Coronavirus Sars-CoV-2Infizierte, Tote, Genesene – die Zahlen zu 14 Monaten Pandemie
Bis heute haben sich mehrere Millionen Menschen mit Sars-CoV-2 angesteckt. Ein Überblick über Infizierte, Tote und Genesene – und darüber, wie wir uns wehren.
Darum gehts
Das Coronavirus Sars-CoV-2 hat schon einiges Unheil angerichtet.
Millionen Menschen haben sich mit ihm infiziert, die meisten haben es gut überstanden.
Doch mehrere Millionen Menschen sind auch im Zusammenhang damit gestorben, viele weitere leiden an Long-Covid.
Ein Überblick.
Im Januar 2020 tauchten erstmals Meldungen zu einem «mysteriösen Virus» aus China auf. 14 Monate später kennt die ganze Welt seinen Namen: Sars-CoV-2. Was es im menschlichen Körper anrichten kann, haben mittlerweile Millionen von Menschen selbst erfahren. Und es dürften noch mehr werden. Dabei steigen nicht nur die Infektions-, sondern auch die Todeszahlen weltweit weiterhin, wie das Dashboard der Johns Hopkins University zeigt: Zählte die Hochschule im Oktober 2020 knapp 1,1 Millionen Tote, sind es heute, fünf Monate später, noch einmal deutlich mehr.
Basierend auf den von der US-Universität erhobenen Zahlen (Stand: 22. März 2021, 11.50 Uhr), erfährst du hier, wie sehr der Erreger, der zur Familie der Coronaviren gehört, die Welt umrundet und verändert hat. Wichtig ist zu beachten, dass es sich dabei nur um die offiziell nachgewiesenen Fälle handelt. Es wird zudem mit einer hohen Dunkelziffer an Corona-Infizierten gerechnet. Ausserdem muss bei der Einschätzung der Gefährlichkeit des Virus auch bedacht werden, dass viele Nationen eine Vielzahl an tiefgreifenden Massnahmen zur Eindämmung von Sars-CoV-2 ergriffen haben. Ohne diese wären viele Zahlen deutlich höher.
Infizierte weltweit
123’135’920
Länder mit den meisten Infizierten
USA
29’818’934 Infizierte bei etwa 328’460’000 Einwohnern (rund 9,1 Prozent der Bevölkerung)
Brasilien
11’998’233 Infizierte bei etwa 211’420’000 Einwohnern (rund 5,7 Prozent der Bevölkerung)
Indien
11’646’081 Infizierte bei 1’381’590’000 Einwohnern (rund 0,84 Prozent der Bevölkerung)
Russland:
4’407’031 Infizierte bei etwa 146’810’000 Einwohnern (rund 3 Prozent der Bevölkerung)
Grossbritannien:
4’310’195 Infizierte bei etwa 67’260’000 Einwohnern (rund 6,4 Prozent der Bevölkerung)
Situation in der Schweiz
580’609 Infizierte bei 8'655'118 Einwohnern (rund 6,7 Prozent der Bevölkerung)
Genesene weltweit
69’757’996
Länder mit den meisten Genesenen
Indien
11’151’468 Genesene bei 11’646’081 Infizierten (rund 95,75 Prozent der Infizierten)
Brasilien
10’509’457 Genesene bei 11’998’233 Infizierten (rund 87,6 Prozent der Infizierten)
Russland
4’023’460 Genesene bei 4’407’031 Infizierten (rund 91,3 Prozent der Infizierten)
Türkei
2’825’187 Genesene bei 3’013’122 Infizierten (rund 93,76 Prozent der Infizierten)
Italien
2’699’762 Genesene bei 3’376’376 Infizierten (rund 79,96 Prozent der Infizierten)
Situation in der Schweiz
317’600 Genesene bei 580’609 Infizierten (rund 54,7 Prozent der Infizierten). Im Vergleich zu den anderen Ländern erscheint dieser Wert überraschend niedrig. Worauf das zurückzuführen ist, kann man beim Bundesamt für Gesundheit BAG nicht erklären: «Wir haben keine Zahlen zu Genesenen.» Auch könne man die Zahlen der John Hopkins Universität nicht einordnen.
Tote weltweit
2’714’606
Länder mit den meisten Corona-Toten
USA
542’359 Tote bei 29’818’934 Infizierten (rund 1,8 Prozent der Infizierten)
Brasilien
294’042 Tote bei 11’998’233 Infizierten (rund 2,45 Prozent der Infizierten)
Mexiko
198’036 Tote bei 2’195’772 Infizierten (rund 9 Prozent der Infizierten)
Indien
159’967 Tote bei 11’646’081 Infizierten (rund 1,37 Prozent der Infizierten)
Grossbritannien
126’393 Tote bei 4’310’195 Infizierten (rund 2,9 Prozent der Infizierten)
Situation in der Schweiz
10’213 Tote bei 580’609 Infizierten (rund 1,75 Prozent der Infizierten)
Long-Covid weltweit
Nicht nur die Zahl der Toten muss bei der Beurteilung der Gefährlichkeit des Coronavirus Sars-CoV-2 berücksichtigt werden, sondern auch die durch den Erreger provozierten Folge- und Langzeitschäden. Denn wer von Covid-19 genesen ist, ist nicht unbedingt auch geheilt. Ein grosser Teil der Betroffenen – überwiegend Frauen – kämpft auch nach der Akutphase der Erkrankung noch mit teils gravierenden Gesundheitsproblemen. Über 50 verschiedene Symptome von Long-Covid haben Forscher beschrieben. Das «Wall Street Journal» spricht von einem «verheerenden zweiten Akt». Wie viele Personen weltweit vom sogenannten Long-Covid betroffen sind, ist unbekannt. Schätzungen zufolge dürften es jedoch mehr als sieben Millionen Menschen sein, zitiert BBC die britische Politikern Layla Moran.
Situation in der Schweiz
Auch für die Schweiz können keine genauen Zahlen genannt werden. Forschende gehen von derzeit 200’000 bis 300’000 Betroffenen aus. Margret Hund-Georgiadis, Neurologin und Chefärztin der Rehab Basel rechnet damit, dass die Pandemie die Medizin noch lange beschäftigen wird und die Zahlen der Long-Covid-Betroffenen noch weiter steigen wird: «Die Welle mit Patienten mit Langzeitfolgen haben wir noch vor uns.»
Zugelassene Impfstoffe weltweit
Gut ein Jahr nachdem die WHO den Sars-CoV-2-Ausbruch als Pandemie eingestuft hat, wird in vielen Ländern bereits gegen das Virus geimpft. Als grösste Hoffnung im Kampf gegen den Erreger gelten die Vakzine von Pfizer/Biontech, Moderna, der Oxford University und AstraZeneca, CanSino, Sinopharm, Sinopharm-Wuhan und Johnson & Johnson. Sie haben in einem oder mehreren Ländern bereits eine reguläre Zulassung erhalten.
Weitere Impfstoffe haben in bestimmten Regionen immerhin eine Notfallzulassung erhalten.
Situation in der Schweiz
In der Schweiz waren bisher zwei Impfstoffe zugelassen: Comirnaty von Pfizer/Biontech und mRNA-1273 von Moderna. Am 22. März erteilte Swissmedic auch Johnson-&-Johnsons Ad26.COV2.S die Zulassung. Allerdings hat die Schweiz davon bisher keine Dosen bestellt.
Impfstand weltweit
Verabreichte Dosen
436’370’147
Vollständig geimpfte Personen
99’942’889
Anteil der vollständig geimpften Weltbevölkerung
1,28 Prozent
Situation in der Schweiz
Verabreichte Dosen
1’176’875
Vollständig geimpfte Personen
432’194
Anteil der vollständig Geimpften
5,06 Prozent
Covid-19-Therapien weltweit
Das Medikament gegen das Virus ist auch nach einem Jahr nicht gefunden. Global gesehen spielen derzeit vor allem zwei Mittel eine Rolle:
Remdesivir
Weltweit kommt wohl nur das Präparat Veklury, das auf dem Wirkstoff Remdesivir basiert, regulär zum Einsatz. Es hemmt unter anderem ein wichtiges Enzym von Sars-CoV-2, die so genannte RNA-Polymerase. Auf diese Weise erschwert es die Vervielfältigung des Erbguts – und damit des Virus.
Allerdings wirkt es schwächer als anfangs erhofft: So kann es nur die Krankheitsdauer verkürzen, nicht aber die Mortalität senken.
Dexamethason
Der Entzündungshemmer, ein bereits für andere Erkrankungen wie Krebs zugelassenes Steroidhormon, das eine Überreaktion des Immunsystems dämpft, soll einer klinischen Studie zufolge Patienten mit einem schweren Corona-Krankheitsverlauf helfen, die Symptome zu lindern und die Sterblichkeit um bis zu 12 Prozent zu senken. Allerdings ist hierbei eine sehr frühe Gabe notwendig.
Situation in der Schweiz
Hierzulande ist derzeit nur ein Medikament zur Behandlung von Covid-19 zugelassen – und das befristet: Veklury. Dexamethason spielt dagegen hierzulande – anders als im englischsprachigen Raum – keine grosse Rolle, da in der Schweiz die Mortalität deutlich tiefer ist.
Darüber hinaus hat das BAG weitere Arzneimittel als wichtig für die Versorgung von Covid-19-Patientinnen und -Patienten eingestuft. Diese dienen jedoch mehr der Symptombekämpfung als einer Therapie gegen das Virus.
In Zukunft könnte auch die Anti-Corona-Pille der Pharmafirma Roche eine Rolle bei der Behandlung spielen: AT-527, so die vorläufige Bezeichnung, könnte bestenfalls Ende 2021 erhältlich sein, so das Unternehmen.
Hast du oder hat jemand, den du kennst, Mühe mit der Coronazeit?
Hier findest du Hilfe:
BAG-Infoline Coronavirus, Tel. 058 463 00 00
BAG-Infoline Covid-19-Impfung, Tel. 058 377 88 92
Dureschnufe.ch, Plattform für psychische Gesundheit rund um Corona
Branchenhilfe.ch, Ratgeber für betroffene Wirtschaftszweige
Hotline bei Angststörungen und Panik, Tel. 0848 801 109
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Dargebotene Hand, Tel. 143
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