Verschwundene KinderYannis (3) verschwand 1989 in derselben Gegend wie der kleine Émile
Der zweieinhalb Jahre alte Émile verschwand am Samstag – bis heute gibt es keinen Hinweis auf das Schicksal des Kindes. Auch der dreijährige Yannis Moré verschwand vor 34 Jahren. Er tauchte nie auf.
Darum gehts
Émile (2) wird seit dem 8. Juli 2023 vermisst.
Trotz gross angelegter Suche ist der zweijährige Bub nicht zu finden.
Der Fall erinnert am Verschwinden des dreijährigen Yannis Moré im Jahr 1989.
Vom kleinen Émile fehlt weiter jede Spur – der zweieinhalb Jahre alte Bub ist am Samstagabend vom 125-Einwohner-Ort Le Vernet in Südfrankreich wie vom Erdboden verschwunden. Der Fall weckt bei vielen Bewohnern und Bewohnerinnen eine traurige Erinnerung, denn vor über 30 Jahren ist in der Region ein anderer Bub auf ähnliche Art und Weise verschwunden. Bis heute ist Yannis Moré nicht aufgetaucht.
Der damals dreijährige Yannis verschwand am 2. Mai 1989 auf mysteriöse Weise, als er mit seinen Geschwistern in der Nähe des Familienhauses in Ganagobie spielte. Der Ort liegt knapp 64 Kilometer südwestlich von Le Vernet entfernt. Wie das Portal «La Dépêche» berichtet, waren damals Wege, Hügel und Wälder durchkämmt, Dutzende Suchmeldungen veröffentlicht und mehrere Zeugen befragt worden. Die französische Polizei durchsuchte akribisch das 90-Einwohner-Dorf – alles erfolglos.
Yannis Kleider tauchten Monate später auf
Erst fast eineinhalb Jahre später fanden Yannis Eltern mehrere Hundert Meter von ihrem Haus entfernt Yannis grauen Lederschuhe, dann seine Jacke, eine Socke und seine Unterhose. Es war die Kleidung, die der Bub am Tag seines Verschwindens getragen hatte. Die neuen Spuren führten jedoch zu keinem Ergebnis.
Die Ermittler und Ermittlerinnen schlossen keine Hypothese aus: Wurde Yannis entführt, getötet oder starb er bei einem Unfall? Der Untersuchungsleiter Gérard Puig äusserte sich vor einigen Jahren gegenüber «France 3» zum mysteriösen Fall: «Man tut alles, um die Lösung zu finden, aber man findet sie nicht.» Selbst nach zehn Jahren im Ruhestand lasse ihn der Fall nicht los: «Ein Scheitern kann man nicht vergessen», meinte Puig.
Émiles Überlebenschancen schrumpfen mit jeder Stunde
Die Eltern von Yannis leiden auch 34 Jahre nach dem Verschwinden ihres Sohnes. «Es ist immer noch so schwierig», sagte Mutter Pascaline Moré neulich gegenüber «France 3». «Das Schlimmste ist, nicht zu wissen, wie es passiert ist, wo er ist, ob er lebt, ob er tot ist. Das ist am schwierigsten zu akzeptieren.» Der Fall Yannis Moré wurde schliesslich nach der Verjährung zu den Akten gelegt und geschlossen.
Ob es bei Émile ähnlich endet, ist unbekannt. Doch trotz tagelanger intensiver Suche hat die Polizei bis Mittwoch keinen Hinweis auf das Schicksal des Kindes gefunden. Mehr als die Aussagen zweier Zeugen, die ihn noch eine Strasse herunterlaufen sahen, gibt es nicht.
Die Überlebenschancen des Kleinen schrumpfen mit jeder Stunde. Besonders aufgrund der herrschenden Hitzewelle, schreibt «TF1». Eine Sonderkommission aus 25 Fahndern soll nun mit weiteren technischen und wissenschaftlichen Mitteln den Fall untersuchen und zudem die rund 1200 Zeugenhinweise auswerten.
Hast du oder hat jemand, den du kennst, ein Kind verloren?
Hier findest du Hilfe:
Kindsverlust.ch, Beratung bei Kindstod vor, während und nach Geburt
Himmelskind.ch, für Akuthilfe und Trauerbegleitung
SIDS, nach plötzlichem Kindstod
Verein Regenbogen Schweiz, Hilfe für trauernde Familien
Mein-Sternenkind.ch, für betroffene Väter, Familien, Angehörige
Lifewith.ch, für betroffene Geschwister
Appella, Telefon- und Onlineberatung bei früher Fehlgeburt
Pro Pallium, Trauergespräche und Trauertreffen
Seelsorge.net, Angebot der reformierten und katholischen Kirchen
Muslimische Seelsorge, Tel. 043 205 21 29
Jüdische Fürsorge, info@vsjf.ch
Verein Familientrauerbegleitung.ch
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