Munition in Seen: Bund sucht nach sicheren Bergungsmethoden

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Ideenwettbewerb12'680 Tonnen Munition sollen geborgen werden: Bund sucht Ideen

In den Schweizer Seen liegen Tausende Tonnen Munition. Ein neuer Ideenwettbewerb soll jetzt sichere Bergungsmethoden finden.

In Schweizer Seen liegen Tausende Tonnen Munition, die von der Armee dort entsorgt oder bei Übungen in den See geworfen wurden.
Seit Jahren werden die Wasserwerte in den betroffenen Seen überwacht. Hier eine Probeentnahme auf dem Thunersee im Februar 2012.
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In Schweizer Seen liegen Tausende Tonnen Munition, die von der Armee dort entsorgt oder bei Übungen in den See geworfen wurden.

VBS-DDPS

Darum gehts

  • Tausende Tonnen Munition liegen in Schweizer Seen, welche nun geborgen werden sollen.

  • Noch fehlt aber eine Technik, mit der die Munition gefahrlos geborgen werden kann.

  • Dazu lanciert der Bund einen Ideenwettbewerb mit einem Preisgeld von 50'000 Franken.

In Schweizer Seen liegen Tausende Tonnen an Munition. Diese sollen jetzt geborgen werden, doch der Bund weiss nicht wie. Deshalb lanciert er einen Ideenwettbewerb.

Im Neuenburgersee sind 4500 Tonnen Munition, im Thunersee sind es 4600 Tonnen, im Vierwaldstättersee 3300 Tonnen und im Brienzersee 280 Tonnen. Sie wurden von der Armee in den Seen entsorgt oder bei Übungen von Kampfjets über den Seen abgeworfen. Diese Trainings wurden bis 2021 durchgeführt, wie SRF berichtet.

«Was jetzt fehlt, sind die ganzen Bergungstechniken»

Nachdem der Bund sich 2012 gegen die teure und gefährliche Bergung der Munition entschieden hatte, weil die Granaten weder für Mensch noch Umwelt gefährlich seien, hat er sich nun umentschieden. Dazu lanciert das Bundesamt für Rüstung einen Ideenwettbewerb, der ab heute Donnerstag bis Ende Februar läuft.

Wie sollte der Bund mit der in den Seen versenkten Munition umgehen?

Geologe Marco Buser setzt sich seit vier Jahrzehnten für die Beseitigung der Munition ein. Heute greife man sich an den Kopf und frage sich, wie es möglich gewesen sei, solche Materialien in den See zu kippen, sagt er gegenüber SRF. «Was jetzt fehlt, sind die ganzen Bergungstechniken.»

Preisgeld von 50'000 Franken ausgeschrieben

Da es noch kein Patentrezept dafür gibt, wie die Munition aus den Seen entfernt werden kann, kann jeder und jede eine Idee für ein gefahrloses Bergungsvorgehen einreichen. Ausgeschrieben ist ein Preisgeld von 50'000 Franken.

«Natürlich besteht ein Explosionsrisiko, wenn man die Munition birgt», erklärt Konstantin von Gunten, wissenschaftlicher Projektleiter beim Bundesamt für Rüstung gegenüber SRF. Die Sichtverhältnisse seien schlecht und die Munition liege zum Teil in einer Tiefe von 150 Meter oder noch tiefer.

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