Australien«Schliesse das Fenster, wenn du Fleisch kochst» – Veganerin droht Nachbarin
Zwei Familien aus Perth in Australien liegen im Streit: Eine von ihnen lebt vegan und mag den Fleischgeruch, der aus der Küche der anderen Wohnung kommt, nicht. Die Veganer stellen an den Nachbarn gewisse Forderungen.
Darum gehts
In Australien eskaliert ein Konflikt zwischen Nachbarn.
Eine Veganerin und eine Fleischesserin streiten um den Geruch des Fleisches, das eine der Nachbarinnen kocht.
Sie stellt gewisse Forderungen an die Fleischesserin.
Ein Konflikt zwischen Nachbarn im Vorort Burns Beach im australischen Perth droht zu eskalieren. Auf der einen Seite stehen Kylie und ihre Familie – Fleischesser. Auf der anderen Seite sind Sarah, Wayne und die Kinder – Veganer. Kylie wohnt unten in einem Mehrfamilienhaus, Sarah und ihre Familie sind oberhalb. Kylie kocht Fleischgerichte, Sarah kann den Geruch, der aus Kylies Küche kommt, nicht ausstehen.
Vor einigen Tagen griff Sarah also zu Stift und Papier und schrieb Kylie und ihrer Familie eine «wichtige Nachricht» und warnte noch: «Nehmt dies ernst!». Das Schreiben beginnt mit dem Satz: «Liebe Nachbarn, könnt ihr bitte euer Fenster schliessen, wenn ihr am Kochen seid? Meine Familie ist vegan, vom Geruch des Fleisches, das ihr kocht, wird uns übel, und es regt uns auf.»
Die Meinungen sind gespalten
Die fassungslose Kylie teilte den Brief auf Facebook – kurz danach hatte sie Dutzende User und Userinnen auf ihrer Seite. Eine Person ist der Meinung, dass jeder das Recht habe, in seiner Küche das zu kochen, was er wolle. Die Luft gehöre Sarah nicht, meint der User. Ein weiterer Nutzer fügt hinzu: «Nur weil sie sich dafür entschieden haben, vegan zu leben, ist das nicht dein Problem.» Ein User fragt sich, was als Nächstes kommt: «Mäht euren Rasen nicht, denn das ist unser Essen», kommentiert er ironisch.
Was meinst du zum Konflikt zwischen Kylie und Sarah?
Einige Nutzer haben jedoch etwas Mitleid mit der Veganerin: «Ein bisschen Höflichkeit kann viel bewirken, es ist ja nicht so, als würden sie dich bitten, ihr Auto zu waschen oder ihr Haus zu putzen», schreibt ein Nutzer. Eine Person findet Kylies Strategie, den Brief zu veröffentlichen, voll daneben. «Es wäre schön, wenn man seine Nachbarn respektieren und nicht öffentlich versuchen würde, sie für ihre ethischen Grundsätze zu beschämen.»
«Ein bisschen Höflichkeit kann viel bewirken.»
So sieht das auch Sarah, die in einem zweiten Brief nun droht, den Konflikt ebenfalls auf Social Media auszutragen. Ausserdem beklagt sie sich, dass die fleischessenden Nachbarn am Wochenende eine Grillparty «mit einem Haufen Leuten» in ihrem Garten machten. «Du wusstest, das würde meine Familie betrüben.» Sie bitte Kylie nun darum, nicht mehr zu grillieren und betont einmal mehr: «Und halte dieses Fenster beim Kochen geschlossen». Dieser Brief ist laut Sarah, die «letzte Warnung».
Sollte sie rechtliche Schritte erwägen, stehen ihre Chancen wohl nicht gut: Bereits vor vier Jahren hatte eine Frau aus Westaustralien in einem ähnlichen Konflikt ihre Nachbarn wegen des Fleisch- und Fischgeruchs im Haus verklagen wollen. Sowohl das Oberste Gericht als auch das Verwaltungsgericht des Bundesstaates haben jedoch die Beschwerden der Frau abgewiesen. Ihre Beschwerden seien «nicht angemessen».
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