Rorschach SGRorschacher will Autoposer mit Wasserpistole vertreiben
Quietschende Reifen, aufheulende Motoren, knatternde Auspuffe und laute Musik – die Bevölkerung der Stadt Rorschach SG leidet seit Jahren unter einem Autoposer-Problem. Ein Anwohner will die Poser nun mit einer Wasserpistole vertreiben.
Darum gehts
Autoposerinnen und Autoposer belagern die Stadt Rorschach.
Für Anwohnerinnen und Anwohner ist dies eine enorme Belastung.
Das ist passiert
Wie auch in vergangenen Jahren lockt das Sommerwetter nicht nur Badegäste nach Rorschach SG – auch füllen sich die Strassen mit Autoposerinnen und Autoposern. Letztes Wochenende sei der Lärm erneut unertragbar gewesen, wie Anwohnerinnen und Anwohner in den sozialen Medien berichten.
Das sagen Anwohnerinnen und Anwohner
Ein Mann, der an der St. Gallerstrasse wohnt, schildert die nervtötende Situation: «Ich finde keine Ruhe, keinen Frieden, keinen Schlaf. So einen Albtraum habe ich noch nie erlebt.» Nach acht Monaten in Rorschach habe er «die Schnauze voll». Er sehne sich nach einem ruhigen Zuhause und denkt ans Wegziehen. Auch weitere Userinnen und User berichten von schlaflosen Nächten: «Es ist nicht auszuhalten, man kann nicht mehr schlafen.» Vom nächtlichen Lärm sei die Löwenstrasse ebenfalls betroffen.
Das unternimmt ein Rorschacher
Ein 46-jähriger Rorschacher möchte die Sache nun selbst in die Hand nehmen. «Wir füllen Wasserpistolen mit einem Wasser-Mehl-Gemisch und schiessen damit in Gruppen von Trottoir zu Trottoir», sagt er gegenüber dem St. Galler Tagblatt (Bezahlartikel). Wenn dann ein paar Tropfen auch «Protzkarren» treffen würden, sei das einfach nur Pech.
Laut dem Tagblatt ist sich der Rorschacher sicher, dass er sich mit seinem Vorhaben im Graubereich bewege und keine Straftat begeht. Wann er die Aktion umsetzen will und wie viele Leute ihm zur Seite stehen, werde sich noch zeigen.
Das sagen die Autoposer-Fans
Ein 24-Jähriger, der in Rorschach arbeitet, nimmt die Situation gelassen und hat Freude, wenn er ab und zu Autoposerinnen und Autoposer beobachten kann. «Ich finde es sehr cool, den schönen Autos zuzuschauen und zuzuhören», so der 24-Jährige. Lärm habe es aufgrund der Baustelle sowieso genug. «Die machen keinem was, sondern haben nur Spass an ihren Autos», sagt er weiter. Problematisch fände er aber, wenn Leute extra aus anderen Kantonen nach Rorschach fahren, um zu posen.
Das sagt der Stadtpräsident
Laut dem Rorschacher Stadtpräsident Robert Raths habe die Problematik im Verlauf der letzten Jahre zugenommen. «Ich erhalte immer mehr Reklamationen», so Raths auf Anfrage von 20 Minuten. Mittlerweile sind auch Autoposerinnen und Autoposer aus anderen Kantonen wie dem Thurgau, Aargau und Zürich in Rorschach unterwegs.
In der Stadt gäbe es viele Leute mit Tieren und Kleinkindern. «Mit Posern ist es höchst störend», sagt Raths. Die Lebensqualität der Bevölkerung leide enorm. «Wir akzeptieren das nicht mehr», betont er. Wenn jemand ein schönes Auto fahre, sei das kein Problem, solange man reif genug sei und sich richtig verhalte. Der Wunsch nach einer Lösung werde immer grösser. Langfristig sei dies nur über den Gesetzgeber möglich: «Es muss Vorgaben für die Automobilindustrie geben.»
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