Erkältung Tipps: Diese häufigen Fehler solltest du vermeiden

Wer sich von einer Erkältung schnell wieder erholen möchte, sollte unter anderem nicht zu fest schnäuzen.

Wer sich von einer Erkältung schnell wieder erholen möchte, sollte unter anderem nicht zu fest schnäuzen.

Pexels/Andrea Piacquadio
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GesundheitErkältet? Diese Fehler solltest du jetzt vermeiden

Ob tagelanges Liegen im Bett oder zu häufiges Anwenden von Nasenspray: Bei Erkältungen werden häufig Fehler gemacht, die die Symptome nur verstärken.

Kratzender Hals, laufende Nase und schmerzende Gliedmassen? Erkältungen sind in der kalten Jahreszeit häufig. Wer seinen Infekt falsch behandelt, hat jedoch länger mit den Symptomen zu kämpfen. Diese Fehler gilt es zu vermeiden.

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Zu kräftiges Schnäuzen

Bei zu kräftigem Schnäuzen gelangt infektiöses Nasensekret in die Nebenhöhlen bis zur Ohrtrompete. Das kann weitere Entzündungen hervorrufen. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer Nebenhöhlen- und Mittelohrentzündung.

Was man zudem niemals machen sollte, erklärt der Experte Prof. Gerd Rasp, Leiter der Universitätsklinik für HNO-Krankheiten in Salzburg, gegenüber dem «Kurier»: «Sich ganz falsch schnäuzen – nämlich, indem man beide Nasenlöcher zudrückt und druckvoll ins Papier bläst. Auf diese Weise wird der Druck im Naseninneren erhöht. Sekret wird verlagert, etwa in nicht betroffene Nebenhöhlen oder womöglich Richtung Eustachische Röhre, was eine Mittelohrentzündung begünstigen kann.»

Bei Erkältungen sollte die Nase nicht fest geschnäuzt werden.

Bei Erkältungen sollte die Nase nicht fest geschnäuzt werden.

Pexels/Karolina Krabowska

Nasenschleim hochziehen

Den Nasenschleim hochzuziehen oder herunterzuschlucken, ist ebenso schädlich. Das Nasensekret kann so Entzündungen im Rachen und Hals auslösen. Sinnvoller ist es, die Nase abzutupfen oder mit wenig Druck zu schnäuzen. Der Hals-Nasen-Ohrenarzt Dr. Wolf Benzel sagt zum «Merkur», dass bei jedem Schnupfen die Nasennebenhöhlen beteiligt seien und durch das Hochziehen «kann der Schleim auch in andere Atemwege gelangen».

Niesen unterdrücken

Niesen befreit den Nasenraum von Fremdkörpern wie Staub und Bakterien. Wer es unterdrückt, behält diese Keime im Körperinneren, was die Erkältung eher fördert als bekämpft. Auch wenn das laute Geräusch in der Öffentlichkeit unangenehm ist – Niesen sollte man nicht unterdrücken. Laut einer britischen Studie, die im «British Medical Journal» veröffentlicht wurde, kann das Unterdrücken des Niesens gar zu einem Riss in der Rachenmuskulatur führen.

Niesen befreit den Nasenraum von Fremdkörpern.

Niesen befreit den Nasenraum von Fremdkörpern.

Pexels/Edward Jenner

Zu viel Nasenspray

Damit es gar nicht erst zu einer laufenden Nase kommt, greifen viele zu Nasenspray. Auch wenn das Medikament frei in der Drogerie zu kaufen ist, sollte man es nicht leichtfertig anwenden. Denn zu häufiges und langes Benutzen kann zu chronischem Schnupfen führen, da die Nasenschleimhäute dadurch noch stärker anschwellen, gereizt sind und austrocknen. Dadurch ist keine Abwehrfunktion mehr vorhanden und Keime breiten sich schneller aus. Länger als eine Woche sollte Nasenspray laut Fachpersonen nicht zum Einsatz kommen. 

Erkältungsmythos Sauna

Wer seine Erkältung in der Sauna ausschwitzen möchte, bewirkt dabei das Gegenteil einer Heilung. Die heisse Luft ist laut Experten und Expertinnen nicht gut für den Kreislauf. Zudem begünstigt ein Saunabesuch die Vermehrung von Keimen. Fachpersonen raten stattdessen lieber dazu, ein heisses Bad zu nehmen, warme Kleidung zu tragen oder auf eine Wärmflasche zu setzen.

Die heisse Luft in einer Sauna ist nicht gut für den Kreislauf.

Die heisse Luft in einer Sauna ist nicht gut für den Kreislauf.

Pexels/Yaroslav Shuraev

Sport machen

Damit sich Sportfanatiker schnell wieder auspowern können, sollten sie bei einer Erkältung auf Fitness verzichten. Der Körper braucht Zeit, um sich zu erholen. Das Immunsystem arbeitet bei einem Infekt deutlich härter, um die Viren zu bekämpfen. Ein Work-out würde einen zusätzlichen Stressfaktor bedeuten. Erst nach der Erkältung ist Sport angemessen. Gegenüber der NZZ sagt Christian Schmied, Leitender Arzt in der Klinik für Kardiologie am Universitätsspital Zürich: «Wenn die Symptome wieder weg sind, ist eine Sportpause von zwei bis drei Tagen sinnvoll.»

Raus aus dem Bett!

Träge und müde zu sein, bleibt bei einer Erkältung nicht aus. Tagelang im Bett auszuharren, hilft allerdings nur bedingt. Frische Luft und etwas Bewegung bringen den Kreislauf in Schwung. Ein kleiner Spaziergang kann deshalb während einer leichten Erkältung keineswegs schaden. Bei Fieber gilt hingegen laut Fachpersonen strikte Bettruhe.

Bei einer Erkältung hilft vor allem eins: Sich nach ein paar Tagen wieder aus dem Bett aufzuraffen.

Bei einer Erkältung hilft vor allem eins: Sich nach ein paar Tagen wieder aus dem Bett aufzuraffen.

Pexels/Cottonbro Studio

Immunsystem vernachlässigen

Wer erst gar keinen Infekt bekommen möchte, kann seinem Immunsystem mit einfachen Tricks auf die Sprünge helfen. Bedeutet: Viel Obst und Gemüse essen, damit der Körper ausreichend Vitamine aufnehmen kann. Hilfreich ist ausserdem frischer Ingwer, etwa als Shot oder mit heissem Wasser aufgebrüht.

Was machst du, damit du erst gar nicht krank wirst?

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