GrossbritannienMysteriöser Käse-Klau: Wer hat den 336'000-Franken-Cheddar ergaunert?
Der britische Käse-Vertrieb Neal's Yard Dairy tappte in eine verhängnisvolle Falle: Ein Betrüger gab sich als eine französische Handelskette aus und ergaunerte 950 Käselaibe.
Darum gehts
Ein Betrüger ergaunerte 22 Tonnen preisgekrönten Cheddar im Wert von 336'000 Franken vom britischen Hersteller Neal's Yard Dairy, indem er sich als französische Handelskette ausgab.
Die britische Polizei und internationale Behörden ermitteln, die Bauern werden trotzdem von Neal's Yard Dairy entlohnt.
Auch Starkoch Jamie Oliver meldet sich in dem Fall zu Wort: Er bittet seine Follower wachsam zu sein und zu melden, falls ihnen der Käse billig angeboten würde.
Für die Londoner Firma Neal's Yard Dairy war es ein herber Schlag: Ihr Deal mit einer französischen Lebensmittelkette stellte sich als Betrug heraus. Eine noch unbekannte Person schaffte es, durch einen fingierten Deal 22 Tonnen des preisgekrönten Cheddar-Käses zu ergaunern – der Warenwert lag bei circa 336'000 Franken. Die erbeuteten 950 Käselaibe bestanden aus den Sorten Hafod Welsh, Westcombe und Pitchfork.
Im Unternehmen sitzt der Schock tief, das Unverständnis darüber, wie der Betrug möglich gemacht werden konnte, ist gross: «Es wurde ein ausführlicher Vertrag aufgesetzt, der detaillierte Zahlungsbedingungen enthielt. Die Gespräche mit dem angeblichen Vertreter zeugten von einem tiefen Verständnis des Sektors, was dem Kunden weitere Glaubwürdigkeit verlieh.»
Wie würdest du reagieren, wenn dir gestohlener Käse angeboten wird?
Bauern werden trotzdem entlohnt
Derzeit ermittelt die britische Polizei zusammen mit internationalen Strafverfolgungsbehörden, um dem Käse-Betrüger auf die Schliche zu kommen. Und auch Starkoch Jamie Oliver hat sich zu Wort gemeldet: Er bat seine Follower auf Instagram, wachsam zu sein: Falls ihnen hochwertiger Bio-Cheddar zu billigen Preisen und in grossen Massen angeboten wird – der Käse sei wohl Diebesgut.
Die Bauern und Molkereien werden trotz des riesigen finanziellen Schadens für den Käse entlohnt. Tom Calver, Chef einer der Zulieferermolkereien, kommentiere das Geschehene: «Wir sind am Boden zerstört, dass einer unserer wertvollsten Kunden Opfer dieses Betrugs wurde.» Der Herstellungsprozess dieses Käses würde ganze drei Jahre in Anspruch nehmen: vom Anbau des Tierfutters über die Aufzucht der Kühe bis hin zur Verarbeitung der Milch. «Dass der Käse gestohlen wurde, ist absolut furchtbar.»
Ausgezeichneter Edel-Käse
Bei der gestohlenen Ware handelt es sich um Bio-Käse bester Qualität, der bereits zahlreiche Auszeichnungen erhielt. Dementsprechend teuer ist dieser auch: Ein 300-Gramm-Stück Hafod kostet etwa 14.50 Franken, 250 Gramm Westcombe kosten etwa acht Franken und 250 Gramm Pitchfork 12.30 Franken.
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