Putin spricht über Nahost-Konflikt und Atomwaffen

Aktualisiert

RusslandKrieg zwischen Atommächten? Putin antwortet in Propaganda-TV

Gegenüber einem kremltreuen Journalisten erklärte der russische Präsident, «niemand, der bei klarem Verstand sei», würde einen Atomkrieg starten. Zudem lobte er die Erfolge seiner Truppen.

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Putin im Gespräch mit Pawel Zarubin.
Weiter gab der Kreml-Chef an, die Offensive der Ukraine sei «vollständig gescheitert».
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Putin im Gespräch mit Pawel Zarubin.

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Darum gehts

  • Wladimir Putin äusserte sich gegenüber einem kremltreuen Journalisten.

  • Dabei gab er sich weltmännisch und versuchte, Bedenken wegen des Einsatzes von Atomwaffen zu zerstreuen.

  • Er betonte, die ukrainische Offensive sei gescheitert.

In der Sendung «Moskau. Kreml. Putin» des Journalisten Pawel Zarubin gewährte der russische Präsident diesem ein Interview. Darin behauptete er unter anderem, die ukrainische Offensive sei «fast entlang der gesamten Frontlinie» gescheitert. «Was jetzt an der Front geschieht, nennt man ‹aktive Verteidigung›. Und unsere Truppen verbessern ihre Position im grössten Teil dieses Raumes. Das ist ein ziemlich grosser Raum», sagte Putin. Die Gegenseite sei mit ihrer Offensive «vollständig gescheitert».

Er befürwortet unabhängigen palästinensischen Staat

Des Weiteren äusserte er sich zu einem möglichen Krieg mit der Nato beziehungsweise dem Einsatz nuklearer Waffen, mit dem Russland schon mehrfach gedroht hatte. Wie «Il Messaggero» schreibt, sagte Putin: «Niemand, der bei klarem Verstand ist, sollte die Möglichkeit eines Krieges zwischen Atommächten ins Auge fassen.» Der russische Staatschef betonte allerdings, dass es bei einer «totalen Konfrontation» zwischen dem Westen und Russland «eine andere Art Krieg» geben werde, «nicht wie die spezielle Militäroperation, die derzeit in der Ukraine stattfindet».

Auch zum aktuellen Nahost-Konflikt äusserte sich der 71-Jährige. Es gebe keine Alternative zu einer friedlichen Lösung durch «die Schaffung eines unabhängigen palästinensischen Staates mit der Hauptstadt Ost-Jerusalem.» Jedoch habe auch Israel nach dem terroristischen Grossangriff der Hamas das Recht auf Selbstverteidigung. Ausserdem bot Putin Russland als Vermittler an. Angesichts des Überfalls auf die Ukraine und den mutmasslich dort begangenen Kriegsverbrechen stellt sich die Frage, ob Israel auf dieses Angebot eingehen würde.

Atom-Drohungen aus Russland

Wie ernst man die Aussagen des Kremlchefs nehmen sollte, sei dahingestellt. Der russische Staatssender Rossija 24 hatte im April vergangenen Jahres in einer Grafik gezeigt, wie Kreml-Chef Wladimir Putin einen Atomschlag auf drei europäische Hauptstädte ausführen würde, und dazu erklärt, dass es «keine Überlebenden» geben werde. Die Produzenten der Sendung zeigten den Zuschauerinnen und Zuschauern daraufhin eine Karte, die darauf hindeutete, dass von Kaliningrad, der russischen Enklave zwischen Polen, Litauen und der Ostsee, Raketen abgeschossen werden könnten. Diese könnten demnach Berlin in 106 Sekunden, Paris in 200 Sekunden und London in 202 Sekunden erreichen.  

Und auch Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew, ein enger Gefolgsmann Putins, drohte mehrmals offen mit dem Einsatz russischer Atomwaffen. 

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