Seit 2011 verlassenGeheimnisvoller Uhrenladen in der Sperrzone von Fukushima entdeckt
Tief in der Sperrzone von Fukushima ist ein Urban Explorer auf einen Uhrenladen gestossen, der im Dornröschenschlaf zu liegen scheint – inklusive Schweizer Uhren.
In diesem Uhrenladen sind die Urban Explorer auf unerwartete Schätze gestossen.
Youtube/Exploring the Unbeaten PathDarum gehts
Am 11. März 2011 löste ein schweres Seebeben einen Tsunami in der japanischen Region Tohoku aus.
In der Folge kam es zur Nuklearkatastrophe von Fukushima, bei der grosse Mengen Radioaktivität freigesetzt wurden.
In der Sperrzone um die Reaktoren gibt es auch heute noch Orte, die seither praktisch unangetastet sind.
Einen solchen fand Urban Explorer Bob Thissen in Form eines Uhrenladens.
In seinem Video zeigt er unzählige, immer noch fein säuberlich aufgereihte Uhren in Glasvitrinen.
Es herrscht eine gespenstische Atmosphäre in diesem Uhrenladen, den seit der Atomkatastrophe von Fukushima 2011 kaum ein Mensch betreten hat. Das Licht ist schummrig, Einrichtungsgegenstände und zerbrochene Wanduhren liegen verstreut am Boden. Doch es herrscht nicht nur Zerstörung in diesem Gebäude, das von Gebüschen so zugewachsen ist, dass man es von der direkt daneben gelegenen Strasse kaum sieht.
Von einer dicken Staubschicht bedeckte Vitrinen beherbergen unzählige, fein säuberlich aufgereihte Uhren. Neben japanischen Zeitmessern finden sich dort auch Uhren aus der Schweiz, zum Beispiel eine Ethno-Watch von Michel Jordi im typischen Edelweissdesign. Auch Rado-Uhren liegen oder lagen einst dort, wie ein entsprechendes Schild nahelegt.
Entdeckungstour in der Sperrzone
Zu sehen sind die eindrucksvollen Aufnahmen in einem kürzlich veröffentlichten Youtube-Video des Urban Explorers Bob Thissen. Der Niederländer erkundet geheimnisvolle verlassene Orte, die sonst kaum je ein Mensch zu Gesicht bekommt. Besonders angetan hat es ihm die Sperrzone um Fukushima, die nach den Explosionen im dortigen AKW als Folge des verheerenden Bebens vom 11. März 2011 eingerichtet worden war. 2017 fuhr er ein erstes Mal durch die Sperrzone. Damals war es ihm aber noch strikt verboten, das Auto zu verlassen.
Zwei Jahre später war die Radioaktivität auch dank umfangreicher Entgiftungsmassnahmen der Behörden so weit abgeklungen, dass Thissen die verlassenen Gebäude in der Sperrzone erkunden konnte. Dabei stiess er auf den Uhrenladen, der seit der Katastrophe praktisch unberührt war. Leider existieren von dieser «Erstbegehung» keinerlei Videoaufnahmen, wie Thissen in seinem Film eingesteht. Er habe sich damals auf Fotos konzentriert, wie er im Video seines zweiten Besuchs im Uhrenladen erklärt (siehe Video oben).

Sogar eine Ethno-Watch von Michel Jordi aus den Neunzigerjahren fand Thissen im Uhrenladen.
Screenshot Youtube/Exploring the Unbeaten Path«Die sind alle noch da, Wahnsinn»
Dieser zweite Besuch fand 2022 statt. Thissen zeigt sich darin erstaunt, dass immer noch so viele Uhren dort lagen. Allerdings erklärt er, dass verglichen mit 2019 einige Exemplare fehlen, die wohl gestohlen wurden. Trotzdem: «Die sind alle noch da, Wahnsinn. Und das direkt an einer grossen Strasse», sagt er beim Betrachten einer Vitrine zu seinem Begleiter.
Wie es sich für einen anständigen Urban Explorer gehört, hat Thissen übrigens nichts von seiner Entdeckungsreise in der Sperrzone mitgenommen. Das wäre auch nicht einfach gewesen, wie er in den Kommentaren zu seinem Video auf Youtube schreibt: «Man wird oft angehalten in der Zone. Sie überprüfen dein Auto auf Gegenstände. Und ich reise per Flugzeug. Was soll ich denn am Zoll sagen, wenn ich Dutzende Uhren in meinem Koffer habe.»
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