Schweizer ArmeeMilliardenloch bei der Armee: Die Chronologie des Finanzdebakels
Um die Finanzen der Schweizer Armee steht es schlecht, denn in den kommenden Jahren fehlen 1,2 Milliarden Franken.
Darum gehts
Der Schweizer Armee fehlt Geld.
In den kommenden zwei Jahren wurden grosse Anlässe abgesagt.
Wegen der Beschaffung der neuen Kampfjets sind hohe Zahlungen ausstehend.
Aus Unterlagen, die dem SRF vorliegen, geht hervor, dass bis 2027 wegen der Beschaffung von neuen Kampfjets hohe Zahlungen ausstehend sind – mit der Folge, dass das Militär keinen finanziellen Handlungsspielraum mehr hat. Als Folge hat die Schweizer Armee Sparmassnahmen getroffen.
Das ist bisher passiert
2018: Armee will auf Rüstungskäufe verzichten
Die Armee entscheidet sich, in den nächsten Jahren gar keine oder nur sehr wenige Rüstungsgüter zu bestellen, um sich die umstrittene Beschaffung der F-35-Kampfjets leisten zu können.2020: Armee tätigt Rüstungskäufe
Trotz der vorhergegangenen Entscheidung tätigte die Armee deutlich umfangreichere Rüstungskäufe. Der Bund bewilligte diese. Rund 1,2 Milliarden Franken gab die Armee aus.
2022: Armeebudget wird nicht aufgestockt
Nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges forderte das Parlament eine zügige Aufstockung des Armeebudgets. Der Bundesrat winkte ab und entschied stattdessen für eine langsame Budget-Aufstockung – und bewilligt seither weitere Rüstungskäufe, die sich die Armee eigentlich nicht leisten kann.
26. Januar 2024: Shows fallen ins Wasser
Am vergangenen Freitag wurde angekündigt, dass es 2024 keine «AirSpirit 24» geben wird. 2025 wird die «DEFENSE 25» nicht durchgeführt. Auch weitere Veranstaltungen innerhalb der nächsten zwei Jahre wurden abgesagt. Es hiess, es gebe «finanzielle Schwierigkeiten».
31. Januar 2024: Probleme sind grösser als kommuniziert
Recherchen von SRF zeigen: In den nächsten zwei Jahren fehlen in der Militärkasse über eine Milliarde Franken, um in der Vergangenheit bestellte Rüstungsgüter auch tatsächlich bezahlen zu können.
Das passiert jetzt
Mit den Vorwürfen konfrontiert heisst es seitens der Armee, dass man erst Stellung beziehen wolle, wenn die Sicherheitspolitische Kommission des Ständerats informiert worden ist. Dort wird Armeechef Thomas Süssli am Donnerstag geradestehen müssen.
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