
Wer zu wenig schläft, schlägt dem eigenen Sexleben ein Schnippchen. Das zeigt eine neue Studie, die die Zusammenhänge zwischen Schlafmangel und sexuellen Funktionsstörungen untersucht.
Pexels/Cottonbro StudiosNeue StudieSexflaute? Eine naheliegende Ursache wird oft übersehen
Ob unterschiedliche Vorlieben oder einfach die Routine – ein eingeschlafenes Sexleben kann verschiedene Gründe haben. Laut einer Studie wird ein Problem aber oft übersehen.
Dass das sexuelle Verlangen nach einigen Jahren in einer Beziehung nicht mehr gleich leidenschaftlich ist wie zu Beginn, ist ganz normal. Doch aus einer kurzen Durststrecke können schnell mal Monate oder gar Jahre werden. Das kann am unterschiedlichen Bedürfnis nach Sex oder einfach der Gewohnheit liegen, manchmal entwickeln sich auch sexuelle Vorlieben unterschiedlich weiter. Doch häufig funkt auch etwas ganz anderes dazwischen, wie eine im Januar erschienene Studie zeigt: der Schlafmangel.
Wie wichtig ist dir Sex in einer Beziehung?
Doppelt so hohes Risiko auf Funktionsstörung
Die Forschenden untersuchten anhand von bestehenden Umfragen und Studien die Beziehung zwischen Schlafproblemen und sexueller Funktion sowie sexueller Zufriedenheit – und fanden schnell einen Zusammenhang. «Das Risiko für eine sexuelle Dysfunktion bei Personen mit einer Schlafstörung ist etwa doppelt so hoch wie bei denen ohne Schlafstörungen.» Bedenkt man, dass laut dem Bundesamt für Statistik ein Viertel der Bevölkerung hierzulande mit dem Ein- oder Durchschlafen kämpft, treffen die Ergebnisse die Schweiz besonders hart. Und es kommt noch dicker, denn andersrum gilt das Gleiche: «Kürzliche sexuelle Aktivität korreliert mit besserem Schlaf, geringeren Angstzuständen und niedrigeren Werten bei einem posttraumatischen Belastungsstörungstest.»

Schlafmangel beeinträchtigt dein Sexleben negativ, andersherum gilt das aber auch.
Unsplash/PoonamFrauen sind stärker betroffen
Die Ergebnisse zeigten sich bei Männern wie bei Frauen, betrafen Letztere aber etwas stärker. «Frauen waren ungefähr doppelt so häufig von sexuellen Dysfunktionen und Schlafproblemen betroffen wie Männer», so der Studienleiter Dr. Wilfred Pigeon gegenüber der Zeitung «New York Post». Über 50 Prozent der Frauen, die mit Schlaflosigkeit kämpften, hatten auch Schwierigkeiten, einen Orgasmus zu erreichen, und erlebten insgesamt eine geringere Zufriedenheit im Bett. War der Schlaf nicht beeinträchtigt, berichtete nur noch ein Drittel von ähnlichen Problemen. Bei Männern verdoppelte sich die Anzahl der sexuellen Funktionsstörungen von zwölf auf 23 Prozent, wenn Schlafstörungen im Spiel waren.
Darum stört Schlafmangel so sehr
Eine weitere Studie von 2017 liefert Hinweise darauf, wie Schlaf und Sex zusammenhängen: «Es ist wahrscheinlich, dass selbst bei gesteigerter sexueller Erregung die Müdigkeit, die durch Schlafmangel entsteht, überwiegt und die Intimität stört.» Dazu kommt der Einfluss von Schlafstörungen auf andere psychische Probleme. Denn grundsätzlich beeinträchtigen Angstzustände und Depression die Lust noch stärker, Schlafmangel folgt laut der Studie von Januar erst auf Platz drei. Allerdings gilt zu wenig Schlaf als Risikofaktor für beide Probleme und tritt häufig auch als Symptom auf.
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