Horror-Flug«Die Kabine war voller Rauch – wir dachten, dass wir sterben werden»
Rauchentwicklung zwang eine Swiss-Maschine zur Notlandung in Graz. Passagiere berichten von beängstigenden Szenen.
Anna (23) und Andrei (30) berichten vom Swiss-Flug, der in Graz notlanden musste.
20minDarum gehts
Ein Swiss-Flug von Bukarest nach Zürich musste notfallmässig in Graz landen.
Starker Rauch in der Kabine führte zu Panik unter den Passagieren.
Einige Passagiere äussern Kritik am Verhalten des Kabinenpersonals.
Swiss hat eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet.
Am Montag musste ein Swiss-Flug von Bukarest nach Zürich notfallmässig in Graz landen. Der Grund: Triebwerkprobleme und eine starke Rauchentwicklung in Kabine und Cockpit. In einem Sonderflug sind die Passagiere am Dienstagmorgen von Österreich nach Zürich gebracht worden.
«Die Leute waren am Ersticken»
Laut einem 50-jährigen Mann aus Rumänien ist der Flieger mit Verspätung in Bukarest gestartet. «Nach etwa einer Stunde hat sich starker Rauch in der Kabine gebildet, der immer dichter wurde. Der Pilot entschied sich zum Glück, in Graz zu landen.» Mit 26 Metern pro Sekunde sei er in den Sinkflug gegangen. Zum Vergleich: Bei einem gewöhnlichen Sinkflug sind es rund 9 Meter pro Sekunde. «Es musste schnell gehen, die Leute waren alle fast am Ersticken», sagt der Mann. «Alle hielten sich Kleider vor Mund und Nase.»

«Wir versuchen positiv zu bleiben, aber wir sind schwer traumatisiert»: Anna (23) und Andrei (30) sassen im Swiss-Flug, der in Graz notlanden musste.
20min/dkAuch Anna (23) und Andrei (30) waren an Bord des Swiss-Flugs, sie wollten zu Weihnachten ihre Eltern in Bern besuchen. Wie sie erzählen, seien viele Passagiere relativ ruhig geblieben, obwohl alle sehr viel Angst gehabt hatten. «Wir gingen vom Schlimmsten aus und dachten wirklich, dass wir sterben werden», sagt Anna. Sie und ihr Freund hätten während dem Flug plötzlich eine Stichflamme aus dem Triebwerk schiessen sehen. «Danach kam Rauch herein. Als das Kabinenpersonal in Panik geriet, kriegten auch wir ziemlich Angst», sagt Anna. «Wir versuchen positiv zu bleiben, sind aber schwer traumatisiert», sagt Andrei. Für ihn sei klar: «Für den Rückflug nach Bukarest wählen wir eine andere Airline als Swiss.»
Kritik an Flugbegleitern

Eine rumänische Nanny (48), die mit einem dreijährigen Kind im Flieger sass, kritisiert das Kabinenpersonal heftig: «Statt auf mein Flehen zu reagieren und dem Kind zu helfen, haben sie sich selbst Masken aufgesetzt und angeschnallt.» Sie habe daher selbst versucht, Mund und Nase des Mädchens mit einem Schal abzudecken, sagt die Nanny. Das Flugpersonal habe auch bei der Evakuierung nicht gut ausgesehen: «Als wir gelandet sind, konnte eine Flugbegleiterin dann den Notausgang nicht öffnen, ein Passagier musste ihr helfen.»
Nach der Evakuation des Fliegers sei sie und die Dreijährige zur Untersuchung in einen Raum im Flughafen gebracht worden. «Die Kleine musste stark husten, also sind wir ins Spital gefahren, auch um ihre CO₂-Werte zu messen.» Glücklicherweise ginge es dem Mädchen am Dienstag wieder besser. Den Sonderflug hätten sie nicht genommen. Stattdessen fahren die beiden am Abend mit dem Zug nach Zürich.

In einer Medienmitteilung teilt das Unternehmen mit, dass der Vorfall aktuell noch untersucht werde. Die Sicherheit für Passagiere und Crew habe für sie höchste Priorität.
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