BaselSanität am Limit – «Zunahme an Herzkreislauf-Notfällen»
Die Basler Sanität rückte vergangenes Jahr so oft aus wie noch nie. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Anzahl der Einsätze um 18 Prozent. Über die Gründe der «überdurchschnittlichen Entwicklung» wird gerätselt.
Darum gehts
28’457 Mal musste die Basler Sanität vergangenes Jahr ausrücken. So oft wie noch nie. Gegenüber dem Vorjahr sei die Zahl der Einsätze um fast 18 Prozent angestiegen und auch 2021 war schon ein Rekord-Jahr, wie das Basler Justiz- und Sicherheitsdepartement am Freitag bekannt machte. Die Gründe für die massive Zunahme liegen noch im Dunkeln.
In der Mitteilung des JSD ist unter anderem die Rede von einer Zunahme der sogenannten Sekundäreinsätze. Dabei geht es um Verlegungstransporte, die aufgrund der hohen Auslastung der Spitäler und Notfallstationen zugenommen haben. Diese schlugen mit 3926 Fahrten zu Buche. Das Gros der Blaulichtfahren entfällt hingegen auf die Primär-Einsätze, bei welchen die Erstversorgung von oftmals instabilen Patienten am Einsatzort im Fokus steht.
Die Zunahme der Sanitätseinsätze sei aber kein Basler Phänomen, sondern schweizweit zu beobachten, heisst es weiter. «Die Gründe dieser überdurchschnittlichen Entwicklung sind bislang unbekannt», so das Basler JSD. Festzustellen sei unter anderem eine Zunahme an Herzkreislauf-Notfällen.
Pensionierte helfen aus
Um die Einsatzflut zu bewältigen, hat die Rettung Basel-Stadt letztes Jahr angefangen, Rettungssanitäter aus dem Ruhestand zurückzuholen. Eine Personalaufstockung sei bereits beantragt, aber um die kurzfristigen Lücken zu füllen, sei dies der schnellste Weg. Wer kürzlich pensioniert worden sei, sei noch nah dran am Geschehen und brauche wenig Einarbeitungszeit.
Zahlreiche Studien deuten darauf hin, dass eine Corona-Erkrankung, und nicht die Corona-Impfung, das Risiko für Herzkreislauf-Krankheiten um ein Vielfaches erhöht erhöht. Das BAG empfiehlt Personen mit Herz- wie Herzkreislauf-Erkrankungen die Impfung aufgrund höherem Risiko für einen schweren Verlauf ausdrücklich.