«Mass ist voll»Wegen Ameti-Tweet: Nicolas Rimoldi verliert Bundeshaus-Badge
Nicolas Rimoldi hat keinen Zugang mehr zum Bundeshaus. Der Zürcher Nationalrat Erich Vontobel (EDU) bestätigt Recherchen von 20 Minuten, wonach er den Badge am Mittwochabend hat sperren lassen. Grund: Rimoldis jüngste Äusserungen auf Twitter.
Darum gehts
Nicolas Rimoldi hatte einen Zugangsbadge zum Bundeshaus, den er vom EDU-Nationalrat Erich Vontobel erhielt.
Rimoldi verlor den Badge wegen umstrittener Äusserungen auf Twitter, die Vontobel nicht mehr tolerieren wollte.
Vontobel erklärt, dass vor allem ein Tweet über die Politikerin Sanija Ameti den Entzug auslöste.
Massnahmenkritiker Nicolas A. Rimoldi hatte in den letzten Monaten einen der begehrten Zugangsbadges zum Bundeshaus. Diesen erhielt er vom Zürcher EDU-Nationalrat Erich Vontobel als Dank für Rimoldis Unterstützung bei den Wahlen im letzten Jahr. Damals ging Mass-Voll mit der EDU eine Listenverbindung ein, von welcher Vontobel profitierte.
Eigentlich wäre geplant gewesen, dass Rimoldi den Besucher-Badge von Mai 2024 bis August 2025 erhält und ihn danach an Urs Hans von der Bewegung Aufrecht weitergibt, welche Vontobel ebenfalls unterstützte. Doch nun ist alles anders.
Ameti-Tweet bringt Fass zum Überlaufen
Wie Recherchen von 20 Minuten ergeben, hat Rimoldi seit Mittwochabend keinen Zugang mehr zum Bundeshaus. Erich Vontobel sagt: «Ich kann bestätigen, dass ich den Badge von Nicolas Rimoldi am Mittwochabend habe sperren lassen. Dies wurde durch die Parlamentsdienste umgehend ausgeführt.»
Als Grund für die Sperrung sagt Vontobel: «Das Mass ist voll». Er habe von «Herrn Rimoldi» verlangt, mit dem Badge verantwortungsvoll umzugehen. «Trotz einiger Vorkommnisse in den vergangenen Monaten blieb ich geduldig», so der Zürcher.
Aber Rimoldis jüngste Äusserungen in den sozialen Medien «haben das Fass zum Überlaufen gebracht», so Vontobel. «Ich bin nach wie vor sicher, dass Nicolas Rimoldi kein Antisemit ist – das habe ich schon vor der Vergabe des Badges eingehend abgeklärt – aber seine jüngsten Äusserungen vor allem auf Twitter/X, wo er zum Beispiel davon sprach, Frau Ameti zu «deportieren», entsprechen definitiv nicht meinen Werten und auch nicht jenen der EDU, deswegen der Entzug des Badges», erklärt Erich Vontobel.
Als Nächstes ist gemäss Vontobel eigentlich geplant, dass Urs Hans von der Bewegung Aufrecht den Badge ab August 2025 erhält. «Ob ich den Badge vorher nochmal neu vergebe, habe ich noch nicht entschieden», sagt Vontobel.
Das sagt Mass-Voll zum Entzug des Badges
In einer Medienmitteilung vom Donnerstagmittag verurteilt Mass-Voll, deren bekanntestes Aushängeschild Nicolas Rimoldi ist, den Entzug des Badges. Erich Vontobel habe «sein Wahlversprechen gebrochen», so die Massnahmenkritikische Organisation. Zwei Vorstandsmitglieder, die die Mitteilung gezeichnet haben, sagen dort, Erich Vontobel habe gewusst, dass Rimoldi provoziere – dafür liefern sie in der Mitteilung gleich Beispiele.
«Trotzdem drohte Vontobel nach seinem Einzug ins Bundeshaus immer wieder mit dem Mahnfinger und wollte Rimoldi den Mund verbieten. Am 11. September 2024 um 17:56 Uhr drohte er erneut mit Badge-Entzug, weil Rimoldi am 8. September 2024 die Annullation der Einbürgerung von Jesus-Exekutorin Ameti und deren Ausschaffung gefordert hatte – eine Forderung, die im Vergleich zu früheren Äusserungen Rimoldis nicht neu oder auffällig ist», findet Mass-Voll. Um 18:39 Uhr am Mittwochabend sei sein Badge gesperrt worden. Nicolas Rimoldi selbst äussert sich in der Mitteilung nicht.
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