EURE MEINUNG«Höhere Franchise, weniger Leistung»: So wollt ihr Prämien senken
Die Krankenkassenprämien steigen weiter, und das bringt die Schweizerinnen und Schweizer auf die Palme. Die Meinungen der Community dazu sind vielfältig, genauso wie ihre Lösungsvorschläge.
Darum gehts
Die Krankenkassenprämien steigen 2024 um 8,7 Prozent auf 359 Franken pro Monat.
Jetzt warnt Santésuisse vor weiteren Prämienerhöhungen aufgrund steigender Gesundheitskosten im laufenden Jahr.
Die Community findet das gar nicht gut und bringt viele Vorschläge, wie die Kosten wieder gesenkt werden können.
Viele fordern eine Anpassung der Medikamentenpreise und ein Ausmisten des Leistungskatalogs.
Santésuisse prognostiziert weitere Prämienerhöhungen. Neue, teure Medikamente und häufigere Arztbesuche trieben die Kosten in die Höhe, erklärt der Verband. Mehr zum Thema liest du hier im Originalartikel. Das gefällt der Community so gar nicht, doch viele Leserinnen und Leser bringen interessante Lösungsvorschläge vor, die wir hier für dich zusammengefasst haben.
«Hausarztmodell verpflichtend für alle»
User Nickebogger hat gleich mehrere Ideen, wie man die Kosten senken könnte: «Das Hausarztmodell sollte verpflichtend für alle Versicherten sein, die Franchise auf 2500 CHF festlegen und 50 CHF pro Arztbesuch als Selbstbehalt einführen.» Dieser Vorschlag wird von anderen Usern unterstützt. Inception geht sogar einen Schritt weiter und schreibt: «Die Franchise sollte sogar auf 10'000 Franken erhöht werden, denn in den letzten zehn Jahren habe ich die 2500 Franken nie überschritten.»
LePrince-duWelschland hat eine andere Lösung: «Es wäre ganz einfach: Die Medikamentenpreise, Generikas inbegriffen, auf die Preise der Nachbarländer senken. Da wird in der Schweiz ohne Scheu kräftig abgezockt!» Roemma stimmt dem zu und kritisiert weiters: «Eventuell müsste man mal den ganzen kostentreibenden Apparat hinter den Krankenkassen überdenken. Wozu brauchen wir riesige Beratungszentren, welche jeden Patienten nur aus Sicherheit gleich zum Notfall schicken?»
«Parlamentarier müssen ihre Jobs in Zusammenhang mit der Gesundheits- und Pharmaindustrie während der Amtsdauer niederlegen.»
«Lobbyismus im Bundeshaus verbieten»
Gras2023 schlägt eine radikale Änderung des Systems vor: «Es wäre schon hilfreich, nur noch eine Grundversicherungs-Anstalt zu haben. Dann wäre wohl ein Ausmisten der Grundversicherungsleistungen angebracht. Es heisst ‹Grund› und sollte darum auch nur Grundleistungen beinhalten. All diese teuren Lifestyle-Dienstleistungen muss man eben selbst bezahlen. Das wäre mal ein Anfang.»

«Die Medikamentenpreise, Generikas inbegriffen, müssen auf die Preise der Nachbarländer sinken», fordert User LePrince-duWelschland.
Hendrik Schmidt/dpaUser Dimanche fordert weitere drastische Massnahmen und kommentiert: «1. Lobbyismus im Bundeshaus verbieten. 2. Leistungskatalog zusammenstreichen. 3. Parlamentarier müssen ihre Jobs in Zusammenhang mit der Gesundheits- und Pharmaindustrie während der Amtsdauer niederlegen. 4. Der Departementsinhaber muss in Zusammenarbeit mit der Legislative fortlaufend Informationen über ihre Bemühungen, die Prämien zu senken, an das Volk herausgeben.» Diese Vorschläge finden grosse Zustimmung bei den restlichen Leserinnen und Lesern.
Wie häufig nimmst du die Leistungen der Krankenkasse in Anspruch?
«Die Kosten werden einfach weitergereicht»
User freezer99 sieht ebenfalls viele Sparmöglichkeiten: «Man könnte beispielsweise Medis aus dem Ausland durch die Krankenkasse bezahlen. Die Medikamentenpreise müssen in der Schweiz generell auf Auslandsniveau angepasst werden. Zudem muss das Anreizsystem für Ärzte und Spitäler geändert werden, damit diese nicht mehr möglichst viele unnötige Behandlungen und Operationen durchführen. Auch die Mindest- und Maximalfranchise könnten erhöht werden. Es braucht auch ein Bonus-System für Wenignutzer.»
Nick4321 fasst letztlich die Frustration vieler Userinnen und User zusammen: «Aktuell werden die Kosten einfach weitergereicht bis zum Konsumenten. Keiner hat Interesse an einer Kostensenkung. Lasst die Krankenkasse maximal zwei Prozent pro Jahr steigen. Somit wird zuerst die Krankenkasse effizienter werden und nachher wird der Druck an den Leistungserbringer weitergeleitet. Es gibt sowieso zu viele Spitäler und Apotheken. Alle wollen daran verdienen.»
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