Rücktritte im Parlament: Das sind die Zukunftspläne der Politiker

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LegislatursendeDiese Politiker sagen heute Tschüss – so sieht ihre Zukunft aus

Zum Ende der Legislatur werden heute 37 zurücktretende Parlamentarierinnen und Parlamentarier verabschiedet. Sie verraten, wie ihre Zukunft aussieht.

Zum Ende der Amtsperiode treten 29 National- und acht Ständeräte zurück.
Christa Markwalder war seit 2003 für die FDP im Nationalrat.
Walter Wobmann war seit 2003 für die SVP im Nationalrat.
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Zum Ende der Amtsperiode treten 29 National- und acht Ständeräte zurück.

20min/Matthias Spicher

Darum gehts

  • Zum Ende der Legislatur treten 29 National- und acht Ständeräte zurück.

  • Diese werden heute, am letzten Tag der Herbstsession, verabschiedet.

  • Viele der Abtretenden sind bekannte Gesichter. Darunter auch Christa Markwalder, Walter Wobmann, Martin Landolt und Roberto Zanetti.

  • Sie verraten, wie ihre Pläne nach der Zeit im Bundeshaus aussehen.

Heute ist der letzte Tag der Herbstsession des Bundesparlaments. Damit geht eine Amtsperiode zu Ende – am 22. Oktober finden die Gesamterneuerungswahlen statt. 29 National- und acht Ständeräte haben in den letzten Monaten bekanntgegeben, dass sie nicht zur Wiederwahl antreten werden.

Die Abtretenden werden mit einer Rede verabschiedet. Viele von ihnen waren über 20 Jahre im Amt. Unter den zu Verabschiedenden befinden sich viele bekannte Gesichter wie Christa Markwalder, Walter Wobmann, Martin Landolt und Roberto Zanetti. Gegenüber 20 Minuten verraten sie, wie sie auf ihre Zeit im Parlament zurückblicken und was ihre Zukunftspläne sind.

Christa Markwalder wird wieder mehr Cello spielen

Christa Markwalder war seit 2003 für die FDP im Nationalrat. «Ich blicke auf erfolgreiche 20 Jahre im Bundeshaus zurück und gehe mit einem guten Gefühl», sagt sie. Sie sei froh, dass die Individualbesteuerung auf gutem Weg sei oder auch das Projekt, dass nicht nur Ehegatten, sondern auch Kinder neu einen Doppelnamen tragen können. «Negativ bleibt mir natürlich die unfaire Berichterstattung zur sogenannten Kasachstan-Affäre in Erinnerung.»

Da Markwalder als Milizpolitikerin immer gearbeitet habe, könne sie nun ihr Pensum bei der Zürich-Versicherung aufstocken. Auch freut sie sich auf mehr Familienzeit mit ihrem Mann und Sohn. «Und ich werde auch wieder mehr Zeit zum Cellospielen haben.»

Walter Wobmann widmet sich seinem Töff

SVP-Nationalrat Walter Wobmann war ebenfalls seit 2003 im Amt. Er habe eine gute Zeit im Bundeshaus gehabt. «Nun ist es an der Zeit, dass Jüngere hier übernehmen», findet der 65-Jährige. Er sei stolz, dass er mit dem Verhüllungsverbot und dem Minarettverbot zwei erfolgreiche Volksinitiativen mitverantworten konnte. «Ausserdem ist es toll, dass die Vignette dank unserem Referendum weiterhin nur 40 Franken kostet.»

Nach seinem Rücktritt bleibe Wobmann aktiv bei Pro Schweiz und der Motorfahrrad-Föderation und ist an vorderster Front dabei bei der «Neutralitätsinitiative». «Privat hoffe ich, dass ich etwas mehr Zeit für Freunde und meinen Töff einsetzen kann.»

Martin Landolt will E-Gitarre spielen lernen

«Ich bin unglaublich dankbar für diese faszinierende Zeit», meint Mitte-Nationalrat Martin Landolt, der seit 2009 im Parlament war und lange die mittlerweile mit der CVP zur Mitte fusionierte BDP präsidierte. Sein persönlicher Höhepunkt in Bundesbern seien die fünf Jahre gewesen, während denen er zusammen mit seiner Tochter in einer WG gelebt habe. «Ebenso habe ich es als grosses Privileg betrachtet, spannende Persönlichkeiten kennenlernen zu dürfen, wie beispielsweise den Dalai Lama im Bundeshaus oder Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi in Myanmar.»

Der Tiefpunkt sei für Landolt persönlich der Tod seiner beiden damaligen Glarner Kollegen im Ständerat gewesen. «Pankraz Freitag und This Jenny mussten innerhalb eines Jahres viel zu früh aus dem Leben scheiden. Der Verlust dieser beiden langjährigen Weggefährten war unheimlich schmerzhaft.»

Nach seiner Zeit als aktiver Politiker freut sich Landolt sehr auf die beruflichen Herausforderungen im Rahmen seiner Verwaltungsratsmandate. «Namentlich das Präsidium von Santésuisse ist wahnsinnig spannend.» Die Agenda werde aber sicherlich auch die eine oder andere zusätzliche Berg- oder Skitour zulassen. «Und ich würde gerne lernen E-Gitarre zu spielen», verrät er.

Roberto Zanetti geniesst seine leere Agenda

SP-Politiker Roberto Zanetti vertrat seit 2010 den Kanton Solothurn im Ständerat. Zu seiner Zukunft meint er: «Ganz ehrlich – mein Plan ist, dass ich künftig weniger Pläne habe. Meine Agenda ist bis März praktisch leer und das ist schön.» Bis eine Nachfolgeregelung gefunden ist, bleibe er jedenfalls Präsident des Fischereiverbands. 

Eigentlich hätte Elisabeth Baume-Schneider Zanettis Nachfolge im Präsidium des Schweizerischen Fischerei-Verbandes werden sollen. Mit ihrer Wahl zur Bundesrätin fiel diese Option jedoch weg.

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