Daniel Jositsch kritisiert Juso und rügt SP-Spitze

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BDS-SupportDaniel Jositsch kritisiert Juso scharf und rügt die SP-Spitze

SP-Ständerat Daniel Jositsch kritisiert die Juso für ihre Unterstützung der BDS-Bewegung und fordert das SP-Präsidium zu einer Distanzierung auf.

Daniel Jositsch fordert von der SP eine klare Distanzierung: Der Zürcher SP-Ständerat zeigt sich besorgt über die Unterstützung der BDS-Bewegung durch die Juso.
Gabriela Suter übt scharfe Kritik: Die SP-Nationalrätin fordert, sich für die Palästinenser einzusetzen, ohne sich mit der BDS-Bewegung zu verbünden.
Daniel Jositsch kritisiert prominente Parteikollegen.
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Daniel Jositsch fordert von der SP eine klare Distanzierung: Der Zürcher SP-Ständerat zeigt sich besorgt über die Unterstützung der BDS-Bewegung durch die Juso.

20min/Matthias Spicher

Darum gehts

  • Der SP-Ständerat Daniel Jositsch kritisiert die Juso für ihre Unterstützung der BDS-Bewegung.

  • Jositsch fordert das SP-Präsidium auf, sich klar gegen den Juso-Entscheid zu stellen.

  • Die SP distanziert sich zwar von BDS, rügt die Juso jedoch nicht öffentlich.

Der Zürcher SP-Ständerat Daniel Jositsch hat die Juso scharf kritisiert, nachdem diese beschlossen haben, die BDS-Bewegung zu unterstützen. Die Bewegung «Boykott, Desinvestition und Sanktionen» (BDS) wird in mehreren Ländern, darunter Deutschland, als antisemitisch eingestuft.

Jositsch, der selbst jüdischer Herkunft ist, fordert das SP-Präsidium dazu auf, den Entscheid der Juso klar zu verurteilen, wie die «SonntagsZeitung» berichtet. Er bezeichnet die Unterstützung von BDS in der aktuellen Situation im Nahen Osten als «völlig deplatziert» und warnt vor «radikal israel-kritischen Tendenzen» innerhalb der SP. Besonders beunruhigend sei, dass solche Positionen zunehmend an Einfluss gewännen, obwohl sie keine Mehrheit innerhalb der Partei darstellten.

SP rügt Juso nicht

Die SP Schweiz distanziert sich zwar von der Entscheidung der Juso, geht aber nicht so weit, die Jungpartei öffentlich zu rügen. In einer Stellungnahme betont die SP, dass sie selbst nicht Teil der BDS-Bewegung sei und beispielsweise einen kulturellen und akademischen Boykott Israels ablehne. Die SP unterstütze vielmehr die Friedensbemühungen in der Region und fordere gezielte Sanktionen gegen Konfliktparteien, die gegen das humanitäre Völkerrecht verstossen. Jositsch zeigte sich jedoch enttäuscht von dieser Reaktion und verlangte eine deutlichere Abgrenzung.

Auch SP-Nationalrätin Gabriela Suter äusserste Kritik an der Juso. Auf der Plattform X schrieb sie, dass man sich für die palästinensische Zivilbevölkerung einsetzen könne, ohne sich mit einer «fanatisch antiisraelischen Bewegung» wie BDS zu verbünden. Sie erwarte von der SP «klare Kante gegen Antisemitismus und ein Mindestmass an Geschichtsbewusstsein.»

«Den Bogen überspannt»

Jositsch ging noch weiter und nannte namentlich SP-Politiker wie Carlo Sommaruga und Fabian Molina, die seiner Meinung nach «den Bogen überspannt» hätten. Diese israel-kritischen Tendenzen bereiten ihm grosse Sorge.

Juso-Präsidentin Mirjam Hostetmann verteidigte den Entscheid der Jungpartei. Sie betonte, dass BDS eine gewaltfreie Bewegung sei und sich nicht gegen Jüdinnen und Juden richte, sondern gegen die Politik der israelischen Regierung. «Es gibt viele Experten, die sagen, dass BDS nicht antisemitisch ist», erklärte Hostetmann.

Bist du oder ist jemand, den du kennst, von Antisemitismus betroffen?

Hier findest du Hilfe:

GRA, Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus

Jüdische Fürsorge, info@vsjf.ch

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

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