Einheimische demonstrieren am Ballermann auf Mallorca

Am Sonntag protestierten rund 150 Einheimische auf Mallorca am Ballermann gegen den Massentourismus.

Am Sonntag protestierten rund 150 Einheimische auf Mallorca am Ballermann gegen den Massentourismus.

Clara Margais/dpa
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Proteste auf FerieninselGraffitis auf Mallorca rufen zu «Tötung von Touristen» auf

Am Sonntag kam es auf Mallorca am Ballermann erneut zu Protesten gegen den Massentourismus. Später tauchten an mehreren Ferienorten Graffitis wie «töte einen Touristen» auf.

Spanische Ferieninseln haben die Nase voll vom Massentourismus – und zwar so richtig. Bereits Ende April gingen 55'000 Einheimische auf den Kanaren auf die Strasse, um zu demonstrieren. Und auch auf Mallorca protestierten Ende Mai bis zu 10'000 Menschen, um sich gegen die steigenden Wohnkosten infolge des Tourismus zu wehren. Am Sonntag ist es auf Mallorca zu einem erneuten kleinen Protest gekommen – dieses Mal nahmen die Demonstrierenden den bei den Deutschen beliebten Ballermann ins Visier.

Mallorca ...

150 Einheimische protestieren am Ballermann

Wie das «Mallorca Magazin» berichtet, gingen am Sonntagmittag rund 150 Demonstrierende an den Strand Playa de Palma, um vor den Augen Hunderter vorwiegend deutscher Feriengäste zu protestieren. Auf ihren Schildern und Bannern standen Parolen wie «Lasst uns unsere Strände besetzen» oder «Wir gehen an den Strand, so wie früher». Zum Protest habe das Kollektiv «Mallorca Platja Tour» aufgerufen.

«Hallo Deutsche, zu sagen, dass Mallorca euer 17. Bundesland ist, ist beleidigend», steht auf einem Schild.
Zuerst versammelten sich die Demonstrierenden am Strand.
Anschliessend rannten sie gemeinsam ins Meer und entrollten Banner.
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«Hallo Deutsche, zu sagen, dass Mallorca euer 17. Bundesland ist, ist beleidigend», steht auf einem Schild.

Clara Margais/dpa

«Es geht darum, dass wir darauf aufmerksam machen, dass Mallorca mittlerweile einfach zu voll ist», sagte die Demonstrantin Reyes gegenüber dem «Mallorca Magazin». Das sieht auch ihr Kollege Eric gleich: «Wir müssen dem Massentourismus auf der Insel endlich ein Limit setzen.»

Unschöne Graffitis richten sich gegen Touristen

Auch wenn die Demonstration vom Sonntag in einem kleineren Rahmen stattgefunden hat, fällt sie weniger friedlich aus als die vergangenen. Denn gemäss der «Mallorca Zeitung» sind an Ferienorten wie unter anderem in Manacor mehrere üble Sprüche und Graffitis aufgetaucht. «Kill A Tourist» (auf Deutsch: töte einen Touristen) ist nur eines davon.

Im Ferienort Manacor sind einige unschöne Graffitis, die sich gegen Touristen richten, aufgetaucht.

Im Ferienort Manacor sind einige unschöne Graffitis, die sich gegen Touristen richten, aufgetaucht.

imago images/imagebroker

An anderen Orten in Palma sind Sätze auf Deutsch wie «Tourismus macht frei», offenbar eine Anspielung auf den Spruch der Nazis «Arbeit macht frei» über Eingangstoren von Konzentrationslagern, zu lesen. Tourismusverbände der Insel wiegeln ab. «Es ist eine winzige Minderheit, die sehr laut schreit», zitierte die Zeitung eine Sprecherin der Hoteliersvereinigung.

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