Vollkorn oder ZopfDas ist das ideale Brot – laut Ernährungsexpertin
Ein Profi erklärt, wie du beim Kauf von Brot trotz grosser Auswahl den Durchblick behältst und eine für dich passende Wahl triffst.
Es gibt so viele unterschiedliche Brotarten, dass es schwerfallen kann, eine gesunde Wahl zu treffen. Aber welche ist das? Ernährungsberaterin Nadia Leuenberger erklärt vorab: «Wichtig ist mir: Es gibt nicht das eine gesunde oder ungesunde Lebensmittel – wir sollten von diesem Schubladendenken wegkommen, denn es kommt auf den Gesamtkontext an.»
Ein Brot sei eine gute Wahl, wenn ein Vollkornanteil enthalten ist, denn dieser liefere dem Körper mehr Nahrungsfasern. Beigefügte Kerne, Samen oder Nüsse seien wiederum eine gute Fettquelle. Zusatzstoffe im Brot sollten laut der Expertin vermieden werden. «Wenn es jetzt noch gut schmeckt, ist es für mich das ideale Brot».
Was für Brot isst du am liebsten?
Kennzeichen im Supermarkt
Doch was, wenn man beim Einkauf unsicher ist, aber kein Bäcker oder keine Bäckerin für Fragen zur Verfügung stehen? «Bei grossen Supermärkten sind Vollkornbrote mit einem grünen Streifen auf der Verpackung gekennzeichnet – achte darauf», rät die Expertin.
Unsere Expertin
Auch ein Blick auf die Zutatenliste könne helfen: «Wenn Zusatzstoffe vorhanden sind, das Brot eher mit Vorsicht geniessen. Hast du vor, dich am aktuellen Tag sehr viel zu bewegen, kannst du gerne auch mal ein Weissbrot wählen, welches dir rasche Energie liefert.»
Buhmann unter den Broten
Weissbrot, also Brot aus raffiniertem Weizenmehl (Weissmehl), gilt als weniger gesund, weil es weniger Ballaststoffe und Nährstoffe enthält. Die Schale und der Keim des Korns wurden hier entfernt. «Toastbrot etwa gilt als weniger geeignet, da Zusatzstoffe wie Emulgatoren, Stabilisatoren oder Konservierungsmittel beigefügt werden, um die Textur zu verbessern und eine längere Haltbarkeit zu gewährleisten», so Nadia Leuenberger.
Auch gesüsste Brote, die mit Zucker, Honig oder Sirup zubereitet werden – etwa Brioche – zählt die Expertin dazu. Weissbrot ist ausserdem dafür bekannt, weniger gut zu sättigen. Das liegt unter anderem daran, dass es schneller verdaut wird und auch am glykämischen Index (siehe Infobox).
Brot-Wissen to go
Der glykämische Index (auch Glyx) ist ein Mass zur Bestimmung der Wirkung eines kohlenhydrathaltigen Lebensmittels auf den Blutzuckerspiegel. Bei weissen Hefebroten, etwa beim beliebten Schweizer Zopf, steigt der glykämische Index, was zu einem schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels führen kann.
Weissbrot: Niedriger Ballaststoffgehalt, hoher glykämischer Index, schnellere Verdauung, führt zu schnellerem Hungergefühl.
Vollkornbrot: Hoher Ballaststoffgehalt, niedrigerer glykämischer Index, langsame Verdauung, hält länger satt.
Gibts bei Brot ein «zu viel»?
Kann man zu viel Brot essen? Für die Expertin ist klar: Ja. Würde sich jemand fast ausschliesslich von Brot ernähren, könne es zu einem Nährstoffmangel, Kalorienüberschuss oder Verdauungsproblemen kommen. «Täglich ein ganzes Brot zu essen, wäre vermutlich zu viel. Ein Stück Brot zum Salat oder zwei Scheiben Vollkornbrot zum Frühstück – das gehört wiederum zu einer ausgewogenen Ernährung.»
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