Milliardenloch bei der Armee: Die Chronologie des Finanzdebakels

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Schweizer ArmeeMilliardenloch bei der Armee: Die Chronologie des Finanzdebakels

Um die Finanzen der Schweizer Armee steht es schlecht, denn in den kommenden Jahren fehlen 1,2 Milliarden Franken.

Für die nächsten zwei Jahre fehlen 1,2 Milliarden Franken, um bereits getätigte Rüstungskäufe zu bezahlen.
Die Armee unter Chef Thomas Süssli sieht sich in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten.
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Für die nächsten zwei Jahre fehlen 1,2 Milliarden Franken, um bereits getätigte Rüstungskäufe zu bezahlen.

Armee Schweiz

Darum gehts

  • Der Schweizer Armee fehlt Geld.

  • In den kommenden zwei Jahren wurden grosse Anlässe abgesagt.

  • Wegen der Beschaffung der neuen Kampfjets sind hohe Zahlungen ausstehend.

Aus Unterlagen, die dem SRF vorliegen, geht hervor, dass bis 2027 wegen der Beschaffung von neuen Kampfjets hohe Zahlungen ausstehend sind – mit der Folge, dass das Militär keinen finanziellen Handlungsspielraum mehr hat. Als Folge hat die Schweizer Armee Sparmassnahmen getroffen.

Das ist bisher passiert

2018: Armee will auf Rüstungskäufe verzichten

Die Armee entscheidet sich, in den nächsten Jahren gar keine oder nur sehr wenige Rüstungsgüter zu bestellen, um sich die umstrittene Beschaffung der F-35-Kampfjets leisten zu können. 

2020: Armee tätigt Rüstungskäufe

Trotz der vorhergegangenen Entscheidung tätigte die Armee deutlich umfangreichere Rüstungskäufe. Der Bund bewilligte diese. Rund 1,2 Milliarden Franken gab die Armee aus.

2022: Armeebudget wird nicht aufgestockt

Nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges forderte das Parlament eine zügige Aufstockung des Armeebudgets. Der Bundesrat winkte ab und entschied stattdessen für eine langsame Budget-Aufstockung – und bewilligt seither weitere Rüstungskäufe, die sich die Armee eigentlich nicht leisten kann.

26. Januar 2024: Shows fallen ins Wasser

Am vergangenen Freitag wurde angekündigt, dass es 2024 keine «AirSpirit 24» geben wird. 2025 wird die «DEFENSE 25» nicht durchgeführt. Auch weitere Veranstaltungen innerhalb der nächsten zwei Jahre wurden abgesagt. Es hiess, es gebe «finanzielle Schwierigkeiten».

31. Januar 2024: Probleme sind grösser als kommuniziert

Recherchen von SRF zeigen: In den nächsten zwei Jahren fehlen in der Militärkasse über eine Milliarde Franken, um in der Vergangenheit bestellte Rüstungsgüter auch tatsächlich bezahlen zu können.

Das passiert jetzt

Mit den Vorwürfen konfrontiert heisst es seitens der Armee, dass man erst Stellung beziehen wolle, wenn die Sicherheitspolitische Kommission des Ständerats informiert worden ist. Dort wird Armeechef Thomas Süssli am Donnerstag geradestehen müssen. 

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