Gletscherschmelze auf Rekordniveau – Experten schlagen Alarm

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Welttag der GletscherMassiver Gletscherschwund – Frage des «Überlebens»

Gletschereis ist ein gigantisches Süsswasserreservoir, das bereits zum dritten Jahr in Folge deutlich kleiner wird. Der Gletschererhalt sei laut WMO eine Frage des «Überlebens».

Der Rhone-Gletscher aufgenommen am 30. September 2024 (links) und am 14. Juli 2015 (rechts).

Darum gehts

  • Die Weltwetterorganisation berichtet, dass alle 19 Gletscherregionen weltweit im dritten Jahr in Folge an Masse verloren haben.

  • Der Gletscherschwund hat massive Auswirkungen auf die Süsswasserversorgung, Landwirtschaft und Energiegewinnung.

  • Die Meeresspiegel sind seit 2000 durch die Gletscherschmelze um 18 Millimeter gestiegen, was hunderttausende Menschen gefährdet.

  • Die UNO spricht angesichts der Entwicklung von einer Frage des Überlebens für die Menschheit.

Die weltweite Gletschermasse ist nach Angaben der Weltwetterorganisation im dritten Jahr in Folge zurückgegangen. «Das hydrologische Jahr 2024 war das dritte Jahr in Folge, in dem alle 19 Gletscherregionen an Nettomasse verloren haben», erklärte die UN-Organisation am Freitag. Der Erhalt der Gletscher sei damit eine Frage des «Überlebens».

Experten zufolge hat der dramatische Gletscherschwund erhebliche Auswirkungen auf das künftige Leben der Menschen auf der Erde. Mit den Eismassen gehen erhebliche Mengen Süsswasser verloren, auf das Millionen Erdbewohner weltweit angewiesen sind: zum Trinken, für die Landwirtschaft und die Industrie, wie die Weltwetterorganisation (WMO) zum ersten Welttag der Gletscher am 21. März mitteilte.

Die Weltwetterorganisation berichtet, dass alle 19 Gletscherregionen weltweit im dritten Jahr in Folge an Masse verloren haben.
Der Gletscherschwund hat massive Auswirkungen auf die Süsswasserversorgung, Landwirtschaft und Energiegewinnung.
Die UNO spricht angesichts der Entwicklung von einer Frage des Überlebens für die Menschheit.
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Die Weltwetterorganisation berichtet, dass alle 19 Gletscherregionen weltweit im dritten Jahr in Folge an Masse verloren haben.

Getty Images

In den 48 Jahren seit 1976 haben die Gletscher weltweit knapp 9200 Gigatonnen Eis verloren, hiess es vom Welt-Gletscher-Beobachtungsdienst (WGMS) der Universität Zürich. Das entspreche einem 25 Meter dicken Eisblock von der Grösse Deutschlands, sagte WGMS-Direktor Michael Zemp. Eine Gigatonne entspricht einer Milliarde Tonnen.

«Eine Frage des Überlebens»

Die Schmelze seit dem Jahr 2000 habe den Meeresspiegel um 18 Millimeter erhöht, berichtete die WMO. «Jeder Millimeter bedeutet, dass 200'000 bis 300'000 Menschen mehr dem Risiko von Überflutungen ausgesetzt sind», sagte Zemp.

Zusammen mit den Eisschilden der Antarktis und Grönlands halten Gletscher 70 Prozent der lebenswichtigen globalen Süsswasserressourcen, so die WMO. «Die Erhaltung der Gletscher ist nicht nur eine ökologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Notwendigkeit. Es ist eine Frage des Überlebens», sagte WMO-Generalsekretärin Celeste Saulo.

Lange war der Schwund nicht in allen 19 Gletscherregionen der Welt zu beobachten, aber seit drei Jahren hätten alle Regionen Verluste verzeichnet, so die WMO. Und nicht nur das: Die Gletscher weltweit seien in den vergangenen drei Jahren so stark geschrumpft wie in keiner Dreijahresperiode seit Beginn der Aufzeichnungen in den 70er Jahren. (wy)

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