St. Gallen - «Machen wir Party mit 10’000 Gästen» – Polizei wappnet sich für Randale

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St. Gallen«Machen wir Party mit 10’000 Gästen» – Polizei wappnet sich für Randale

Nachdem es am Osterwochenende in der Stadt St. Gallen zu Ausschreitungen und Gewalt gekommen ist, wird in den sozialen Medien zu neuerlichen Randalen aufgerufen. Die Polizei hat Kenntnis davon – und bereitet sich vor.

Dieser Aufruf kursiert zurzeit in den sozialen Medien: 10’000 Menschen sollen nach St. Gallen kommen, um Party zu machen.

Dieser Aufruf kursiert zurzeit in den sozialen Medien: 10’000 Menschen sollen nach St. Gallen kommen, um Party zu machen.

20min/News-Scout

Darum gehts

  • Steht St. Gallen die nächste Krawallnacht bevor? Aufrufe auf Social Media legen diesen Schluss nahe.

  • «Die Polizei hat eingesehen, dass wir in der Mehrzahl sind und wir uns nichts gefallen lassen», heisst es darin.

  • Die Stadtpolizei hat Kenntnis von den Aufrufen und bereitet sich auf neuerliche Ausschreitungen vor.

Die Stadt St. Gallen kommt nicht zur Ruhe: Nachdem es am Karfreitag zu Krawallen in der Innenstadt gekommen war, bei dem die Polizei mit Tränengas gegen die jugendlichen Randalierer vorging, sind für nächstes Wochenende weitere Ausschreitungen geplant.

Auf den sozialen Medien kursieren zahlreiche Aufforderungen, am Freitag, 9. April erneut nach St. Gallen zu kommen. «Lasst uns versuchen, 10’000 Leute aufzutreiben und mit ihnen die fetteste Party ever zu feiern. Mal schauen, ob sich die Polizei dann noch getraut aufzutauchen», heisst es in einem in Schweizerdeutsch verfassten Aufruf.

Die Polizei kontrolliert eine Gruppe Menschen am Blumenmarkt.
So sah es auf dem Roten Platz um 23.30 Uhr aus - menschenleer.
Auch nach 23 Uhr zeigt die St. Galler Polizei Präsenz und kontrolliert vereinzelt Menschen am Bahnhof.
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Die Polizei kontrolliert eine Gruppe Menschen am Blumenmarkt.

20min

Und weiter: «Wir haben in St. Gallen Randale gemacht und das hat sich herumgesprochen. Die Polizei ist überfordert und sieht ein, dass wir in der Mehrzahl sind und uns nichts gefallen lassen.» Die Stadtpolizei St. Gallen hat Kenntnis von den Aufrufen: «Es handelt sich dabei um den dritten solchen Aufruf», sagt Roman Kohler, Sprecher der Stadtpolizei St. Gallen. «Gewisse dieser Aufforderungen rufen direkt zu Gewalt an Polizisten auf. Bei solchen Aufrufen ist nur schon die Weiterverbreitung strafbar.»

Polizei bereitet sich auf neuerliche Eskalation vor

Dementsprechend bereite sich die Stadtpolizei St. Gallen auf eine allfällige nächste Eskalation am Freitag vor. «Das fliesst in unsere Lagebeurteilung mit ein», sagt Kohler. Wer hinter diesen Aufrufen steckt, will die Stadtpolizei St. Gallen zurzeit nicht weiter kommentieren. Roman Kohler sagt dazu: «Es laufen polizeiliche Ermittlungen.»

Übers Osterwochenende kam es in St. Gallen zu Krawallen und Ausschreitungen. Die meisten Jugendlichen, die in der St. Galler Innenstadt zusammenkamen, verhielten sich friedlich. Einzelne warfen Molotow-Cocktails und setzten Container in Brand. Die Polizei begegnete den Chaoten mit Tränengas. Am Ostersonntag verfolgte die Polizei dann eine andere Strategie und wies präventiv 500 Personen weg.

Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?

Hier findest du Hilfe:

Polizei nach Kanton

Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz

Fachstelle Frauenberatung

Online- und Einzelchatberatung für Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder

Onlineberatung für Jugendliche

Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein

Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer

LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

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