Kanton GlarusAb sofort gilt ein Campier-Verbot beim Insta-Hotspot
Wegen zu vieler Wildcamper greift die Gemeinde Glarus Süd durch: Am beliebten Aussichtspunkt Muttenchopf darf man künftig weder zelten noch Drohnen fliegen lassen.
Darum gehts
Der Muttenchopf im Glarnerland wurde durch Social Media zum beliebten Ziel für Wildcamper.
Jetzt verbietet die Gemeinde Glarus Süd das Campen und Biwakieren im Gebiet.
Eine neue Kampagne und ein geplantes Reglement sollen langfristig für einheitliche Regeln im ganzen Kanton sorgen.
In den letzten Jahren wurde der Muttenchopf über dem Limmernsee im Glarus dank Social Media zu einem regelrechten Hotspot für Wildcamperinnen und -camper. Der Hype sorgte damals nicht nur für Freude.
So sagte damals ein Wildhüter, dass der Ansturm prekäre Auswirkungen auf Flora und Fauna hatte, die Tiere wurden gestört. Auch Abfall wurde regelmässig hinterlassen. Jetzt reagiert die Gemeinde Glarus Süd – in der gesamten Umgebung des Aussichtspunkts darf ab sofort nicht mehr wild campiert oder biwakiert werden. Auch Drohnen dürfen nicht mehr benutzt werden.
«Wollen kein generelles Verbot»
Dies seien die ersten Verbote in Glarus Süd, wie die «Südostschweiz» schreibt. «Sobald der Schnee weg ist, werden Verbotsschilder an den entsprechenden Orten montiert», sagt Fritz Weber, Leiter Departement Gesellschaft und Sicherheit zur «Südostschweiz».
In der Gemeinde gibt es neben dem Muttenchopf auch bereits bestehende Verbote am Panixerpass und am Oberblegisee. An anderen Orten bleibt das Wildcampen allerdings noch erlaubt: «Wir wollen kein generelles Verbot und haben uns bewusst für diese drei stark frequentierten Gebiete entschieden», so Weber.

Solche Szenen am Muttenchopf soll es künftig nicht mehr geben.
Claudia FreitagKonzept für Kontrollen in Arbeit
Wer künftig im Gebiet kontrolliert, ob das Verbot eingehalten wird, ist bisher noch nicht klar. Auch ist noch unklar, wie diese Kontrollen aussehen werden. «Die Gemeinde Glarus Süd ist beim Vollzug der Kontrolle im Lead und steht hierzu in regelmässigem Austausch mit den jeweiligen Grundeigentümern», heisst es auf Anfrage von 20 Minuten.
Das Konzept für die praktische Umsetzung befinde sich laut der Gemeinde Glarus Süd derzeit in Ausarbeitung – ebenfalls in enger Abstimmung mit den Eigentümern.
Kampagne auf Plakaten und Social Media
Visit Glarnerland, die Tourismusorganisation, hat eine Sensibilisierungskampagne lanciert. Die Kampagne soll mittels Plakaten an Ausgangspunkt von Wanderungen Touristinnen und Touristen zeigen, wie sie sich in der Natur korrekt und rücksichtsvoll verhalten sollen. Auch via Social Media soll die Kampagne verbreitet werden.
Zudem erarbeitet die Gemeinde Glarus Süd ein Campierreglement, welches unter anderem festhalten wird, wo Campen überall erlaubt und wo es verboten ist. Das Reglement, welches 2026 veröffentlicht werden soll, habe das Ziel, dass sich andere Gemeinden anschliessen können. So soll künftig das Campen im ganzen Kanton Glarus gesamthaft und einheitlich geregelt werden.
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