Kanton FreiburgMann (20) rast mit 303 km/h über Autobahn und filmt sich dabei
Mit bis zu 303 km/h raste ein junger Mann über die Autobahn und filmte sich dabei selbst. Es war nur eines von vielen Verkehrsdelikten. Jetzt wurde er verurteilt.
Darum gehts
Ein 20-jähriger Mann aus Freiburg wurde zu 36 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt, 28 davon bedingt.
Er fuhr mit bis zu 303 km/h auf der Autobahn und beging 30 Verkehrsdelikte.
Der Mann transportierte seinen Neffen ungesichert auf dem Beifahrersitz.
Die Polizei entdeckte die Taten zufällig bei einer Handy-Durchsuchung.
Ein 20-jähriger Mann aus dem Kanton Freiburg ist am Donnerstag vom Strafgericht Broye in Estavayer-le-Lac zu 36 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt worden – 28 davon bedingt. Er war im Juli 2022 mit bis zu 303 km/h auf der Autobahn unterwegs und filmte sich dabei. Die Staatsanwaltschaft spricht vom schlimmsten Via-Sicura-Fall im Kanton Freiburg.
Das war jedoch nicht sein einziges Verkehrsdelikt. Insgesamt mindestens 30 weitere konnten dem jungen Mann nachgewiesen werden. Bei einer Raserfahrt transportierte er auch noch seinen achtjährigen Neffen ungesichert auf dem Vordersitz.
Raser ist geständig
Das Strafverfahren erfolgte im abgekürzten Verfahren, wie «24heures» berichtet. Der Beschuldigte verzichtete auf Rechtsmittel und war vollumfänglich geständig.
Die Polizei war durch Zufall auf die Taten gestossen: Im Sommer 2023 fanden Ermittler bei der Durchsuchung seines Handys Aufnahmen zahlreicher gefährlicher Fahrten, die meist nachts stattfanden. Insgesamt dokumentierten die Videos rund 30 schwere oder qualifizierte Verkehrsdelikte. Darunter eben die Fahrt mit 303 km/h zwischen Avenches und Payerne sowie eine mit 101 km/h durch eine Tempo-30-Zone in der Grand-Rue von Estavayer-le-Lac.
Weitere festgehaltene Verstösse: 222 km/h statt 100 in Yverdon VD, 171 statt 80 in Sainte-Croix VD sowie 110 statt 50 in Lully FR. Auch in der Gemeinde Chiètres FR fuhr er mit überhöhter Geschwindigkeit. In mehreren Fällen war er ohne gültigen Führerausweis unterwegs.
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Er fuhr verschiedene Autos
Der Mann fuhr verschiedene Autos – von Lamborghini über Citroën bis hin zu BMW, Audi, Mercedes oder VW. Er filmte sich bei den Fahrten, teils bei Schnee, teils ohne die Hände am Lenkrad. In einem Fall sass sein achtjähriger Neffe nicht angeschnallt auf dem Beifahrersitz.
Im Sommer 2023 war bei einer Kontrolle an der Estivale in Estavayer-le-Lac die DNA des Beschuldigten auf neun Haschisch-Säckchen mit insgesamt 47,34 Gramm gefunden worden. Das Strafverfahren konzentrierte sich jedoch auf die Verkehrsdelikte.
«Die Gesellschaft gibt Ihnen eine Chance»
Gerichtspräsidentin Sonia Bulliard Grosset sagte in der Urteilsverkündung:
«Als ich das Dossier sah, dachte ich, die Staatsanwaltschaft werde eine Freiheitsstrafe von vier bis fünf Jahren beantragen. Die Gesellschaft gibt Ihnen eine Chance. Ihr Verhalten muss ab jetzt vorbildlich sein.»

Die Richterin verhängte eine Freiheitsstrafe von 36 Monaten, wovon 28 Monate zur Bewährung ausgesetzt wurden.
Tamedia AGDie Richterin sprach eine Freiheitsstrafe von 36 Monaten aus, davon 28 bedingt. Der junge Mann, der berufstätig ist, darf seine Strafe voraussichtlich im Rahmen der Halbgefangenschaft verbüssen. Staatsanwalt Julien Aubry sagte nach dem Urteil:
«Ich hoffe, dieser Fall hat eine Wirkung auf junge Fahrer, in Bezug auf ihre Verantwortung und die Wichtigkeit, mit der Justiz zu kooperieren.»
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