BernKlimaaktivisten besetzen Gymnasium – Jungfreisinnige wollen sie stoppen
Die Klimagruppe «End Fossil» besetzt seit Dienstagmorgen das Berner Gymnasium Kirchenfeld. Der Jungfreisinnigen-Präsident Tobias Frehner will die Aktion stoppen.
Darum gehts
Seit Dienstagmorgen besetzt die Gruppe «End Fossil» das Gymnasium Kirchenfeld in Bern.
Damit wollen die Klima-Aktivistinnen und -Aktivisten Druck auf Politik und Schulleitung ausüben.
Der Präsident der Berner Jungfreisinnigen, Tobias Frehner, ist von der Aktion alles andere als begeistert und droht, mit rechtlichen Schritten gegen «End Fossil» vorzugehen.
Aktivistinnen und Aktivisten der Gruppe «End Fossil» besetzen am Dienstag seit 5.30 Uhr das Berner Gymnasium Kirchenfeld. Die Aktion wurde nicht bewilligt. Dennoch möchten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwei Tage lang im Gymer bleiben.
Ziel der Aktion ist es, Schülerinnen und Schüler in Themen weiterzubilden, die laut «End Fossil» im Lehrplan zu kurz kommen. Dabei handelt es sich um Gebiete wie politische Bildung, Sensibilisierung zu Rassismus und psychischer Gesundheit und Bildung zu Klimagerechtigkeit, wie die Gruppe in einer Medienmitteilung schreibt. Damit wolle man «Druck auf Politik und die Schulkommission» ausüben, «damit diese die Forderungen umsetzen.»
«Wir werden diese Aktion nicht tolerieren»
Tobias Frehner, Präsident der Berner Jungfreisinnigen, kritisiert die Schulbesetzung: «Die Aktion muss durch die Schulleitung sofort unterbunden werden! Sie verstösst nicht nur gegen die politische Neutralität an den Schulen, sondern ist auch ein Hausfriedensbruch!», schreibt er auf Twitter. In einem weiteren Post verdeutlicht Frehner: «Wir werden diese Aktion nicht tolerieren und verschiedene Gegenzeichen vor der Schule setzen.» Ausserdem droht er, gegen die Gruppe mit rechtlichen Schritten vorzugehen.
Laut der «Berner Zeitung» konnten die Aktivistinnen und Aktivisten das Schulhaus vor der offiziellen Öffnung durch den Hintereingang betreten, woraufhin sie mit der Schulleitung Kontakt aufnahmen. So sollen sie nach Räumen verlangt haben, in denen sie Workshops durchführen könnten. Schulleiter André Lorenzetti will keine Eskalation, weswegen er die Aktion nicht verhindert. Ausserdem stellt er «End Fossil» vier Zimmer zur Verfügung, die sie bis am Dienstag um 16 Uhr benützen dürfen. Lorenzetti sei es jedoch wichtig, dass der reguläre Unterricht weiter stattfinden könne. Obwohl die Aktivistinnen und Aktivisten anbieten, dass sich Schülerinnen und Schüler zwischen normalen und alternativen Unterricht entscheiden können, kommt das für Schulleiter Lorenzetti nicht in Frage.
Die Schulbesetzung der Gruppe «End Fossil» ist die erste im Kanton Bern. In den Kantonen Zürich und Basel führten die Mitglieder der Aktion aber bereits mehrere Besetzungen durch.
Das sagt die Bildungsdirektion über die Aktion
Christoph Schelhammer von der Berner Bildungsdirektion sagt auf Anfrage von 20 Minuten: «Politisches Engagement von Jugendlichen und jungen Erwachsenen wird grundsätzlich geschätzt, die Schule hat aber den Auftrag, den Unterricht und die Sicherheit auf dem Schulareal zu gewährleisten.» Die Schulleitung stehe in Kontakt mit den Organisatorinnen und Organisatoren. Die Aktion verlaufe friedlich und geregelt. Bereits im Vorfeld habe sich die Bildungsdirektion mit den Schulleitungen ausgetauscht, um das Vorgehen zu besprechen.
Suisse Ing, die Schweizerische Vereinigung Beratender Ingenieurunternehmungen, nutzt die Aktion der Klimaaktivistinnen und -aktivisten, um Werbung zu machen. Auf die Twitter schreibt der Verband: «Wir verstehen eure Sorgen um die Zukunft! Wenn ihr euch konkret für Klimaschutz engagieren wollt, werdet Ingenieur/innen!»
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