Deutschland: Ohrfeige für Merz: Bundestag lehnt Asyl-Gesetz ab

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DeutschlandOhrfeige für Merz: Bundestag lehnt Asyl-Gesetz ab

Der Bundestag hat abgestimmt: Die Mehrheit der Abgeordneten lehnte das Asyl-Gesetz der CDU/CSU ab.

CDU-Chef Friedrich Merz muss eine herbe Niederlage einstecken.
Mit 338 Ja-Stimmen, 350 Nein-Stimmen und fünf Enthaltungen hat der Bundestag das sogenannte Zustrombegrenzungsgesetz der Union abgelehnt.
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CDU-Chef Friedrich Merz muss eine herbe Niederlage einstecken.

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Darum gehts

  • Der Bundestag hat das Asyl-Gesetz der CDU/CSU mit 350 Nein-Stimmen abgelehnt.

  • CDU-Chef Friedrich Merz erleidet eine Niederlage, da das Gesetz keine Mehrheit fand.

  • SPD und Grüne kritisierten die mögliche Unterstützung durch die AfD scharf.

  • Aussenministerin Baerbock bezeichnete die Abstimmung als «Schande».

Der Bundestag hat den auch wegen einer möglichen Unterstützung durch die AfD heftig diskutierten Gesetzentwurf der CDU/CSU-Fraktion zur Begrenzung der Migration abgelehnt. Sitzungsleiterin Petra Pau teilte mit, das «Zustrombegrenzungsgesetz» habe in zweiter Lesung keine Mehrheit gefunden. Damit entfiel die dritte Lesung mit der Schlussabstimmung.

Nach Angaben von Pau gaben 693 Abgeordnete ihre Stimmen ab: 338 Ja-Stimmen, 350 Nein-Stimmen und fünf Enthaltungen. Zuvor hatten neben Vertretern von CDU/CSU auch Abgeordnete der AfD, der FDP, des BSW und Fraktionslose Zustimmung signalisiert. SPD und Grüne hatten die Pläne heftig kritisiert. Kritiker hatten gewarnt, die «Brandmauer» anderer Parteien zur AfD falle, wenn ein Gesetz verabschiedet werde, für das AfD-Stimmen massgeblich gewesen wären. Wie die Abgeordneten im Einzelnen abgestimmt haben, soll noch mitgeteilt werden.

Baerbock spricht von «Schande»

Am Mittwoch hatte ein Antrag der CDU/CSU für Zurückweisungen von Migranten an den deutschen Grenzen, der keine bindende Wirkung hat, eine Mehrheit gefunden. Ihm hatten Vertreter von CDU/CSU, AfD, FDP sowie fraktionslose Abgeordnete zugestimmt, was Empörung auslöste.

Zehntausende Menschen gingen allein am Donnerstag auf die Strasse – unter anderem in Berlin, Freiburg, Hannover und München. Auch aus den eigenen Reihen gab es Gegenwind für die Union: Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel schaltete sich ein und nannte es «falsch», erstmalig eine Mehrheit mit Stimmen der AfD zu ermöglichen.

Es gehe nun darum, «die Schande von Mittwoch» zu korrigieren, hatte Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in der Debatte am Freitag gesagt. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich rief Merz zu: «Der Sündenfall wird Sie für immer begleiten. Aber das Tor zur Hölle, ja, ich sage es, das Tor zur Hölle können wir noch gemeinsam schliessen.»

Hitzige Verhandlungen und gegenseitige Vorwürfe

Die Debatte zum Gesetzentwurf begann mit einer Verspätung von dreieinhalb Stunden. Die FDP schlug zunächst vor, den Entwurf in die Ausschüsse zurückzuschicken und so einen möglichen erneuten Beschluss mit entscheidenden Stimmen der AfD zu verhindern. Es folgten hektische Beratungen zwischen CDU/CSU, SPD, Grünen und FDP, die allerdings keine Einigung erbrachten. Die FDP verzichtete daraufhin auf ihren Vorschlag.

FDP-Fraktionschef Christian Dürr sagte, er habe SPD und Grünen angeboten, dass die FDP einem rot-grünen Gesetzentwurf zur Migration zustimme, wenn diese im Gegenzug den Unions-Entwurf mittragen. Dieses Kompromissangebot sei aber abgelehnt worden. Dürr kündigte an, dass die FDP dem Unions-Gesetzentwurf zustimmen wolle.

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