Scharfe Kritik: Schweizer Armee lässt Kinder «Handgranaten» werfen

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Scharfe KritikSchweizer Armee lässt Kinder «Handgranaten» werfen

Die Armee hat an einer Ausstellung Kinder Spielzeuggranaten werfen lassen. Das sorgt für Kritik.

20min/Janina Schenker/Aurelia Campedel

Darum gehts

Mit Handgranatenattrappen werfen oder in einen Panzer klettern: An der Wega, der grössten Messe im Kanton Thurgau, lud die Schweizer Armee die Besuchenden zum Mitmachen auf. Das kam nicht bei allen gut an. «Es schockiert mich, wenn man Kindern Handgranatenattrappen in die Hand drückt und ein Spiel daraus macht», sagt Brunhilde Bergmann aus Kradolf TG. Es sei nicht kindergerecht und völlig unpassend wegen des Ukraine-Kriegs.

Anders sieht es Marcel (30) aus Weinfelden: «Ich finde es voll okay, dass man das macht. Es ist auch wichtig, dass man sieht, dass eine Verteidigung wichtig ist, gerade jetzt im Ukraine-Konflikt.»

Aufgaben und Fähigkeiten der Armee näherbringen

Wie es bei der Schweizer Armee auf Anfrage hiess, hat die Sonderschau den Besucherinnen und Besuchern die Aufgaben und Fähigkeiten der Armee nähergebracht und einen Dialog zwischen Armeeangehörigen und dem Publikum ermöglicht. An die Armee seien keine Bedenken, die durch den Konflikt in der Ukraine begründet wären, herangetragen worden. «Auf der anderen Seite zeigt genau dieser Konflikt, wie wichtig eine fähige Armee zur Verteidigung eines Landes ist», so ein Sprecher.

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Das Granatenwerfen sei dabei transparent als «Handgranatenwerfen» bezeichnet worden, «was zweifelsfrei klarmacht, dass es einen militärischen Charakter hat und es nicht lediglich ein Spielzeug ist». Bei der Erklärung des Konzepts «Tod/töten» seien aber insbesondere bei kleinen Kindern primär die Eltern in der Pflicht, im für ihre Kinder verständlichen und zumutbaren Rahmen eine Einordnung vorzunehmen – das könne auch zum Auslassen des Postens führen, der Besuch sei schliesslich freiwillig. 

«Ich halte es für problematisch, dass Kinder mit solchen Gegenständen spielen»

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