
Die Wohnungssituation auf den Balearen wird für Einheimische immer kritischer.
IMAGO/DreamstimeOffener Brief«Völlig ausser Kontrolle»: Mallorca schickt Hilferuf an Regierung
Zwei grosse Immobilienmakler-Verbände auf Mallorca wenden sich in einem offenen Brief an die spanische Regierung. Ihre Forderung: Angemessener Wohnraum für die Bevölkerung auf den Balearen.
Die Situation auf Mallorca ist schon länger angespannt. Die Einheimischen leiden unter dem Massentourismus und gingen vergangenen Sommer mehrmals auf die Strasse. Jetzt bekommen die Proteste neuen Aufwind: Laut «Mallorca Zeitung» haben sich zwei grosse Immobilienmakler-Verbände auf Mallorca in einem offenen Brief an den spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez gewandt.
Wo wohnst du in deinen Ferien?
Offener Brief fordert sofortige Lösungen
«Wohnen auf den Balearen ist zu einem unerschwinglichen Gut geworden – sogar für unsere eigenen Kinder», heisst es in dem Schreiben. «Die Situation ist völlig ausser Kontrolle geraten.» Das Recht auf angemessenen Wohnraum sei für viele Arbeitnehmer, Unternehmer, junge Menschen, Familien und Senioren zu einem unerreichbaren Luxus geworden.
Als Hauptgründe werden der Zuzug von Arbeitssuchenden im Tourismus, die Vermietung von Ferienwohnungen und Wohnungen von nicht wohnhaften Ausländerinnen und Ausländern genannt.

Zwei Immobilienmakler-Verbände auf Mallorca fordern Lösungen von der spanischen Regierung.
IMAGO/ZoonarEs sei nun an den spanischen Ministerpräsidenten, «eine grosse staatliche Wohnraumvereinbarung» zu entwerfen. Geschehe das nicht, würden Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera dazu verdammt sein, «ihre eigenen Bürgerinnen und Bürger zu vertreiben, weil sie kein Zuhause finden können», heisst es weiter im Brief.
Zwei Verbände schliessen sich zusammen
Unterschrieben ist der Brief von den Verbänden ABINI und API. Während sich Ersterer hauptsächlich auf wohlhabendere ausländische Immobilienkäufer konzentriert, liegt der Fokus beim zweiten Verband auf dem einheimischen Markt. Der Zusammenschluss der beiden Verbände und ihre Forderungen kommen überraschend. Denn laut der «Mallorca Zeitung» haben insbesondere die Maklerinnen und Makler des Verbands ABINI bis jetzt stets staatliche Eingriffe in den Immobilienmarkt abgelehnt.
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