Eva Longoria im Interview: «Ich sollte mehr klauen»

Noch bevor Eva Longoria in der École Militaire, einer ehemaligen Militärschule in Paris, zum Interview aufläuft, sitzen wir – etwas aufgeregt – parat. Keine fünf Minuten später steht die ehemalige «Desperate Housewives»-Darstellerin in der Tür und … lacht. Phew – sie ist herzlich und nimmt mit ihrer energiegeladenen Art Anspannung raus.

Dass Eva in knapp fünf Stunden bei der Le Defilé L’Oréal Paris Fashion-Show vor Hunderten von Zuschauern über den Laufsteg laufen muss? Kein Problem. Sie hat bereits Erfahrung. 

Eva, du bist für Le Defilé L’Oréal Paris bereits 2018 und 2019 gelaufen. Wie fühlt es sich an, nach zwei Jahren Pause zurück zu sein?

Toll! Ich liebe die Pariser Modewoche ohnehin – aber die Show von L’Oréal Paris ist mein Liebling. Sie verkörpert mehr als Mode. Dieses Jahr ist das Motto #walkyourworth (frei übersetzt: Schreite deinen Wert). Es geht darum, sich sicher darin zu sein, wer man ist. Um Empowerment. Das spürt man auch bei der Wahl der Location. Aus historischer Sicht ist die École Militaire ein Ort männlicher Macht. Und jetzt übernimmt ihn mit L’Oréal Paris ein ikonischer, femininer und feministischer Beauty-Brand für einen Abend und macht ihn zum Laufsteg für Schönheit, Stärke und das Potenzial von Frauen auf der ganzen Welt.

Apropos Empowerment: Der Begriff hat viele Bedeutungen. Was verstehst du darunter?

Für mich bedeutet es, andere Frauen zu unterstützen. Ich will sie ermutigen, das zu tun, was sie möchten und sie an ihren eigenen Wert erinnern. Und zwar nicht, wenn es um Make-up und Haarpflege geht, sondern um ihre Beziehungen, ihre Karrieren, ihre Jobs – wir sollten den Wert erkennen, den wir in eine Situation einbringen können und ihn zelebrieren. 

Kann Beauty trotzdem dabei helfen, sich empowered zu fühlen?

Ich würde es umdrehen: Sich ermächtigt zu fühlen, ist schön. Wahre Schönheit, das Selbstbewusstsein und die Brillanz, die wir ausstrahlen, entstehen nicht durch Lipgloss oder Concealer. Sie sind das Resultat aus der Energie, die wir in die Welt einbringen.

Davon hast du jede Menge – aber es ist menschlich, auch mal einen Tag zu haben, an dem man sich nicht fühlt, als ob «man es sich wert ist». Wie gehst du mit solchen Momenten um?

Ich gehe ins Bett (lacht). Nein, ehrlich: Ich liebe es, zu schlafen. Ich bin gut darin und habe das Gefühl, danach fühlt man sich immer besser. Auch zu meditieren, ein Workout zu machen und mich auszuruhen hilft mir – Selfcare ist eine gute Medizin.

Hast du ein Abendritual?

Oh ja. Ich bin ein riesiger Creme- und Seren-Fan. Ich reinige mein Gesicht mit einem Balm und dem Revitalift Laser Toner mit Glykolsäure. Anschliessend trage ich meine Seren auf: den Revitalift Filler mit Hyaluronsäure und mein Augenserum. Zum Schluss pflege ich meine Haut mit der Revitalift Filler Nachtpflege. In der Nacht haben die Produkte Zeit zu arbeiten.

Das Programm Stand Up Against Street Harassment (deutsch: Mach dich stark gegen sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum) ist ein wesentlicher Bestandteil von Le Defilé. Du selbst hast einen vierjährigen Sohn. Wie klärst du ihn über das Thema auf und bringst ihm bei, richtig zu handeln?

Ich denke, der einzig richtige Weg ist, selbst ein gutes Beispiel zu sein. Ich muss ihm die Welt zeigen, in der ich leben möchte, aber auch die, in der wir tatsächlich leben. Ihm die richtigen Werte aktiv vorzuleben, empfinde ich als wichtiger, als sie ihn nur lehren zu wollen.

Was hast du mal von einem Filmset mitgehen lassen?

Weisst du was: Ich stehle normalerweise nichts. Ich sollte mehr klauen. Ich glaube, ich habe wirklich noch nie etwas von einem Set mitgehen lassen – nicht einmal bei «Desperate Housewives».

Was war die beste Beauty-Entscheidung deines Lebens?

Schönheit nicht anhand der Standards von anderen zu definieren. Dass ich das kann, habe ich meiner Mutter und meinen Schwestern zu verdanken. Sie haben mich aufgezogen und mir – wie ich jetzt bei meinem Sohn – vorgelebt, was Schönheit bedeuten kann: Intelligenz, Selbstbewusstsein, Aktivismus, Stärke.