Mit Schimmel veredeltDas beste Steak Nordamerikas kommt aus der Schweiz
In Neuhausen in der Schweiz entstehen unkonventionelle Fleischdelikatessen. Das Edelschimmelsteak aus der Manufaktur am Rheinfall gilt jetzt offiziell als das beste Steak Nordamerikas.
Das beste Steak aus Nordamerika kommt von der Schweizer Fleischveredelungsmanufaktur LUMA. Die Geschäftsführer Marco Tessaro (links) und Lucas Oechslin (Mitte) haben bei der World Steak Challenge den Preis für das «North America’s Best Steak» gewonnen.
LUMADarum gehts
Die Schweizer Manufaktur LUMA hat das beste nordamerikanische Steak bei der World Steak Challenge gewonnen.
Das Fleisch wird mit Edelschimmelpilzen veredelt und reift bis zu 56 Tage in Neuhausen am Rheinfall.
Das «LUMA US Prime Ribeye»-Steak überzeugt durch seine Zartheit und nussigen Aromen.
Nach dem Sieg in London stieg die Nachfrage nach dem Steak sowohl im In- als auch im Ausland.
Die Auszeichnung für das beste Steak Nordamerikas wurde bei der diesjährigen World Steak Challenge von zwei Schweizern weggeschnappt. Obwohl die Amerikaner Vorreiter in Sachen Barbecue und Steaks sind.
Seit 15 Jahren veredeln die beiden Gründer und Geschäftsführer Marco Tessaro und Lucas Oechslin in ihrer 30-köpfigen Manufaktur LUMA in Neuhausen am Rheinfall SH Fleisch nach einem eigens patentierten Verfahren.
Schimmelpilz soll Steak aromatischer machen
Dazu wird es mit einem Edelschimmelpilz besprüht und anschliessend kühl bei hoher Luftfeuchtigkeit gelagert. Nach etwa zehn Tagen wird der Pilzflaum sichtbar und durchwächst das Fleisch. Der Reifeprozess dauert je nach Fleischsorte 14 bis 56 Tage.
Für die Veredelung des hochwertigen Black Angus Prime Beefs werden Edelschimmelpilze verwendet. Dadurch soll das Fleisch besonders zart und aromatisch werden.
LUMADas preisgekrönte «LUMA US Prime Ribeye»-Steak sei zarter, saftiger und viel aromatischer als ein normales Steak, erklärt Tessaro gegenüber 20 Minuten. Die Jury habe «tiefe Rindfleischaromen mit nussiger Note» herausgeschmeckt.
Das ist die World Steak Challenge
«Bei LUMA verarbeiten wir traditionellerweise vor allem Fleisch aus der Schweiz», so der Geschäftsführer und Biotechnologe. «In diesem Ausnahmefall beziehen wir aber das Fleisch von unseren langjährigen Partnern der Creekstone Farm in Kansas in den USA.» Dies erklärt auch, weshalb das Steak in der Kategorie Nordamerika prämiert wurde.
Das Black Angus Prime Beef von Creekstone zähle auch ohne weitere Veredelung bereits zu den besten Produkten. «Wir haben es aber mit unserer Reifemethode nochmals auf ein neues Niveau gehoben.»
Sieg in London «mit ein paar Guinness» gefeiert
Von dem Sieg habe das Team erst Anfang Dezember an der Preisverleihung in London erfahren. «Wir waren natürlich höchst erfreut und haben diese Würdigung entsprechend mit einigen Guinness gefeiert», erzählt Tessaro.
Den Sieg hätten sie in London mit «ein paar Guinness» gefeiert, erzählt Geschäftsführer Tessaro.
LUMABereits im letzten Jahr waren die Neuhauser erfolgreich. Sie holten sich zwei Auszeichnungen, für einen Sieg reichte es aber noch nicht. Auch in diesem Jahr erhielten sie neben dem Kontinentalsieg weitere Auszeichnungen für ihre Produkte.
Zu hohe Nachfrage seit dem Sieg
So ein Sieg wirkt sich auch auf die Nachfrage aus. «Wir haben einige Anfragen aus dem In- und Ausland erhalten», so Tessaro. Da die Produktion dieser Weltklasse-Steaks aber ungefähr sieben Wochen dauere, könne man diesen allerdings vorerst nur begrenzt gerecht werden.
Seit ihrem Sieg erhalten die Fleischveredler aus Neuhausen Anfragen aus dem In- und Ausland.
LUMAIn der Schweiz seien das Chedi in Andermatt sowie der Williams Butchers Table (Zürich und Bern) die grössten Abnehmer für das amerikanische Edelschimmel-Steak. Serviert wird es bei letzterem für 45 Franken für 100 Gramm.
Auch für Hobbyköche
Aber auch Hobbyköche können sich am veredelten Black Angus Steak versuchen. Auf dem Onlineshop der Manufaktur ist es für rund 22 Franken pro 100 Gramm erhältlich.
«Das Zubereiten von hochwertigen Steaks ist überhaupt kein Problem, da sie mehr verzeihen in Punkto Garstufe als ein minderwertiges Steak», meint Tessaro. Man brauche also keine Berührungsängste zu haben.
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