Wallis: RAV-Mitarbeiter soll Frau angegriffen haben

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Kanton WallisRAV-Berater soll Frau (31) verprügelt haben

Ein Gespräch im RAV Wallis endet mit Gewaltvorwürfen: Eine 31-jährige Frau beschuldigt ihren Berater, sie geschlagen und getreten zu haben.

Ein Besuch im RAV Wallis eskalierte – jetzt ermittelt die Polizei. (Symbolbild)
Eine Frau wirft einem RAV-Mitarbeiter vor, sie tätlich angegriffen zu haben. (Symbolbild)
Gegen den RAV-Berater und die Frau laufen Strafverfahren. Es gilt die Unschuldsvermutung. (Symbolbild)
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Ein Besuch im RAV Wallis eskalierte – jetzt ermittelt die Polizei. (Symbolbild)

Tamedia AG

Darum gehts

  • Eine 31-jährige Frau beschuldigt ihren RAV-Berater im Wallis, sie körperlich angegriffen zu haben.

  • Der Vorfall ereignete sich laut «Blick» während eines Abschlussgesprächs, als die Frau ihre neue Arbeitsstelle ankündigte.

  • Die Polizei wurde eingeschaltet, und es laufen Strafverfahren gegen beide Beteiligten.

  • Das RAV Wallis gibt keine weiteren Informationen zum laufenden Verfahren bekannt.

Ende Januar ist es in einem Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) im Kanton Wallis zu einem eskalierten Gespräch gekommen.

Eine 31-jährige Frau erhebt schwere Vorwürfe gegen ihren Berater: Der Mann soll sie körperlich angegriffen haben. Die Polizei wurde gerufen, ein Strafverfahren ist eröffnet. Auch gegen die Frau läuft eine Anzeige. Das berichtet der «Blick».

Die Situation eskaliert

Nach Angaben der Frau war der Termin eigentlich als Abschlussgespräch gedacht. Sie habe ihrem Berater mitteilen wollen, dass sie ab März eine neue Stelle im Marketing eines Walliser Unternehmens beginne und somit keine RAV-Unterstützung mehr benötige. Doch das Gespräch sei schnell angespannt verlaufen. Der RAV-Mitarbeiter habe mehrfach in ihrem Lebenslauf gestochert und mit weiteren Sanktionen gedroht, schildert sie.

In der aufgeheizten Situation habe sie eine Tonkugel vom Schreibtisch genommen und auf den Boden geworfen, woraufhin die Deko zerbrochen sei. Dann, so die Frau, sei der Berater aufgestanden, habe sie an den Schultern gepackt und versucht, sie aus dem Büro zu drängen. Sie sagt: «Ich versuchte, mich zu befreien, doch er stiess mich gegen eine Wand.» Sie sei daraufhin gestürzt. Anschliessend, so der Vorwurf, habe der Mann sie geschlagen und getreten. Ihre Brille sei zerbrochen. Ausserdem habe sie Prellungen an der Schläfe und am Bein erlitten sowie Schmerzen am Kiefer.

Warst du schon einmal auf dem RAV?

Anzeigen gegen die Frau und den RAV-Mitarbeiter

Andere Mitarbeitende und später auch die Polizei seien wenig später vor Ort eingetroffen. Gegen die Frau sei Anzeige erstattet worden. Sie selbst sei noch am selben Tag zur Polizei gegangen und habe den RAV-Mitarbeiter wegen Tätlichkeit und Körperverletzung angezeigt. Ein ärztlicher Bericht, der laut «Blick» in der Gewaltmedizin des Spitals Wallis erstellt wurde, dokumentiere die Verletzungen.

Körperlich gehe es der Frau inzwischen besser, doch sie habe weiterhin Beschwerden. Dass sie die Deko beschädigte, sei nicht richtig gewesen. Dennoch sei für sie klar, dass ein Mitarbeiter im öffentlichen Dienst kein Recht habe, handgreiflich zu werden. Ihr gehe es vor allem um Gerechtigkeit.

Verhältnis war bereits angespannt

Schon vor dem Vorfall sei das Verhältnis zum RAV angespannt gewesen. Die Frau schildert, sie habe eine angebotene Stelle abgelehnt, weil sie dort nur zum Mindestlohn hätte arbeiten sollen. Die Folge sei eine Leistungskürzung gewesen. Aus ihrer Sicht habe sich das Vertrauensverhältnis spätestens danach stark verschlechtert.

Das RAV Wallis will sich zu dem laufenden Verfahren nicht äussern. Der zuständige Dienstchef beim Kanton, Peter Kalbermatten, teilt auf Anfrage der Zeitung mit, dass die Angelegenheit Gegenstand eines Strafverfahrens sei und im Interesse aller Beteiligten keine weiteren Angaben gemacht würden.

Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.

Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?

Hier findest du Hilfe:

Polizei nach Kanton

Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz

Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche

Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein

Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer

LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133

Alter ohne Gewalt, Tel. 0848 00 13 13

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Beratungsstellen für gewaltausübende Personen

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