Sizilien: Sara Campanella (22) von Stalker ermordet

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Femizid auf SizilienMann stalkt Sara (22) zwei Jahre lang – jetzt ist sie tot

In Sizilien stirbt Sara Campanella nach einem Angriff eines Kommilitonen. Der Täter war seit Jahren besessen von der jungen Frau, nun wurde er wegen Mordes angeklagt.

In Sizilien tötet ein besessener Kommilitone die 22-jährige Sara Campanella.
Stefano Argentino war der Studentin bis zu einer Bushaltestelle gefolgt. Nach einem heftigen Streit schnitt er Sara die Kehle durch.
Die Polizei untersucht nun die Hintergründe der tragischen Tat.
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In Sizilien tötet ein besessener Kommilitone die 22-jährige Sara Campanella.

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Darum gehts

  • Sara Campanella wurde in Sizilien von einem Uni-Kollegen ermordet.

  • Stefano Argentino war seit zwei Jahren besessen von der 22-Jährigen.

  • Sara wurde auf dem Weg zur Bushaltestelle angegriffen und tödlich verletzt.

  • Die Polizei hat Handys und Computer beschlagnahmt, um die Beziehung zu klären.

«Wo seid ihr? Der Gestörte folgt mir», schrieb Sara Campanella aus Misilmeri auf Sizilien in einer ihrer letzten Textnachrichten an ihre Freundinnen. Wenig später lag die 22-Jährige in einer Blutlache. Nach ihrer Ankunft im Spital, in dem sie täglich ihr Praktikum absolvierte, erlitt sie aufgrund des hohen Blutverlusts einen Herzstillstand. Die Ärzte konnten ihr nicht mehr helfen.

Der «Gestörte», der sie verfolgt habe und von dem Sara sprach, heisst Stefano Argentino. Er wurde nur einige Stunden nach der Tat festgenommen und wegen Mordes angeklagt. Er hatte die Studentin an der Uni Messina am Montagabend auf dem Weg zu einer Bushaltestelle eingeholt, die beiden liefen ein Stück weit zusammen, dann kam es zu einer heftigen Diskussion. Zahlreiche Zeugen beobachteten, wie Sara und der 27 Jahre alte Mann laut stritten. Argentino zückte ein Messer und durchschnitt Saras Kehle. Anschliessend flüchtete er.

Stefano Argentino war bekannt für seine krankhafte Obsession.

Stefano Argentino war bekannt für seine krankhafte Obsession.

Facebook

Täter hatte «krankhafte» Besessenheit mit Sara Campanella

Wie «Il Messagero» berichtet, sei der Täter unter Saras Freundinnen bekannt. Er sei seit zwei Jahren besessen von ihr gewesen. Zu Belästigungen sei es allerdings nie gekommen, sodass Sara ihn auch nie angezeigt hatte. Saras Kolleginnen beschreiben die Obsession des Kommilitonen als «krankhaft».

«Genug, lass mich in Ruhe, genug.»

Sara Campanellas letzte Worte

Nach der Tat kehrte Stefano Argentino nicht nach Hause. Er stieg stattdessen am Bahnhof von Messina in einen Zug nach Catania, dann fuhr er weiter nach Noto. Mithilfe der Videoüberwachungssysteme konnten die Ermittler seine Spur verfolgen und rasch fassen.

Polizei hat Handys und Computer beschlagnahmt

Mittlerweile hat die italienische Polizei die Handys und Computer von Opfer und Täter beschlagnahmt, um die Daten zu analysieren und «die wahre Natur der Beziehung zwischen den beiden zu klären», wie Generalstaatsanwalt Antonio D’Amato an einer Pressekonferenz am Dienstag sagte.

Augenzeugen wurden bereits befragt. Eine Person hörte Saras letzte Worte: «Genug, lass mich in Ruhe, genug.»

Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?

Hier findest du Hilfe:

Polizei nach Kanton

Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz

Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche

Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein

Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer

LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133

Alter ohne Gewalt, Tel. 0848 00 13 13

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Beratungsstellen für gewaltausübende Personen

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