SeelandNicht grün genug: 150 Tonnen Bohnen landen in Biogas-Anlage
Diese Saison mussten 150 Tonnen Seeländer Bohnen in die Biogas-Anlage. Das geerntete Gemüse entsprach unter anderem optisch nicht den Anforderungen.
Darum gehts
150 Tonnen Seeländer Bohnen mussten diese Saison in die Biogas-Anlage.
Ein Stromausfall und ein starkes Sommergewitter führten zu Qualitätsverlusten.
Zum einen war die Ernte optisch nicht mehr einwandfrei, zum anderen erschwerten Blätter und Ranken die Verarbeitung.
Während der diesjährigen Saison hat das Suberger Lohnunternehmen Brauen GmbH 2100 Tonnen Bohnen geerntet – davon konnten 150 Tonnen nicht weiterverarbeitet werden und landeten in einer Biogas-Anlage, wie «Ajour» berichtet.
Die Brauen GmbH erntet im Auftrag von Seeländer Gemüsebauern Bohnen und liefert diese anschliessend an die Firma Ditzler AG. Diese verarbeitet die Ernte zu Tiefkühlkost für Grossverteiler und Gastronomie.
Die Schritte seien genau durchgeplant, wobei sich jeder Bauer und jeder Lohnunternehmer an exakte Anlieferzeiten halten müsse, wie ein Sprecher der Ditzler AG gegenüber «Ajour» erklärt. Das Aussehen und die Beschaffenheit würden dabei laufend kontrolliert. «Die Kunden sind auf grüne Bohnen konditioniert. Darum gibt es ganz genaue Spezifikationen.»
Eine Saison, zwei grosse Verluste
Wenn die Bohnen diesen Vorgaben nicht entsprechen, landen sie in der Biogas-Anlage. Das sei der Brauen GmbH dieses Jahr gleich zweimal passiert. Beim ersten Mal seien die Verarbeitungsmaschinen aufgrund eines Stromausfalls während sechs Stunden nicht verwendbar gewesen. Deshalb hätten 80 Tonnen geerntete Bohnen nicht auf dem Speiseteller, sondern in der Biogas-Anlage geendet.
«Essbar wären die Bohnen auch nach sechs Stunden noch gewesen. Aber die Oxidation setzt bei Bohnen rasch ein. Sie haben dann einen Silberblick, werden leicht violett-blau», erklärt Ueli Brauen, Geschäftsleiter der Brauen GmbH. Deshalb sei die Ware unverkäuflich gewesen.
Das zweite Mal verzeichnete der Lohnunternehmer 70 Tonnen Verlust, diesmal aufgrund eines starken Sommergewitters. «Es hatte darum beim Ernten mehr Blätter und Ranken, die mitkamen», sagt Brauen. Die Bohnen hätten am Schluss den Anforderungen der Ditzler AG nicht genügt, denn bei zu vielen Ranken könnten die Bohnen von der Maschine nicht verarbeitet werden. «Trotzdem mussten wir es wagen. Denn die Anlieferzeiten beim Verarbeiter sind durchgetaktet.»
2,8 Mio. Tonnen Foodwaste pro Jahr
«Rund ein Drittel aller essbaren Anteile von Lebensmitteln geht zwischen Acker und Teller verloren oder wird verschwendet», schreibt das Bundesamt für Umwelt (Bafu) auf seiner Internetseite. Das entspricht rund 2,8 Mio. Tonnen, die pro Jahr weggeworfen werden. In der Schweiz gibt es daher mehrere Projekte, die gegen Lebensmittelverschwendung ankämpfen, wie Tischlein Deck Dich, Ugly Fruits und Madame Frigo.
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