Filippo Turetta: Mord an Giulia könnte besonders hart bestraft werden

Publiziert

Mord an Giulia CecchettinFilippo Turettas erste Tage in U-Haft – er fragt nach Büchern

Nach dem Femizid an der 22-jährigen Giulia Checchettin wurde ihr Mörder mittlerweile von Deutschland nach Italien ausgeliefert. Nun wartet er darauf, dass ihm der Prozess gemacht wird.

Filippo Turetta hat am 11. November 2023 Giulia Cecchettin getötet.
Giulia und Filippo waren eineinhalb Jahre ein Paar gewesen.
Im August 2023 trennte sich Giulia von ihm.
1 / 8

Filippo Turetta hat am 11. November 2023 Giulia Cecchettin getötet.

Social Media

Darum gehts 

  • Filippo Turetta (21) hatte seine Ex-Freundin Giulia Cecchettin Anfang November auf brutalste Weise getötet.

  • Nun sitzt er in U-Haft und wartet auf seinen Prozess. 

  • Es ist denkbar, dass sein Mord an Giulia wegen «Grausamkeit» besonders hart bestraft wird. 

Der brutale Mord an der 22-jährigen Giulia Cecchettin erschütterte ganz Italien. Filippo Turetta (21) malträtierte seine Ex-Freundin mit Messerstichen und Tritten so lange, bis sie starb. Danach warf er ihre Leiche in eine Schlucht in der Nähe des Barcis-Stausees.

Anschliessend floh der 21-Jährige über Österreich nach Deutschland, wo er von den Behörden gefasst wurde. Mittlerweile wurde er nach Italien ausgeliefert. Nun sitzt Turetta in Italien in U-Haft – die Tat hat er mittlerweile gestanden.

Die Ermittlungen zu Giulias Tod laufen indes weiter – laut Informationen des «Corriere della Sera» wird derzeit noch geprüft, ob bei Turettas Mord auch «Grausamkeit» festgestellt werden kann, das würde sich erschwerend auf sein Strafmass auswirken. 

Turetta kaufte das Klebeband im Internet

Am kommenden Freitag wird die Leiche der 22-Jährigen obduziert – die Ermittler sind sich aber relativ sicher, dass Giulia bereits tot war, als ihr Ex-Freund sie in die Schlucht warf. An seine Situation im Gefängnis scheint sich der 21-Jährige derzeit «zu gewöhnen», er frage nach Büchern und ob die Möglichkeit bestünde, ein Studium aufzunehmen. Um nachts schlafen zu können, nehme er Angstlöser. Auch ein Gespräch mit dem Geistlichen Pater Alberto soll bereits stattgefunden haben. 

Bisher weisen erste Beweise allerdings daraufhin, dass der 21-Jährige die Tat bereits im Voraus geplant haben muss: Das Klebeband, dass er ihr während der Entführung auf den Mund klebte, hatte er Tage zuvor im Internet gekauft. Warum Turetta allerdings den Plan fasste, seine Ex-Freundin umzubringen, ist bisher nicht bekannt, laut Aussage der Familie soll er allerdings äusserst labil gewesen sein und immer wieder gegenüber Giulia über Suizid gesprochen haben.

Giulias Vater gab laut Informationen von «Südtirol News» bereits eine Nacht nach dem Verschwinden seiner Tochter eine Vermisstenmeldung auf – und hatte bereits da gegenüber den Carabiniere seine grosse Sorge geäussert, dass Turetta Giulia etwas angetan haben könnte. 

Messer und Blutspuren am Tatort

Der genaue Tathergang wurde von den Behörden mittlerweile rekonstruiert: Turetta holte Giulia an jenem Abend zunächst in Vigonovo ab und fuhr dann mit ihr bis zu einem knapp fünf Autominuten entfernten Industriequartier in der italienischen Ortschaft Fossò. Dort klebte er ihr den Mund zu und stach mit einem Messer auf sie ein – Zeugen hörten Giulias Schreie, die Polizei fand am Tatort ein Küchenmesser mit einer gebrochenen 21-Zentimeter-Klinge sowie verschiedene Blutspuren am Boden. Dann fuhr er mit ihr an einen anderen Ort innerhalb des Quartiers.

Dort nahm das Grauen seinen Lauf: Die verletzte Giulia soll dort noch versucht haben, zu fliehen. Filippo rannte hinter ihr her und warf sie zu Boden. Als die Frau zusammenbrach, trat der Mann heftig auf sie ein. Die Tat wurde von einer Überwachungskamera festgehalten. Auch der Moment, in dem Filippo zehn Minuten später die Leiche seiner Ex in den Kofferraum lud und in Richtung Norden nach Piancavallo fuhr. Dort warf er den Körper des Opfers in eine Schlucht unweit des Barcis-Stausees. Erst Tage später entdeckte ein Spürhund während einer gross angelegten Suche die Leiche der jungen Frau in besagter Schlucht.

Folgst du 20 Minuten schon auf Whatsapp?

Bleib informiert und abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten: Dann bekommst du morgens und abends ein Update mit unseren bewegendsten Geschichten direkt auf dein Handy – handverlesen, informativ und inspirierend. 

Deine Meinung zählt