Fast FurnitureWarum billige Möbel schlecht für Umwelt und Gesundheit sind
Billig, leicht, kurzlebig: Fast Furniture ist schädlich für die Umwelt und sorgt für jede Menge Abfall. Aber was genau macht diesen Trend so problematisch, und gibt es Alternativen?
Darum gehts
Fast Furniture – eine Analogie zum Konzept der Fast Fashion – steht für günstig produzierte Möbel und Dekogegenstände, die kurzlebige Trends widerspiegeln und nicht auf Dauerhaftigkeit ausgelegt sind.
Charakteristisch für diese Möbel sind die Verwendung von billigen Materialien und die Ausrichtung auf kurzfristige Bedürfnisse.
Fast Furniture kann umweltschädlich und gesundheitsgefährdend sein.
Bei manchen Möbeln ist klar, dass man sie genau einmal auf- und abbaut. Ein zweites Mal überlebt das Stück oft nicht. Weil es aus instabilem Material gefertigt wurde, weil es vielleicht sowieso schon aus der Mode ist – und weil es ohnehin sehr günstig war. Da schmerzt es auch nicht, wenn das Möbel nach kurzer Einsatzdauer wieder entsorgt wird. Das ist Fast Furniture.
Das Konzept von Fast Fashion dürfte mittlerweile vielerorts ein Begriff sein: Kleidung von minderer Qualität, hergestellt unter schlechten Bedingungen, und genauso schnell out wie sie in war. Analog dazu hat sich in den vergangenen Jahren der Begriff Fast Furniture (oder: Fast Homeware) etabliert. Und wie bei Fast Fashion ist der Ladenpreis für Fast Furniture zwar klein, aber der Preis, den die Umwelt zahlt, umso höher.
Fast Furniture ist: ein Wegwerfprodukt
Wie SRF berichtet, werden im Zürcher Hagenholz, einem der grössten Recyclinghöfe der Schweiz, pro Tag rund 23 Tonnen Sperrgut weggeworfen. Ein Grossteil davon Möbel. Die Wegwerfkultur ist ein Kernproblem des Fast-Furniture-Phänomens. Viele Menschen sehen Möbel nicht mehr als langfristige Investition, sondern als kurzlebige Einrichtungsgegenstände, die man ohne Bedenken ersetzen kann, sobald sie nicht mehr gefallen oder leicht beschädigt sind. In den USA wird befürchtet, dass die Möbelmüllberge die Deponien überlasten könnten.
Fast Furniture ist: billig hergestellt und oft nicht recycelbar
Ähnlich wie Fast Fashion bezieht sich Fast Furniture auf billig hergestellte Möbelstücke, die schnell und häufig ersetzt werden. Erkennbar sind sie vor allem daran, dass sie sehr leicht sind. Sie sind nicht für Langlebigkeit ausgelegt, sondern eher für kurzfristigen Gebrauch. Dies führt zu einem schnellen Verschleiss und damit zu viel Abfall. Hinzu kommt: Fast Furniture besteht häufig aus einer Kombination von Materialien wie Spanplatten, Kunststoffen und Metallen, die schwierig voneinander zu trennen sind, was den Recyclingprozess kompliziert macht. In der Schweiz werden diese Möbel deshalb oft verbrannt.
Fast Furniture ist: umweltschädlich
Die Produktion von Fast Furniture hat erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt. Die Herstellung erfordert grosse Mengen an Ressourcen und Energie. Um an preisgünstiges Material zu kommen, sollen Fast-Furniture-Produzenten sich auch schon an illegal geschlagenem Holz bedient haben.
Fast Furniture ist: gefährlich für die Gesundheit
Billige Materialien und Produktionsprozesse können auch gesundheitsschädliche Chemikalien beinhalten. Auf Refinery29.com erklärt die Designerin Nicola Holden: «Viele Einzelhändler listen die Inhaltsstoffe ihrer Produkte nicht auf. Beispielsweise sind günstige Sofas normalerweise mit Schaumstoff gefüllt, der oft aus Polyurethan besteht. Da Polyurethan brennbar ist, wird es auch mit Flammschutzmitteln behandelt, die häufig gefährliche Chemikalien enthalten. Diese Produkte geben in unseren Häusern bis zu fünf Jahre lang giftige Chemikalien in unsere Innenräume ab. Viele Menschen sind sich dieser Tatsache nicht bewusst.»
Fast Furniture ist: erkennbar an Trends
Fast Furniture folgt oft den neuesten Einrichtungstrends und wird in grossen Mengen hergestellt. Diese Trendabhängigkeit führt dazu, dass Produkte schnell unmodern wirken und ersetzt werden, was den Zyklus von Kauf und Entsorgung beschleunigt. Übrigens gehören zu Fast Furniture nicht nur Möbel, sondern auch Dekorationsgegenstände – auch Fast Homeware genannt. Diese Produkte stehen momentan stark in der Kritik, weil viele Fast-Fashion-Retailer in den Interior-Markt vordringen und sich auf diese Weise das Fast-Fashion-Kaufverhalten auf die Inneneinrichtung ausweitet.
Fast Furniture ist: vermeidbar
Es gibt Möglichkeiten, Fast Furniture zu vermeiden. Die Investition in qualitativ hochwertige Möbel, die langlebiger sind, lohnt sich auf lange Sicht oft. Denn es bedeutet, dass man weniger oft neue Möbel kaufen muss. Auch gebrauchte oder Vintage-Möbel sind oft von guter, langlebiger Qualität. Kleiner Tipp: Schwere Möbel sind oft ein Zeichen für gute Qualität. Worauf man beim Kauf auch achten kann: Wie gut liesse sich das Möbelstück mehrmals auf- und abbauen oder reparieren?
Sind dir die Risiken von Fast Furniture bekannt?
Keine News mehr verpassen
Mit dem täglichen Update bleibst du über deine Lieblingsthemen informiert und verpasst keine News über das aktuelle Weltgeschehen mehr.
Erhalte das Wichtigste kurz und knapp täglich direkt in dein Postfach.