Italiens Klima-Kleber sollen für ihre Aktionen hart bestraft werden

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Teure BussenItaliens Klima-Kleber sollen für ihre Aktionen hart bestraft werden

Mehrere Kulturgüter Italiens wurden während Klima-Aktionen beschmiert. Italiens Regierung will nun, dass die Verantwortlichen tief in ihre Taschen greifen müssen. 

Klimaaktivisten vom italienischen Ableger der Letzten Generation beschmierten Mitte März das historische Bauwerk Palazzo Vecchio in Florenz. 

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Darum gehts

  • Wer in Italien Kulturgüter zerstört, beschmutzt oder verunstaltet, soll zukünftig zwischen 10’000 und 60’000 Euro bezahlen müssen.

  • Hintergrund für diese Forderung sind zahlreiche Aktionen der Klima-Organisation Ultima Generazione.

  • Sie beschmierten schon den Palazzo Vecchio, ein Van-Gogh-Gemälde oder ein Andy-Warhol-Auto.

Nach Schmierereien an Monumenten und Beschmutzungen von Kunstwerken durch Klimaaktivisten will die italienische Regierung Vandalismus an Kulturgütern härter bestrafen. Das Kabinett von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni einigte sich auf ein entsprechendes Dekret, das die Zahlung von Schadenersatz in Höhe von 10’000 bis 60’000 Euro sowie «strafrechtliche Sanktionen» für diejenigen vorsieht, die Kulturgüter «zerstören, beschmutzen oder verunstalten», wie der italienische Kulturminister Gennaro Sangiuliano am Dienstag mitteilte. Das Parlament hat nun zwei Monate Zeit, das Dekret in ein Gesetz umzuwandeln.

«Angriffe auf Denkmäler und künstlerische Stätten verursachen wirtschaftliche Schäden für die Gemeinschaft», sagte Sangiuliano nach der Kabinettssitzung in Rom. Beschmutzte Kulturgüter müssten von «hoch spezialisiertem Personal» und mit «teuren Maschinen» gereinigt werden. Wer das tue, müsse «auch die finanzielle Verantwortung übernehmen». In seiner Mitteilung bezeichnete der Minister die Aktivisten als «Öko-Vandalen».

«Es ist an der Zeit zu sagen, dass es genug ist»

Wie in Deutschland machen Klimaaktivisten in Italien mit aussergewöhnlichen Aktionen auf sich aufmerksam. Zuletzt haben Mitglieder der Gruppierung Ultima Generazione (Letzte Generation) etwa schwarze Flüssigkeit in die Fontana della Barcaccia an der berühmten Spanischen Treppe in Rom geschüttet, um das Wasser des Brunnens zu färben. Ende März beschmierten Aktivisten die Fassade des Palazzo Vecchio in Florenz mit orangener Farbe. Auch Kunstwerke wie etwa ein Van-Gogh-Gemälde in Rom oder ein Andy-Warhol-Auto in Mailand waren bereits Ziele.

Sangiuliano kritisierte die Aktion an der Spanischen Treppe scharf: «Es ist an der Zeit zu sagen, dass es genug ist: Wir sind mit einem systematischen Vandalismus unseres künstlerischen und kulturellen Erbes konfrontiert, der absolut nichts mit dem Umweltschutz zu tun hat.» Den Aktivisten hingegen gehen die derzeitigen Anstrengungen der Regierung gegen den Klimawandel nicht weit genug – in ihren Aktionen sehen sie legitime Formen des Protests.  

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(DPA/jar)

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