Fast Fashion19 kg pro Person – Europäer kaufen so viel Kleider wie nie
Fast Fashion ist noch immer angesagt in der EU. Die Europäische Umweltagentur mahnt, diesem Trend dringend entgegenzutreten.
Darum gehts
Die Europäische Umweltagentur warnt vor den Folgen von Fast Fashion in der EU.
2022 kauften EU-Bürger im Schnitt 19 Kilogramm Textilien – mehr als je zuvor.
Der Konsum verursacht hohe Umweltbelastungen durch Emissionen, Chemikalien und Mikroplastik.
85 Prozent der Textilabfälle landen im Hausmüll statt im Recycling.
Ab 2025 dürfen Altkleider in der EU nicht mehr im Restmüll entsorgt werden.
Die Menschen in der Europäischen Union verbrauchen so viel Kleidung, Schuhe und andere Textilien wie niemals zuvor. Das schreibt die Europäische Umweltagentur EEA in einem neuen Bericht, den sie offiziell am Mittwoch vorstellen will.
Demnach kauften die EU-Bürger im jüngsten Vergleichsjahr 2022 durchschnittlich schätzungsweise 19 Kilogramm an Textilien, darunter 8 Kilogramm an Kleidungsstücken, 4 Kilogramm an Schuhen sowie 7 Kilogramm an Haushaltstextilien.
Kaufst du 19 Kilogramm Kleider jährlich?
Das sei genug, um einen grossen Koffer mit neuen Textilien zu füllen, betonen die Experten der in Kopenhagen ansässigen EU-Behörde. 2019 habe die Gesamtmenge noch bei 17 Kilogramm gelegen, in den Jahren davor bei 14 bis 17 Kilogramm.
Gravierende Folgen für Umwelt und Klima
Der Textilkonsum bringt nach EEA-Angaben hohe Belastungen für die Umwelt und das Klima mit sich, etwa durch den Verbrauch von Materialien, Wasser und Landfläche, aber auch in Form von Emissionen, Chemikalien und Mikroplastik. Der Bericht zeige, dass Politik, Industrie und Verbraucher ihren Beitrag leisten müssten, damit Europa von schneller Mode abrücke und bessere, langlebigere Textilien hergestellt würden, die wiederverwendet, repariert und recycelt werden könnten. Innovationen hin zu einer Kreislaufwirtschaft könnten letztlich auch zur Wettbewerbsfähigkeit der EU beitragen, heisst es in dem Bericht.
Insgesamt sind demnach in den 27 EU-Mitgliedstaaten 2022 rund 6,94 Millionen Tonnen Textilmüll erzeugt worden. Das entspricht gut 16 Kilogramm pro Person. Ein Problem sehen die Umweltexperten darin, dass noch immer viel zu viele weggeworfene Textilien im gemischten Hausmüll landen statt im Recycling-Müll: In dem Vergleichsjahr wurden 85 Prozent aller Textilabfälle aus Haushalten nicht getrennt gesammelt.
Keine Kleidung mehr in den Restmüll
Die EEA setzt ihre Hoffnungen darin, dass eine neue EU-Richtlinie in der Hinsicht Wirkung zeigt: Seit dem 1. Januar 2025 müssen Textilien demnach getrennt vom restlichen Müll entsorgt werden. Altkleider und gebrauchte Textilien dürfen also nicht mehr in den Restmüll geworfen werden.
Wie gehst du mit alten Kleidern um?
Auf die einzelnen EU-Länder rechnet die EEA die Verbrauchsmengen nicht herunter. Sie wies in dem Bericht zudem darauf hin, dass die Schätzmengen mit einer gewissen Unsicherheit verbunden seien. Sie errechnen sich demnach aus der Produktion und dem Import minus dem Export der Textilien. (wy)
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