DeutschlandOffener Brief sorgt für Aufsehen – Klimaforscher fordern Weiterbetrieb von AKW
Am 15. April werden die drei letzten Atomkraftwerke in Deutschland abgestellt. Eine Gruppe von etwa 20 Wissenschaftlern und anderen Unterstützern fordert nun aber einen Weiterbetrieb der Anlagen.
Darum gehts
Am Samstag werden die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland abgestellt.
Eine Gruppe von etwa 20 Wissenschaftlern fordert nun ihren Weiterbetrieb.
Mit den AKW könnten jährlich bis zu 30 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.
Am Samstag stellt Deutschland den Betrieb der drei letzten Atomkraftwerke in Bayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg ein. Laut «Welt» wehren sich nun aber etwa 20 Wissenschaftler gegen die Abschaltung. In einem Brief an den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz fordern sie den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland.
Die Wissenschaftler argumentieren, dass die drei Reaktoren mehr als zehn Millionen Haushalte in Deutschland mit klimafreundlicher Elektrizität versorgt haben. Dies mit einer jährlichen Produktion von etwa 32,7 Milliarden Kilowattstunden. Im Vergleich zu den Kohlekraftwerken könnten so auch weiterhin bis zu 30 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr gespart werden.
Physik-Nobelpreisträger bei den Unterzeichnern dabei
«Aus diesen Gründen fordern wir Sie im Interesse der Bürger in Deutschland, Europa und der Welt dazu auf, die deutschen Pläne zum Atomausstieg zu überdenken und die noch zur Verfügung stehenden Kernkraftwerke weiterzunutzen», heisst es im Brief. Er wurde vom Verein «Replanet DACH» in die Wege geleitet, einem Zusammenschluss von europäischen Ökomodernisten, die den Einsatz von Technologie unterstützen und wirtschaftsbasierte Lösungen befürworten.
Unter den Wissenschaftlern befinden sich unter anderem die Physik-Nobelpreisträger Klaus von Klitzing und Stephen Chu. Auch zahlreiche führende Klimaforscher haben den Brief unterzeichnet, beispielsweise James Hansen vom Nasa Goddard Institute for Space Studies und Kerry Emanuel vom Massachusetts Institute of Technology.
Laufzeitverlängerung des Atomausstiegs
Der deutsche Atomausstieg wurde bereits vor 20 Jahren eingeleitet und hätte bis Ende 2022 abgeschlossen sein sollen. Wegen des Krieges in der Ukraine und der darauffolgenden hohen Energiepreise beschloss man eine Laufzeitverlängerung bis am 15. April. Die drei Reaktoren machten im Jahr 2022 etwa sechs Prozent der deutschen Stromerzeugung aus.
Um eine «Stromlücke» zu vermeiden, soll der Anteil der Erneuerbaren von 44 Prozent bis 2030 auf 80 Prozent steigen. Dabei sollen vor allem Windräder, Sonnenkollektoren und Biostromanlagen eingesetzt werden. Für den Bau von Windrädern sind zwei Prozent der Landesfläche vorgesehen.
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