Erhöhung der Krankenkassenprämien: So viel kostet es 2025 mehr

Livetickeraktualisiert am Donnerstag, 26. September, 2024

Erneuter PrämienhammerSechs Prozent mehr: «Die Prämien folgen den Kosten»

2025 werden die mittleren monatlichen Krankenkassenprämien erneut um sechs Prozent steigen – das entspricht einem Anstieg von 21.60 Franken.

Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider verkündet den Prämienanstieg für das Jahr 2025.
Im Schnitt werden die monatlichen Krankenkassenprämien 2025 um sechs Prozent ansteigen.
Dies entspricht einer Zunahme um durchschnittlich 21.60 Franken auf 378.70 Franken. (Symbolbild)
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Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider verkündet den Prämienanstieg für das Jahr 2025.

20min/Matthias Spicher

Darum gehts

  • Im kommenden Jahr werden die Krankenkassenprämien erneut ansteigen – um durchschnittlich rund sechs Prozent.

  • Damit wird die mittlere Krankenkassenprämie im Jahr 2025 378.70 Franken betragen. Ein Anstieg um weitere 21.60 Franken.

  • SP-Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider führt die Erhöhung auf ein «anhaltendes Kostenwachstum» im Gesundheitswesen zurück.

Deine Meinung zählt

Donnerstag, 26.09.2024
14:55

Das Wichtigste in Kürze

«Die Prämien folgen den Kosten», erklärt Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider vor den Medien in Bern. Diese Kosten seien auch im vergangenen Jahr erneut angestiegen. «Wir müssen die Kosten dämpfen, ohne dass die Qualität leidet.»

Entsprechend steigen die Krankenkassenprämien 2025 erneut an – um durchschnittlich sechs Prozent. Dies entspricht einem Anstieg um 21.60 Franken, womit die mittlere Krankenkassenprämie 378.80 Franken betragen wird. Dabei existieren grosse interkantonale Unterschiede, 20 Minuten zeigt dir, wie es in deinem Kanton aussieht.

Kostenwachstum am Ursprung

Der Anstieg sei auf neue Therapien und Medikamente sowie die Alterung der Gesellschaft zurückzuführen, erklärt Baume-Schneider. Seit diesem Jahr schlage sich ausserdem die Teuerung zunehmend in den Tarifen nieder. Dies steigere die Kosten zusätzlich.

Am Kostenwachstum im Gesundheitswesen seien «alle Kostengruppen» beteiligt: etwa ambulante Behandlungen in Arztpraxen und Spitälern, stationäre Spitalbehandlungen, Medikamente oder Pflegeheime.

Elisabeth Baume-Schneider erklärt, dass die Krankenkassenprämien den Kosten im Gesundheitswesen folgten.

Elisabeth Baume-Schneider erklärt, dass die Krankenkassenprämien den Kosten im Gesundheitswesen folgten.

20min/Matthias Spicher

Ein wichtiger Kostentreiber sei die zunehmende Verlagerung von stationären Behandlungen in den ambulanten Bereich: Diese Verlagerung sei «medizinisch sinnvoll und grundsätzlich kostendämpfend».

Ambulante Behandlungen werden aber ausschliesslich über die obligatorischen Krankenpflegeversicherungen finanziert, während stationäre Behandlungen von den Kantonen mitgetragen werden. «Dies führt zu einer höheren Belastung für die Prämienzahlenden», erklärt Baume-Schneider.

Wie geht es weiter?

Künftig sei mit einem weiteren Anstieg der Gesundheitskosten zu rechnen, warnt die Gesundheitsministerin: «Dieses Kostenwachstum muss in Grenzen gehalten werden, damit das Gesundheitssystem nachhaltig finanzierbar bleibt.»

Diese Kostendämpfung sei eine «Daueraufgabe», die an verschiedenen Orten von unterschiedlichen Akteuren immer wieder in Angriff genommen werden müsse. Erste Massnahmen habe der Bundesrat Anfang 2024 in Kraft gesetzt – aktuell beuge sich das Parlament über ein zweites Massnahmenpaket.

Am 24. November 2024 habe die Stimmbevölkerung die Möglichkeit, mit Annahme der einheitlichen Finanzierung der Gesundheitsleistungen einen wichtigen Beitrag zu leisten, so Baume-Schneider. (Symbolbild)

Am 24. November 2024 habe die Stimmbevölkerung die Möglichkeit, mit Annahme der einheitlichen Finanzierung der Gesundheitsleistungen einen wichtigen Beitrag zu leisten, so Baume-Schneider. (Symbolbild)

20Min/Carole Alkabes

Schliesslich sei die Reform zur einheitlichen Finanzierung der Gesundheitsleistungen (Efas) zentral, wie Baume-Schneider betont. Ziel der Vorlage ist es, alle OKP-Leistungen von Krankenkassen und Kantonen nach demselben Verteilschlüssel zu finanzieren. Die Stimmbevölkerung wird am 24. November 2024 über die Reform abstimmen.

«Damit werden die Prämienzahlenden entlastet», betont die Jurassierin. Schliesslich spielten auch die Kantone eine zentrale Rolle. Sie könnten mit Spitalplanung oder Ärztezulassungen die Kostenentwicklung ebenfalls beeinflussen: «Die Kantone können noch mehr tun.»

14:15

Leistungskatalog der Grundversicherung

Derzeit kursierten Forderungen, den Leistungskatalog der Grundversicherung einzuschränken, sagt ein Journalist. Er will von Baume-Schneider wissen, ob diese Option auch an den runden Tischen debattiert werde.

Diese Forderung kommt aus einem ganz bestimmten Milieu, sagt die Bundesrätin. «Ich bin nicht sicher, dass der Prämienanstieg darauf zurückzuführen ist.»

Elisabeth Baume-Schneider spricht vor den Medien in Bern.

Elisabeth Baume-Schneider spricht vor den Medien in Bern.

20min/Matthias Spicher

Stattdessen fokussiere sich die Gesundheitsministerin derzeit auf negative Anreize im System, unnötige Doppelspurigkeit und die uneinheitliche Finanzierung der Gesundheitsleistungen.

Ein wichtiger Kostentreiber sei die zunehmende Verlagerung von stationären Behandlungen in den ambulanten Bereich: Diese Verlagerung sei zwar «medizinisch sinnvoll und grundsätzlich kostendämpfend».

Ambulante Behandlungen werden aber ausschliesslich über die obligatorischen Krankenpflegeversicherungen finanziert, während stationäre Behandlungen von den Kantonen mitgetragen werden. «Dies führt zu einer höheren Belastung für die Prämienzahlenden», erklärt Baume-Schneider.

14:10

BAG-Direktorin Anne Lévy übernimmt das Wort

Nach der Innenministerin übernimmt BAG-Direktorin Anne Lévy das Wort. Sie erklärt, dass der Bund bereits zahlreiche Massnahmen ergriffen habe, um die Kosten zu dämpfen – ohne die Qualität zu verlieren: «Das eine geht nicht ohne das andere. Wir bleiben dran, um unser Gesundheitswesen zu stärken», betont Lévy.

14:05

Die Medienkonferenz beginnt

«Die Prämien folgen den Kosten», erklärt Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider vor den Medien in Bern. Diese Kosten seien auch im vergangenen Jahr erneut angestiegen. «Wir müssen die Kosten dämpfen, ohne dass die Qualität leidet.»

Der Anstieg sei auf neue Therapien und Medikamente sowie der Alterung der Gesellschaft zurückzuführen. Seit diesem Jahr schlage sich ausserdem die Teuerung zunehmend in den Tarifen nieder. Dies steigere die Kosten zusätzlich.

Es seien alle Beteiligten gefordert, um das Gesundheitssystem auch in Zukunft finanzieren zu können: «Das Parlament hat es in der Hand, ich vertraue darauf, dass sie ihrer Verantwortung gerecht werden.»

Ferner habe die Bevölkerung am 24. November die Möglichkeit, mit einem Ja zur einheitlichen Finanzierung der Gesundheitsleistungen (Efas) einen Beitrag zu leisten: «Damit werden die Prämienzahlenden entlastet», betont die Jurassierin.

Schliesslich spielten auch die Kantone eine zentrale Rolle: Sie könnten mit Spitalplanung oder Ärztezulassungen die Kostenentwicklung ebenfalls beeinflussen. «Die Kantone können noch mehr tun», betont Baume-Schneider.

14:00

Krankenkassenprämien steigen erneut um sechs Prozent!

Bereits im Sommer hatte die Entwicklung der Gesundheitskosten darauf hingedeutet, dass 2025 der nächste Prämienhammer zu erwarten ist.

Jetzt liefert SP-Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider die Gewissheit: Die monatlichen Krankenkassenprämien werden im Jahr 2025 erneut ansteigen – um durchschnittlich sechs Prozent. Dies entspricht einem Anstieg um 21.60 Franken, womit die mittlere Krankenkassenprämie 378.80 Franken betragen wird.

Die Krankenkassenprämien steigen 2025 erneut an: Um durchschnittlich sechs Prozent oder 21.60 Franken auf 378.80 Franken.

Die Krankenkassenprämien steigen 2025 erneut an: Um durchschnittlich sechs Prozent oder 21.60 Franken auf 378.80 Franken.

20Min/Carole Alkabes

Dabei ist zu beachten, dass zwischen den Kantonen erhebliche Unterschiede bestehen: Hier zeigt dir 20 Minuten, wie es für deinen Kanton und deine Altersgruppe im Detail aussieht.

Anhaltendes Kostenwachstum am Ursprung

Baume-Schneider führt den erneuten Anstieg auf das «anhaltende Kostenwachstum» im Gesundheitswesen zurück – «alle Kostengruppen» würden demnach dazu beitragen: ambulante Behandlungen in Arztpraxen und Spitälern, stationäre Spitalbehandlungen, Medikamente, Pflegeheime und Konsortien.

Dieses Kostenwachstum sei auf eine Vielzahl von Faktoren zurückzuführen, wie Baume-Schneider weiter erklärt: neue Medikamente und Behandlungsmöglichkeiten, aber auch eine Zunahme der nachgefragten Gesundheitsleistungen.

So geht es weiter

Auch künftig sei mit einem weiteren Anstieg der Gesundheitskosten zu rechnen, warnt die Gesundheitsministerin: «Dieses Kostenwachstum muss in Grenzen gehalten werden, damit das Gesundheitssystem nachhaltig finanzierbar bleibt.»

SP-Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider führt den erneuten Anstieg der Krankenkassenprämien auf das anhaltende Kostenwachstum im Gesundheitswesen zurück. (Archivbild)

SP-Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider führt den erneuten Anstieg der Krankenkassenprämien auf das anhaltende Kostenwachstum im Gesundheitswesen zurück. (Archivbild)

20min/Stefan Lanz

Diese Kostendämpfung sei eine «Daueraufgabe», die an verschiedenen Orten von unterschiedlichen Akteuren immer wieder in Angriff genommen werden müsse. Erste Massnahmen habe der Bundesrat Anfang 2024 in Kraft gesetzt – aktuell beuge sich das Parlament über ein zweites Massnahmenpaket.

Schliesslich sei die Reform zur einheitlichen Finanzierung der Gesundheitsleistungen (Efas) zentral, wie Baume-Schneider betont. Ziel der Vorlage ist es, alle OKP-Leistungen von Krankenkassen und Kantonen nach demselben Verteilschlüssel zu finanzieren. Die Stimmbevölkerung wird am 24. November 2024 über die Reform abstimmen.

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