Künstliche Intelligenz: «Nein zu KI-generierten Bildern!» – Künstler fürchten Konkurrenz

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Künstliche Intelligenz«Nein zu KI-generierten Bildern!» – Künstler fürchten Konkurrenz

Anhand von einfachem Text kann die KI detailreiche Bilder erstellen. Diese werden nun auf Kunst-Plattformen wie Artstation zum Verkauf angeboten. Künstler haben davon genug und starten einen Streik. 

Die KI Dall-E erzeugt Bilder anhand von Text. Hier: «Das Bundeshaus in einem düsteren, apokalyptischen Setting».
«Die Stadt Zürich an einem winterlichen Nachmittag»
«Schweizer Politiker essen Rösti vor dem Bundeshaus, Stil wie das letzte Abendmahl»
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Die KI Dall-E erzeugt Bilder anhand von Text. Hier: «Das Bundeshaus in einem düsteren, apokalyptischen Setting».

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Darum gehts

  • Künstler auf Portfolio-Plattformen sind derzeit am rebellieren. 

  • Auf Plattformen wie Artstation finden sich immer mehr KI-generierte Kunstwerke.

  • Diese werden durch Tools wie Dall-E, ähnlich wie der Chatbot, in Sekunden erzeugt.

  • Der Nutzer hat auf die Bilder die vollen Rechte und darf diese auch verkaufen.

  • Das finden Künstler, die Stunden und Tage an Werken arbeiten, unfair und respektlos. 

Der KI-Krimi geht in die nächste Runde: Neben dem textbasierten Chatbot «ChatGPT» existieren auch diverse Tools wie «Dall-E», um nur anhand von Text Bilder zu generieren. Auf Portfolio-Seiten wie Artstation werden diese KI-Bilder nun auch hochgeladen. Die Künstler der Seite finden, dass dies respektlos gegenüber ihrer Arbeit sei, welche viel mehr Aufwand benötigt. 

Artstation ist eine der wichtigsten Websites im Internet für professionelle Künstler, besonders in der Unterhaltungsbranche wie Videospiele. Daher haben diverse Künstler sich für ein Verbot von solchen künstlich erschaffenen Bildern starkgemacht.

Diesen Wunsch haben die Nutzer von Artstation dem Besitzer der Seite, Epic Games, näher gebracht. Diese haben nun ein Statement veröffentlicht: «Wir finden, Künstler entscheiden selber, wie ihre Kunst verwendet wird. Wir wollen kein Gatekeeping betreiben und die Forschung von KI hindern, solange keine Copyright-Verletzung vorhanden sind». 

«Sie sollten die echten Künstler beschützen»

Die Antwort von Artstation gefällt den Künstlern gar nicht. Diese haben nun einen virtuellen Streik gestartet. Auf Artstation werden nun massenweise Bilder hochgeladen, die einen Text enthalten, der mit rotem Verbotszeichen folgende Worte durchstreicht: «Nein zu KI-generierten Bildern!»

Die Frontseite von Artstation ist bis heute noch mit diesen Streik-Bildern vollgepflastert. Ein Twitter-User meint: «Statt den Tech-Bros keine Steine in den Weg stellen zu wollen, sollten sie lieber uns, die echten Künstler, vor solchen Fake-Bildern beschützen». Zwar will Artstation die Möglichkeit anbieten, KI-Bilder als solche mit Tags zu kennzeichnen, die Künstler wollen hier aber keinen Kompromiss eingehen.

Auch klagen einige Künstler, dass die KI-generierten Bilder sich unerlaubt Inspiration von anderen geschützten Kunstwerken holen. 

Ein Klick für ein Kunstwerk

Ein ähnlicher Hype um solche künstlich erschaffenen Bilder löste die App Lensa aus. Mit nur zehn bis zwanzig Selfies werden realistische oder gezeichnete Abbilder von der Person erstellt. Ganz ausgereift ist die App und KI dahinter jedoch nicht, wie man im Test erkennen kann.

Dann gibt es noch die KI mit dem Namen Dall-E auf OpenAI. «Ein Ölgemälde im Stil von Van Gogh mit einem Hamster, der einen Hut trägt». Dieser Text reicht, um innerhalb von Sekunden ein Bild zu erhalten, der diesem Stil entspricht. Wie diese genau aussehen haben wir getestet. Du findest sie in der Bildstrecke oben.

Ist der Protest der Künstler gerechtfertigt?

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