Femizid in Elsau ZH«Sie waren eine glückliche Familie und hatten ein enges Verhältnis»
In Elsau erschoss der 57-jährige S.S. seine Lebenspartnerin und verletzte seinen Schwiegersohn (36) schwer. Angehörige sind schockiert.
Am Donnerstagabend kam es zu einer Auseinandersetzung, die mit zwei Toten und einer verletzten Person endete.
Video: BRK NewsDarum gehts
Bei einer Auseinandersetzung in einem Einfamilienhaus in Elsau ZH sind mehrere Schüsse gefallen. Dabei tötete der 57-jährige S.S.* seine 54-jährige Lebenspartnerin S.S.* mit einer Schusswaffe. Zudem verletzte er seinen Schwiegersohn D.D.* schwer und fügte sich danach selber schwerste Verletzungen zu, denen er später erlag. Laut der Kantonspolizei Zürich waren zum Tatzeitpunkt auch zwei Kinder vor Ort. «Sie blieben unverletzt», sagt ein Sprecher auf Anfrage.
Laut Angehörigen lebte D.D. mit seiner Frau V.D.* und den beiden gemeinsamen Kindern sowie den Schwiegereltern seit mehreren Jahren in dem Haus im Ortsteil Schottikon. «Sie waren eine glückliche Familie und hatten immer ein enges Verhältnis», sagt eine Verwandte gegenüber 20 Minuten.
«Wir machen uns grosse Sorgen»
Umso schockierender sei für sie die Nachricht gewesen: «Wir können uns nicht erklären, wie so etwas passieren konnte und machen uns grosse Sorgen um D.D.», sagt die Verwandte. Wie es bei der Kantonspolizei Zürich auf Anfrage heisst, könne man derzeit keine Angaben zum Gesundheitszustand des 36-Jährigen machen.
Auf Facebook teilte V.D. zahlreiche Bilder von der Familie – auch von ihrem Vater S.S. Erst im Februar postete sie ein Foto von ihm und schrieb dazu: «Liebster Papa, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. Dass du für immer unsere stärkste Unterstützung bleibst und uns beschützt. Wir lieben dich über alles.»
Laut der Kantonspolizei Zürich ist die Reihenfolge der Schussabgaben noch nicht geklärt. Die weiteren Ermittlungen werden durch die Kantonspolizei und die Staatsanwaltschaft geführt.
«Ich hatte total Panik»
In der Nachbarschaft sitzt der Schock nach dem Femizid tief. «Sie wirkten sehr nett und freundlich», erzählt eine Nachbarin gegenüber 20 Minuten. Wie die Frau sagt, sei sie am Donnerstabend von der Polizei dazu aufgefordert worden, im Haus zu bleiben: «Ich hatte total Panik», so die Nachbarin.
«Kurz nach 22 Uhr hörte ich plötzlich vier Schüsse. Ich bin erschrocken und bin sofort raus, um nachzuschauen, was passiert ist», erzählt ein anderer Nachbar. Die Polizei sei da bereits vor Ort gewesen. Kurz danach sei die Spezialeinheit Diamant eingetroffen. Der Einsatz habe stundenlang gedauert. «Ich kann es nicht glauben, dass bei uns im Dorf so etwas passiert ist. Ich habe kaum geschlafen und bin tief betroffen», so der Nachbar.
*Name der Redaktion bekannt
Am Donnerstagabend kam es zu einer familiären Auseinandersetzung im Kanton Zürich, die mit zwei Toten und einer verletzten Person endete.
Video: 20MinBist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?
Hier findest du Hilfe:
Polizei nach Kanton
Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz
Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche
Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein
Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer
LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133
Alter ohne Gewalt, Tel. 0848 00 13 13
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Beratungsstellen für gewaltausübende Personen
Trauerst du oder trauert jemand, den du kennst?
Hier findest du Hilfe:
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Seelsorge.net, Angebot der reformierten und katholischen Kirchen
Muslimische Seelsorge, Tel. 043 205 21 29
Jüdische Fürsorge, info@vsjf.ch
Lifewith.ch, für betroffene Geschwister
Verein Regenbogen Schweiz, Hilfe für trauernde Familien
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Pro Senectute, Beratung älterer Menschen in schwierigen Lebenssituationen
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