
Teig rühren und kneten, Saucen mischen und Gemüse schnippeln – so gelingt das Kochen mit Kindern.
Getty ImagesTipps und TricksMit Kindern kochen lohnt sich gleich aus mehreren Gründen
Kinder helfen gerne in der Küche. Dabei lernen sie nicht nur zu kochen, sondern werden oft auch bessere Esser und sind weniger wählerisch.
Kinder wollen am liebsten überall dabei sein – natürlich auch in der Küche. Auch wenn das für die Eltern meist einen Mehraufwand bedeutet, lohnt es sich: Denn das Essen, das man selbst zubereitet hat, schmeckt oft besser. Gerade wählerische Esser sind manchmal eher bereit, etwas Neues zu probieren, wenn sie das Gericht selbst zubereitet haben.
Kochst du gerne mit Kindern?
«Wir haben leider den Bezug zum Kochen und Essen etwas verloren. Umso wichtiger ist es, spielerisch ein Bewusstsein für frische Lebensmittel und gesunde Ernährung zu schaffen. Das gelingt am besten durch das Selberkochen», sagt die Küchenmeisterin und Ökotrophologin Lena Thyra Meyer gegenüber Eltern.de.
Aber die Kinder profitieren auch in anderen Bereichen: «Ganz nebenbei fördert das Schneiden und Schälen die motorischen Fähigkeiten», erklärt Meyer weiter.

Schon kleine Kinder können mithelfen, etwa bei der Salatsauce, beim Mischen oder beim Belegen der Pizza.
Pexels/Daria ObymahaTatsächlich können schon kleine Kinder mithelfen: Eine Salatsauce rühren, ein Brot mit Frischkäse bestreichen oder die Pizza belegen sind gute Einstiegsaufgaben. Auch gekochte Eier schälen oder Gemüse waschen eignen sich. Kleinere Kinder haben oft auch Freude am Abwaschen und können sich lange mit Wasser, einigen Plastik-Gefässen und etwas Schaum beschäftigen. Wichtig ist, dass sie stabil stehen und nicht runterfallen können. Dafür gibt es spezielle Hochstühle für die Küche.

Spezielle Hochstühle sorgen dafür, dass die Kinder beim Kochen ganz nah dabei sind und dennoch sicher stehen.
Getty ImagesSind die Kinder schon etwas grösser, können sie weitere Aufgaben übernehmen: Eier aufschlagen, Mehl abwägen oder auch Gemüse und Früchte schälen und schneiden. Dabei sollte auf eine rutschfeste Unterlage und kindergerechte Messer, die gut in der Hand liegen, geachtet werden. Wichtig für die Aufsichtspersonen: «Es sorgt nicht für mehr Sicherheit, wenn die Eltern ständig ‹Pass auf!› rufen», sagt Autorin und Ernährungsexpertin Christiane Kührt gegenüber «Welt».
Der Krallengriff für Kinder
Besser man zeigt ihnen die richtige Technik: zum Beispiel den Krallen-Griff. Dabei sind die Fingerspitzen wie bei Krallen aufgestellt und halten so zum Beispiel die Gurke fest. Dadurch vermindert man die Gefahr, dass die Kinder sich in die Fingerspitzen schneiden. Und natürlich sollten Gefahrenquellen wie heisse Herdplatten und Pfannen, sehr scharfe Messer und Raffeln ausser Reichweite der Kinder liegen.
Und ganz wichtig: Der Spass soll stets im Vordergrund stehen. Damit das gelingt, sollte beim Kochen mit Kindern genügend Zeit eingeplant werden – auch zum Aufräumen hinterher.
Keinen Perfektionismus anstreben
«Zum Kochen gehört eben auch das Experimentieren», sagt die Expertin Kührt. Perfektionismus ist fehl am Platz. «Exakt gleich grosse Gurkenstücke darf man nicht erwarten und man kann auch nicht davon ausgehen, dass Kinder begeistert stundenlang in der Küche stehen und anschliessend auch noch aufräumen.»
Auch wenn es mehr Zeit braucht und möglicherweise chaotisch zu und her geht: Je mehr die Kinder üben können, umso reibungsloser läuft es mit der Zeit.
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