Neutralität und Waffenlieferungen«Ewiger Parasit im Herzen Europas» – Deutsche Leser ziehen über Schweiz her
In einem «Spiegel»-Artikel greift der deutsche Kolumnist Michael Sauga die Schweiz an. Er sagt, dass sich Putin immer noch auf die Schweiz verlassen könne, und Sanktionen gegen Russland nur halbherzig mitgetragen würden.
Darum gehts
In einem «Spiegel»-Artikel greift der deutsche Kolumnist Michael Sauga die Schweiz an.
Auch den Schweizer Umgang mit den Sanktionen gegen Russland prangert er an.
In der Kommentarspalte unter dem Artikel wird gegen die Schweiz gehetzt.
In seiner Kolumne für den «Spiegel» kritisiert Michael Sauga die Schweiz scharf, weil sie «partout keine Waffen an die Ukraine liefern möchte.» Auch dass die Schweiz die Sanktionen gegen Russland «nur zögerlich» mittrage, stösst ihm sauer auf.
Er geht sogar soweit, dass er sagt, dass die Schweiz ein «Geldanlageparadies für die Diktatoren und Oligarchen dieser Welt» sei. Sauga schreibt: «Im einschlägigen Steueroasen-Index des internationalen ‹Tax Justice Networks› liegt die Schweiz noch immer auf Platz fünf, knapp hinter Ländern wie den Cayman- und British-Virgin-Islands oder Bermuda.» Ausserdem seien über «Schweizer Handelsstädte wie Genf, Lugano oder Zug bis vor Kurzem 80 Prozent des russischen Rohstoffhandels abgewickelt» worden, weshalb sich Branchengrössen wie Gazprom, Rusal oder Nord Stream bevorzugt bei uns angesiedelt hätten.
«Das Verhalten ist ekelerregend»
Immerhin anerkennt der Kolumnist die direkte Demokratie der Schweiz. Er schreibt: «Sicher, die Schweiz ist ein liberaler Rechtsstaat mit einer direkten Demokratie, die auch in der Bundesrepublik vielen als Vorbild gilt.» Sauga prangert jedoch im gleichen Atemzug auch die Budget- und Flüchtlingshilfe der Schweiz an. Dort stehe das Land laut dem Kieler Institut für Weltwirtschaft nur auf dem 29. von 40 Plätzen.
In den Kommentarspalte unter dem Artikel ist die Zustimmung für Sauga gross. So schreibt ein User: «Die Schweiz, der ewige Parasit im Herzen Europas. Das Verhalten ist einfach nur ekelerregend.» Auch weitere Kommentare lassen kein gutes Haar an der Schweiz. So heisst es unter anderem, dass «dieses Land das Geld schon immer über die Moral gestellt» habe, bis hin zu «wie wäre es denn, wenn man alle Verträge mit der Schweiz kündigt und auch den Grenzübertritt ein Jahr verbieten würde?» Ein User schreibt gar, dass die Schweiz auf «die Sanktionsliste» gehöre.
Nur vereinzelt findet man in der Kommentarspalte Zuspruch für das Handeln der Schweiz. «Schau an! Gibt es doch noch Regierungen in Europa, die das Wohl der eigenen Bevölkerung in den Vordergrund stellen?» oder «Hier spricht der Neid. Die Schweiz ist neutral. Sie kann zum ‹Freund› haben, wen sie will, und Geschäfte machen, mit wem sie will».
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