Schweizer GrossbankJetzt spricht ein Mitarbeiter der Credit Suisse – «Es ist einfach ungerecht!»
Die Credit Suisse (CS) strauchelt. Das geht auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bank an die Substanz. Eine Person, die bei der CS arbeitet, nimmt nun Stellung.
Darum gehts
Die Aktie der Credit Suisse ist im freien Fall.
Laut einem Bericht hat die Bank nun um Hilfe bei der SNB angefragt.
Die CS-Krise geht auch am Personal der Bank nicht spurlos vorbei.
Die Credit Suisse (CS) ist massiv unter Druck, die Saudi National Bank schliesst eine neue Kapitalspritze aus, und die Schweizer Börse musste den Handel mit der CS-Aktie erneut kurzzeitig aussetzen. Im Bundeshaus macht sich deswegen unter den Parlamentarierinnen und Parlamentariern Nervosität breit.
Dass die Geschäftsleitung trotzdem eine Entschädigung von 32,2 Millionen Franken erhielt, kommt bei vielen nicht gut an. Das Image der Bank leidet. Das gehe auch an den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der CS nicht spurlos vorbei, sagt eine Person, die bei der Bank arbeitet und sich auf Anfrage geäussert hat.
«Das ist ein Angriff auf den Schweizer Finanzplatz»
«Es ist einfach ungerecht!», sagt die Person zu 20 Minuten. Denn die Credit Suisse sei top kapitalisiert, sie habe eine neue Geschäftsleitung und sehr fähige Leute. In der Vergangenheit sei sicher viel falsch gelaufen, aber das Team der CS sei gerade dabei, die Ärmel hochzukrempeln.
Und nun gerieten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bank dermassen unter die Räder. Für Dinge, die nicht ihre Schuld seien. «Ich sehe das als Angriff auf den Schweizer Finanzplatz», sagt die Person. Die CS sei ein zufälliges Opfer – nur, weil sie durch die Fehler in der Vergangenheit noch geschwächt sei.
Ausfallwahrscheinlichkeit von 47 Prozent
Laut dem emeritierten Bankenprofessor Hans Geiger profitieren andere Finanzplätze von der aktuellen CS-Krise: «In Paris, London und Frankfurt freut man sich, wenn Zürich und Genf schwächeln.» Von einem Angriff auf den Schweizer Finanzplatz will er aber nicht reden. Die UBS sei ja weiterhin sehr stark unterwegs.
Schadet die CS-Krise dem Schweizer Finanzplatz?
Die Flowbank mit Sitz in Grand-Lancy spricht in einer Mitteilung davon, dass die Märkte mittlerweile eine Ausfallwahrscheinlichkeit von 47 Prozent für die Credit Suisse einpreisen. Es gebe eine Vertrauenskrise, «weil es eigentlich nicht abschätzbar ist, ob die Sanierungsmassnahmen der Bank erfolgreich sein werden».
CS klopft bei SNB an
Die Herausforderungen der CS seien aber nicht neu. Es bestehe das Risiko, dass sich die Kundinnen und Kunden ganz von dem traditionsreichen Institut abwenden. «So weit sind wir noch nicht, und die CS dürfte einige Ankündigungen machen, um Anleger und Kunden zu beruhigen», so die Bank.
Laut «Financial Times» hat die CS bei der Währungshüterin angeklopft, und auch bei der Finanzmarktaufsicht sei ein Hilferuf der Bank eingegangen. Die SNB wird im Bedarfsfall der CS Liquidität zur Verfügung stellen. Das teilte die Nationalbank am Mittwochabend mit.
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