Löschbegehren bleiben unbearbeitet - Kein Geld mehr – meineimpfungen.ch gibt definitiv auf

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Löschbegehren bleiben unbearbeitetKein Geld mehr – meineimpfungen.ch gibt definitiv auf

Die Plattform meineimpfungen.ch wird nicht mehr betrieben, die pendenten Löschbegehren nicht mehr bearbeitet. Wer jetzt noch seine Daten gesichert haben will, muss seine Gesundheitsfachperson kontaktieren.

Am 24. August gab die Stiftung meineimpfungen bekannt, dass die Plattform meineimpfungen.ch eingestellt wird.
Auf der Website meineimpfungen.ch wurden im Frühjahr 2021 die Impf-Daten von Hunderttausenden von Userinnen und Usern öffentlich zugänglich.
Die Website wurde vom Bundesamt für Gesundheit BAG jährlich mit 250’000 Franken unterstützt. Zudem sassen hohe BAG-Experten und -Expertinnen im Stiftungsrat von «meineimpfungen».
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Am 24. August gab die Stiftung meineimpfungen bekannt, dass die Plattform meineimpfungen.ch eingestellt wird.

20min/Michael Scherrer

Darum gehts

  • Die Stiftung meineimpfungen stellt ihr Angebot ein.

  • Aufgrund der finanziellen Situation ist eine Fortführung der Plattform meineimpfungen.ch nicht mehr möglich.

  • Die hängigen Löschbegehren werden nicht mehr bearbeitet.

Die Stiftung meineimpfungen hat am Dienstag bekannt gegeben, dass sie die gleichnamige Plattform eingestellt hat. Der Grund: finanzielle Schwierigkeiten. Aufgrund dessen sah sich der Stiftungsrat gezwungen, bei der Stiftungsaufsicht die Liquidation der Stiftung zu beantragen.

Sämtliche Daten einschliesslich sämtlicher Nutzerinnen- und Nutzerdaten der Plattform meineimpfungen.ch werden sicher aufbewahrt, schreibt die Stiftung auf ihrer Website. Darüber hinaus werden die Daten aber nicht mehr bearbeitet. «Die aktuell noch offenen Auskunfts- und Löschbegehren können leider nicht mehr beantwortet werden, was die Stiftung zutiefst bedauert», heisst es weiter.

Stiftung hofft, dass jeder noch seine Daten aufbewahrt hat

Die Stiftung meineimpfung bedauere sehr, dass sie der Bevölkerung keinen kostenlosen elektronischen Impfausweis mehr anbieten kann. Sie hoffe, dass die Mehrheit der Nutzerinnen und Nutzer ihre Daten aufbewahrt hat und dass die Impfnachweise zusätzlich in der Dokumentation bei den Gesundheitsfachpersonen hinterlegt sind. Wer das nicht getan hat, dem empfiehlt die Stiftung, sich an die Ärztin/den Arzt oder an die Impfapothekerin/den Impfapotheker, die/der sie geimpft hat, zu wenden, um zu besprechen, wie sie vorgehen können, um ihre Impfungen überprüfen beziehungsweise vervollständigen zu lassen.

Die Plattform meineimpfungen.ch stand im Frühjahr im Kreuzfeuer der Kritik. Datenschützerinnen und Datenschützer waren Sturm gelaufen, nachdem erhebliche Sicherheitsmängel an der Website bekannt geworden waren. Hunderttausende Datensätze, darunter auch solche von Bundesräten, waren für Hackerinnen und Hacker einsehbar. Zudem kamen Fälle ans Licht, bei denen Personen die falschen Impfungen zugewiesen wurden.

Seit Mitte Mai wusste die Stiftung, dass es mit der Plattform nicht weitergeht

Nachdem die Website Ende März vom Netz genommen wurde, erreichten die Betreiber eine Vielzahl an Auskunfts- und Löschbegehren. Wer seine Daten aus dem sogenannten Datavac-System entfernt haben wollte, musste dafür bezahlen. Die Stiftung für Konsumentenschutz hat zudem berichtet, dass die Betreiber in mehreren Fällen für die Überprüfung der Löschbegehren weitere Dokumente verlangten.

Mitte Mai sei der Stiftung meineimpfung schliesslich klar geworden, dass sie ihre Plattform in ihrer bisherigen Form und mit den bisherigen Funktionalitäten nicht wieder in Betrieb nehmen könnte. Am 22. Juli hatte dann die Stiftung mitgeteilt, dass 4000 Personen bereits Rückerstattungen, der für die Löschung bezahlten Summe erhalten hätten. Dabei handelt es sich um Personen, die sich angemeldet hatten und dann wegen der Schliessung ihre kostenpflichtigen Pässe nicht erhielten.

Die Stiftung hatte Verträge mit verschiedenen Kantonen unterzeichnet. Über die Plattform sollten die Impfanmeldungen aus den Kantonen mit der Datenbank des Bundes zum Zweck der Erstellung eines Impfausweises verbunden werden. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) arbeitete mit den Betreibern zusammen.

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