Einsturz der Carolabrücke in Dresden: Zustand seit 2021 kritisch

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DresdenZustand der Brücke war bereits 2021 «nicht ausreichend»

In der Nacht auf Mittwoch stürzten Teile einer Brücke über der Elbe in Dresden ein. Gutachter attestierten dem Bauwerk schon vor drei Jahren schwere Mängel.

Personen wurden beim Vorfall nicht verletzt: Die Carolabrücke in Dresden ist teilweise eingesürzt.
«Wir wurden um 3.01 Uhr alarmiert. Da lag die Brücke schon in der Elbe», sagt ein Sprecher der Polizei zur Bild-Zeitung.
Dass es soweit kommen könnte, zeichnete sich bereits 2021 ab, wie sich nun zeigt.
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Personen wurden beim Vorfall nicht verletzt: Die Carolabrücke in Dresden ist teilweise eingesürzt.

Robert Michael/dpa

Darum gehts

  • In Dresden sind Teile der Carolabrücke eingestürzt.

  • Die Ursache ist noch unklar.

  • Laut einem Bericht aus dem Jahr 2021 wies die Brücke schon damals Mängel auf.

Der Schock sitzt immer noch tief: In der Nacht auf Mittwoch sind Teile der Carolabrücke in Dresden eingestürzt. Verletzte oder gar Tote gab es wie durch ein Wunder keine. Nur neun Minuten vor dem Kollaps rollte die letzte Strassenbahn über die Brücke.

Zustand der Brücke «nicht ausreichend»

Dass es soweit kommen könnte, zeichnete sich bereits 2021 ab, wie sich nun zeigt. Denn damals wurde der Zustand der Brücke als «nicht ausreichend» bewertet, wie aus einer Antwort der Stadt auf eine Anfrage hervorgeht, die der «Bild» vorliegt.

Schon 2018 bestand die Brücke zwar noch die Hauptprüfung, doch bei einer weiteren Untersuchung 2021 wurden erhebliche Schäden festgestellt, darunter korrodierende Stahlteile und defekte Dichtungen: «Freiliegende korrodierende Bewehrung an der Hohlkastenunterseite, freiliegende korrodierende Bewehrung an den Gesimsen» sowie der «Zustand der Dichtung im Gleisbereich» wurden bemängelt.

Sanierung war für Januar 2025 geplant

Der Zustand der Brücke erhielt die Note 3 auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 4 (sehr schlecht). Eine Sanierung war für Januar 2025 geplant. Der Verkehrsteil der Brücke für Autos wurde bereits 2019 erneuert, doch der betroffene Abschnitt mit den Strassenbahngleisen war bislang nicht saniert worden.

Die Polizei ermittelt derzeit, ob der Einsturz hätte verhindert werden können, wobei derzeit keine Hinweise auf ein strafrechtliches Vergehen vorliegen. Weil es keine Verletzte gab, ermittelt die Justiz auch nicht wegen fahrlässiger Körperverletzung.

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