Freundschaft beenden: Wann es Zeit ist, loszulassen

Wenn eine Freundschaft zur Belastung wird, sollte man sich überlegen, ob man daran festhalten will.

Wenn eine Freundschaft zur Belastung wird, sollte man sich überlegen, ob man daran festhalten will.

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Aktualisiert

PsychologieTreffen diese Punkte zu, ist deine Freundschaft am Ende

Sich bei deiner BFF zu melden, fühlt sich mittlerweile nur noch nach Abhaken auf der To-do-Liste an? Dann kann es sein, dass du aus der Freundschaft herausgewachsen bist.

Freundschaften halten für immer. So die Annahme, wenn man noch ein Kind ist. Doch irgendwann wird klar: Das ist nicht immer der Fall. Manchmal führt ein grosser Streit zum Bruch, viel häufiger geschieht es aber schleichend und ganz ohne Drama. Menschen verändern sich – und ihre Prioritäten ebenso. Diese Punkte deuten darauf hin, dass sich eure Wege trennen werden, wenn ihr nicht bereit seid, an eurer Freundschaft zu arbeiten.

Wie gehst du mit Freundschaften um, die sich einseitig anfühlen?

Verschiedene Umstände

Freundschaften haben – im Gegensatz zu romantischen Beziehungen – einen unkomplizierten Ruf. Doch auch eine platonische Verbindung kann sich verändern. Zum Beispiel, wenn die Gemeinsamkeit wegfällt, aus der die Verbindung entstanden ist, wie das Beenden des Studiums oder der Wechsel des Arbeitgebers. Auch unterschiedliche Lebensphasen, wie die Gründung einer Familie oder das Single-Dasein nach langjähriger Beziehung, können zu Komplikationen innerhalb einer Freundschaft führen. «Es ist gar nicht so einfach, diese unterschiedlichen Lebensrealitäten, Empfindungen und Bedürfnisse miteinander in Einklang zu bringen», erklärt die Psychologin Muriel Böttger in einem Podcast. «Da braucht es viel Verständnis und Engagement von beiden Seiten – bleibt das aus, wird die Verbindung schwächer», so die Expertin weiter.

Verändern sich die Lebensumstände, kann das auf Unverständnis stossen.

Verändern sich die Lebensumstände, kann das auf Unverständnis stossen.

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Oberflächliche Gespräche

Früher konntet ihr stundenlang über Gott und die Welt sprechen. Heute fühlt sich jede Unterhaltung unangenehm erzwungen an. Eure Unterhaltungen gehen nicht mehr über Smalltalk-Themen hinaus? «Wenn man irgendwann an solch einem Punkt angekommen ist, sollte man sich eingestehen, dass diese Verbindung nur noch aus reiner Gewohnheit besteht», erklärt die Psychologin Dr. Myriam Krimaier, die sich auf Freundschaften spezialisiert hat, gegenüber «Psychology Today».

Gleichgültigkeit

Natürlich gibt es Phasen, in denen du dich lieber zurückziehst – sei es wegen Stress im Job, schlechter Laune oder weil du einfach mal genug von sozialen Kontakten hast. Doch grundsätzlich sollte es sich leicht und natürlich anfühlen, deine engen Freunde und Freundinnen zu kontaktieren. Du willst wissen, wie die Ferien waren, Pläne für ein Treffen schmieden oder einfach Zeit miteinander verbringen. Wenn eine Freundschaft aber langsam ausläuft, verändert sich dieses Gefühl. «Man fühlt sich eher gleichgültig als begeistert», erklärt die Psychotherapeutin Sarah Epstein gegenüber «Self». «Anstatt voller Vorfreude zurückzurufen, wird die Freundschaft zu einer weiteren Aufgabe auf deiner To-do-Liste – etwas, das du immer wieder auf später verschiebst», so Epstein weiter.

Fühlt sich ein Anruf an eine Freundin nur noch nach Pflicht und nicht nach Vergnügen an, sollte man die Freundschaft hinterfragen.

Fühlt sich ein Anruf an eine Freundin nur noch nach Pflicht und nicht nach Vergnügen an, sollte man die Freundschaft hinterfragen.

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Einseitiger Kontakt

Um herauszufinden, ob eine Freundschaft ausgeglichen ist, lohnt sich ein Blick ins Handy. Sind die Gespräche, die ihr auf Whatsapp & Co. führt, dynamisch oder initiierst immer du die Unterhaltung? Eine Freundschaft, die sich einseitig anfühlt, kann verletzen. Wer daran etwas ändern möchte, sollte dies auch kommunizieren.

Wie bei jedem klärenden Gespräch ist es auch hier entscheidend, auf Vorwürfe zu verzichten und stattdessen deine eigenen Gefühle und Gedanken zu teilen. Ich-Botschaften wie «Ich fühle mich...» oder «Mir ist wichtig, dass...» helfen, den anderen nicht anzugreifen. Falls solch eine Unterhaltung keine Verbesserung verspricht, ist das laut Alexandra Solomon, Psychologin und Bestsellerautorin von «Love Every Day», ein eindeutiges Indiz, die Freundschaft zu beenden.

Welche Erfahrungen hast du gemacht?

Ist eine deiner Freundschaften schon mal in die Brüche gegangen? Wenn ja, hast du das Ende kommen sehen oder war es eine Überraschung? Lass es uns im Formular wissen, wir sammeln die besten Antworten.

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