BrasilienGute Nachrichten aus dem Amazonas-Regenwald
Brasilien meldet positive Entwicklungen im Amazonas-Regenwald: Die Abholzung ist deutlich zurückgegangen. Und nicht nur da.
Darum gehts
Die Abholzung im Amazonasgebiet ist auf dem tiefsten Stand seit neun Jahren.
Zwischen August 2023 und Juli 2024 wurde 30,6 Prozent weniger Regenwald abgeholzt als im Vorjahr.
Einer der Gründe: Präsident Lula da Silva – anders als sein Vorgänger Jair Bolsonaro – fördert den Umweltschutz mit strengen Überwachungs- und Schutzmassnahmen.
Der Amazonas-Regenwald spielt eine zentrale Rolle im Klimaschutz als wichtiger CO₂-Speicher der Erde.
Berichte über den Amazonas-Regenwald waren in den letzten Jahren selten positiv. Da war etwa von einem «Rekordhoch» der Abholzung die Rede und davon, dass die grüne Lunge der Welt zunehmend zu einer CO₂-Quelle wird. Im Jahr 2019 erklärte ETH-Professor Tom Crowther: «Stirbt der Amazonas, droht eine Klimakatastrophe.»
Doch jetzt gibt es gute Nachrichten: Die Abholzung im Amazonasgebiet ist deutlich zurückgegangen. Damit setzt sich ein Trend fort, der nach der Abwahl des rechten Präsidenten Jair Bolsonaro begonnen hat.
Rückgang der Abholzung: Was heisst das genau?
Laut der brasilianischen Regierung ist die Abholzung im brasilianischen Amazonasgebiet auf den niedrigsten Wert seit neun Jahren zurückgegangen. Zwischen August 2023 und Juli 2024 wurde eine Fläche von 6288 Quadratkilometern abgeholzt – das entspricht einem Rückgang von 30,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In diesem waren noch 9064 Quadratkilometer Wald verschwunden, so das Umweltministerium unter Berufung auf Daten des Nationalen Instituts für Weltraumforschung (Inpe). Die Daten stammen aus dem Satellite Monitoring of Deforestation in the Legal Amazon Project (Prodes).
Aufatmen auch in anderer bedeutender Region
Auch im Cerrado, den Feuchtsavannen im Südosten Brasiliens, ging die Abholzung gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 25,7 Prozent auf 8174 Quadratkilometer zurück. Mit einer Fläche von fast zwei Millionen Quadratkilometern ist das Gebiet etwa so gross wie Mexiko. Der Rückgang markiert die erste positive Entwicklung seit vier Jahren in dieser Region.
Wie wichtig ist dir der Schutz des Amazonas-Regenwaldes?
Wie wurde der Rückgang erreicht?
Die brasilianische Regierung hat Massnahmen zur Bekämpfung der Abholzung intensiviert. Bolsonaro-Nachfolger, Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, hat Umwelt- und Klimaschutz zu einer Priorität erklärt. Neben verstärkten Überwachungsmassnahmen für das Amazonasgebiet und den Cerrado hat die Regierung Gelder in den Schutz der Ökosysteme investiert und den Umweltschutzbehörden mehr Befugnisse erteilt. Ziel ist es, die Entwaldung bis 2030 vollständig zu stoppen. Lulas Regierung hat versprochen, die Strafverfolgung im nächsten Jahr durch die Einstellung von rund 800 neuen Umweltbeamten des Bundes weiter zu verstärken.
Warum ist ein grüner Amazonas-Regenwald so wichtig?
Der Amazonas-Regenwald spielt eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel. Als einer der grössten CO₂-Speicher der Erde hilft er, Treibhausgase zu binden und das Klima zu stabilisieren. Die dichte Vegetation des Regenwaldes beeinflusst das regionale und globale Wettergeschehen und unterstützt die Artenvielfalt. Der Erhalt des Amazonasgebiets ist daher ein zentraler Bestandteil internationaler Klimaschutzstrategien. Er hilft auch, Seuchen zu verhindern:
Warum wurde in früheren Jahren so ein Raubbau betrieben?
Unter dem vorherigen Präsidenten Jair Bolsonaro stiegen Abholzung und Brandrodungen stark an. Bolsonaro betrachtete den Amazonas vor allem als wirtschaftliches Potenzial und ermöglichte Farmern und Goldschürfern weitgehend freie Hand bei der Nutzung und Landnahme. Umweltschutzbehörden erhielten weniger finanzielle Unterstützung und wurden in ihren Kompetenzen eingeschränkt, was den Raubbau im Amazonasgebiet erleichterte.

Der Vergleich von Satellitenbildern aus den Jahren 1984 und 2022 zeigt, wie stark der Regenwald in der Zwischenzeit zurückgegangen ist. (Im Bild: Waldgebiet im brasilianischen Bundesstaat Rondônia.)
Planet Observer/Universal Images Group via Getty ImagesWissen-Push
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