Lebensmittelvergiftung: Döner-Laden in Möhlin AG geschlossen

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Möhlin AGLebensmittelvergiftungen nach Döner: «Bleibt fern von diesem Ort»

Mehrere Personen leiden nach dem Verzehr von Dönern eines Döner-Stands in Möhlin an einer schweren Lebensmittelvergiftung. Der Betrieb wird vorerst geschlossen.

Mehrere Personen sollen nach dem Verzehr von Dönern in einem Möhliner Döner-Laden an einer schweren Lebensmittelvergiftung leiden. (Symbolbild)
Der Betreiber des Imbiss-Standes sagt, die Leute wollen ihm mit schlechten Rezensionen das Geschäft kaputt machen. (Symbolbild)
Am Dienstag wurde eine Lebensmittelkontrolle durchgeführt. Der Imbiss wurde vorsorglich geschlossen. (Symbolbild)
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Mehrere Personen sollen nach dem Verzehr von Dönern in einem Möhliner Döner-Laden an einer schweren Lebensmittelvergiftung leiden. (Symbolbild)

IMAGO/bike

Darum gehts

  • In Möhlin AG klagen mehrere Personen über Magen- und Darmbeschwerden nach dem Verzehr eines Döners.

  • Der Betreiber des Imbiss sagt zu 20 Minuten, die Leute wollen ihm das Geschäft kaputt machen.

  • Nun war das Lebensmittelinspektorat vor Ort: Der Imbiss wurde vorsorglich geschlossen.

Gleich zwei News-Scouts melden sich am Dienstag bei 20 Minuten, weil es ihnen nach dem Verzehr eines Döners von einem Döner-Stand in Möhlin schlecht ging. Diagnose: Lebensmittelvergiftung.

Der 25-Jährige und sein Zwillingsbruder haben am Freitagnachmittag beim besagten Imbiss einen Döner gegessen. «Mein Bruder war am Samstag kurz vor dem Abflug im Flugzeug, als er plötzlich ohnmächtig wurde und mit Sauerstoff versorgt werden musste», sagt der News-Scout zu 20 Minuten. Aufgrund seines kritischen Zustandes habe er seine Reise nach Thailand absagen müssen. Er selbst hatte aber ebenfalls «starke Kreislaufprobleme, Sehprobleme, eine Ohnmacht und heftige Bauchkrämpfe.»

«Wir beide mussten notfallmässig ins Spital, weil wir durch den Flüssigkeitsverlust stark dehydriert waren.» Es seien umfangreiche Untersuchungen gemacht worden – EKG, Ultraschall, Labortests. Die Ärztin stellte dann eine Lebensmittelvergiftung fest. Der Befund des Spital Rheinfelden liegt 20 Minuten vor.

«Leute wollen mir das Geschäft kaputt machen»

«Meine Schwester hatte letzte Woche deswegen eine Lebensmittelvergiftung und nach den Rezensionen war sie nicht die einzige», sagt eine junge Frau zu 20 Minuten.

Seit Montag klagen in den Google-Rezensionen des Imbiss-Standes über 15 Personen Magen- und Darmbeschwerden: «Bleibt fern von diesem Ort!», heisst es da. Und laut News-Scouts habe die Nachricht im Aargauer Ort bereits die Runde gemacht. «Ich bin schockiert, wie viele Leute davon betroffen sind.»

Laut Verkäufer seien die Leute sauer, weil er den Preis für einen Döner für die Fasnacht von zehn auf 13 Franken erhöhte. «Mir haben Menschen direkt ins Gesicht gesagt: Dafür machen wir dein Geschäft kaputt», so der Verkäufer.

Sowas könne sich der News-Scout nicht vorstellen. «Ich will dem Betreiber überhaupt nicht ans Bein pinkeln, aber die Leute müssen gewarnt werden», so der 25-Jährige. Ausserdem habe er den Döner am Freitagnachmittag, also vor der Fasnacht gegessen. So auch der andere News-Scout.

Lebensmittelkontrolle schliesst Döner-Laden

Der Inhaber des Imbiss-Standes weist die Vorwürfe von sich: «Das ist eine Gruppe von jungen Menschen, die mein Geschäft kaputt machen wollen», sagt er zu 20 Minuten. Inzwischen sei die Lebensmittelkontrolle vor Ort gewesen und habe Proben von allen Lebensmittel entnommen. «Ich bin mir zu 99,9 Prozent sicher, dass dabei nichts herauskommen wird», sagt der Betreiber des Imbiss-Standes. Er sei schon seit acht Jahren da und nie habe es Beanstandungen gegeben.

Nach zahlreichen Meldungen greift das Aargauer Amt für Verbraucherschutz ein: Es schliesst den Döner-Imbiss in Möhlin «vorsorglich» per sofort.

Das Lebensmittelinspektorat habe umgehend eine Kontrolle durchgeführt und entschieden, den Betrieb zum Schutz der Konsumentinnen und Konsumenten vorsorglich zu schliessen, heisst es am Dienstagabend in einer Medienmitteilung vom Kanton Aargau. Und weiter: «Die vorsorgliche Schliessung stellt eine weitreichende Massnahme dar, die in diesem Fall wegen der hohen Zahl an Betroffenen angezeigt ist.»

Bei den noch vorhandenen Lebensmitteln – insbesondere von jenen, die unter Verdacht stehen, die gesundheitlichen Beschwerden ausgelöst zu haben – habe man Proben genommen und werde diese in den nächsten Tagen analysieren. Die Resultate dürften bis Anfang kommender Woche vorliegen. Wenn keine Gefahr für Konsumenten und Konsumentinnen vorliegt, werde die Schliessung aufgehoben.

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