Hast du bald einen Buckel, weil du zu viel sitzt?

Stundenlang in einer schlechte Haltung am Schreibtisch oder über dem Handy: Das kann Folgen haben – sogar einen Buckel.

Stundenlang in einer schlechte Haltung am Schreibtisch oder über dem Handy: Das kann Folgen haben – sogar einen Buckel.

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Schlechte HaltungDroht uns allen ein Buckel?

Ständig sitzen wir am Schreibtisch oder beugen uns über das Handy oder das Tablet – mit Folgen für unsere Rückengesundheit. Das kannst du dagegen tun.

Die Chancen sind relativ gross, dass du gerade jetzt – während du diese Zeilen liest – mit hochgezogenen Schultern und rundem Rücken vor dem Computer oder über deinem Handy oder Tablet gebeugt sitzt. Und es ist auch gut möglich, dass du einen grossen Teil des Tages in dieser Position verbringst.

Diese Haltung, die viele ganz automatisch und stundenlang einnehmen, kann Folgen haben. Vor allem bei Jugendlichen und eher jungen Erwachsenen spielt die Haltung die Hauptrolle bei der Entstehung eines sogenannten Rundrückens, medizinisch als Hyperkyphose bezeichnet. Früher waren davon vor allem Schneiderinnen und Bäckereiangestellte betroffen, weil sie berufsbedingt eine gebogene Haltung eingenommen haben. Heute sind Handy und Tablet, über die man sich oft stundenlang beugt, eine der Hauptursachen.

Hast du Rückenprobleme?

Droht uns allen jetzt ein Buckel? Ganz so schlimm ist es nicht. «Diese Aktivitäten an sich führen nicht zu einem Buckel», sagt Nnaemeka Echebiri, Physiologe am Hospital for Special Surgery in New York gegenüber «Huffpost». Aber er fügt an: «Wenn man sich an diese Aktivitäten gewöhnt und sie oft ausübt, ohne dass man Übungen zur Haltungskorrektur macht und sie so ausgleicht, kann das mit der Zeit zu dieser Fehlhaltung führen.»

Ist der Blick ständig nach unten gerichtet, verkürzt sich die Brustmuskulatur und die Schultern werden nach vorne gezogen.

Ist der Blick ständig nach unten gerichtet, verkürzt sich die Brustmuskulatur und die Schultern werden nach vorne gezogen.

Pexels/Anastasia Shuraeva

Symptome sind vor allem Rückenschmerzen und Nackenbeschwerden – und irgendwann vielleicht eben sogar ein sichtbarer Rundrücken, der auch als «Witwenbuckel» bezeichnet wird. Diese Bezeichnung kommt daher, dass Frauen nach den Wechseljahren und mit steigendem Alter häufig an Osteoporose leiden, was einen Rundrücken begünstigen kann. Auch andere Krankheiten wie zum Beispiel Morbus Bechterew, eine chronische, entzündliche Krankheit, können einen Buckel verursachen. Ausserdem können schwere Ereignisse oder dauerhafte psychische Belastungen im Alltag dafür sorgen, dass man häufiger die Schulter nach vorn sinken lässt.

Verbringt man viel Zeit in dieser gebeugten Haltung, kann das dazu führen, dass sich die Brustmuskulatur verkürzt und die Schultern noch weiter nach vorne wandern. Oft sind auch die Schulter- und Rückenmuskulatur zu schwach, um dagegenzuhalten.

Das sind die Alarmsignale

Hast du auch Nacken- und Rückenschmerzen und sitzt häufig in einer ungünstigen Position, solltest du handeln. Als Erstes musst du dir bewusst werden, wann du eine schlechte Haltung einnimmst. Passiert dir das vor allem bei der Arbeit am Schreibtisch, solltest du die Höhe kontrollieren: «Die Anpassung der Bildschirmhöhe kann essenziell sein, damit du nicht zu oft nach unten auf deinen Bildschirm oder deine Tastatur schaust», erklärt der Physiologe Echebiri.

Stattdessen solltest du gerade nach vorne schauen und mühelos eine neutrale Haltung einnehmen können. Wichtig ist auch ein stützender Stuhl, auf dem man aufrecht sitzen kann und der im Idealfall sogar eine Lendenwirbelstütze hat, so Echebiri weiter. «Dann sitzt man nicht gebückt, sondern in einer entspannten Position mit aufrechtem Kopf und dem Blick geradeaus.» Auch ein höhenverstellbarer Schreibtisch, an dem du zwischendurch auch im Stehen arbeiten kannst, beugt Haltungsschäden vor.

Ein Stehpult und regelmässige Dehnübungen können Verspannungen vorbeugen und die Haltung dauerhaft verbessern.

Ein Stehpult und regelmässige Dehnübungen können Verspannungen vorbeugen und die Haltung dauerhaft verbessern.

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Auch Übungen tun gut: Mache regelmässig Pausen und bewege dich für ein paar Minuten an der frischen Luft. Du kannst auch die Schulterblätter zusammenziehen und die Brust nach vorn strecken, um die Muskeln zu dehnen. Rolle zwischendurch mit dem Kopf und kreise die Schultern. Auch regelmässiges Krafttraining beugt einem Rundrücken vor. Hast du aber dauerhafte Schmerzen und Beschwerden, lohnt es sich, eine Fachperson zu konsultieren.

Wie gelingt es dir, am Schreibtisch oder am Handy eine gute Position einzunehmen – und beizubehalten? Teile deine Tipps mit der Community.

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