St. Gallen: Kunstprojekt «Grauer Himmel» sorgt für skurrile Töne

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St. Gallen«Klang unheimlich»: Das steckt hinter den skurrilen Geräuschen

Am Freitagabend hallte in der Stadt ein ungewohnter Klang durch die Strassen. Dahinter steckte ein Konzert des kleinsten Skigebiets der Welt – «Grauer Himmel».

Hier sind die Geräusche zu hören, die man am Freitagabend in St. Gallen hörte.

20min

Darum gehts

  • Anwohner in St. Gallen hörten am Freitagabend seltsame Geräusche.

  • Eine Frau fand die Klänge unheimlich – sie hatte so etwas noch nie gehört.

  • Die Ursache war eine Soundinstallation beim Kunstprojekt «Grauer Himmel».

  • Künstler verstärkten den Klang eines Skilifts und trugen ihn in die Stadt.

  • Die Polizei erhielt keine Lärmklagen zu der Aktion.

Mehrere News-Scouts berichteten, dass sie am Freitagabend in St. Gallen seltsame Geräusche hörten. Eine Anwohnerin aus Rotmonten/Rosenberg fragte sich, woher der Lärm kam. «Eine Vermutung wäre, dass die Geräusche von einer Baustelle oder Gleisbauarbeiten kommen.» Doch sie fand sie unheimlich – sie hatte so etwas noch nie gehört. Auch ihre Freunde nahmen den Lärm wahr, konnten ihn aber nicht zuordnen.

Ein anderer Bewohner beobachtete das Geschehen von seinem Fenster aus und fand die Quelle: das kleinste Skigebiet der Welt – ein Kunstprojekt namens «Grauer Himmel». Er fragte sich: «Kunst oder Hörsturz?» Selbst seine Freundin, die am anderen Ende der Stadt wohnt, habe die Geräusche wahrgenommen.

Das steckt dahinter

20 Minuten sprach mit einem der vier Künstler. Anita Zimmermann klärt auf: «Es war eine Soundinstallation von Norbert Möslang und Patrick Kessler.» Am Freitagabend um 19 Uhr veranstalteten sie ein Konzert, das den Skiliftsound verstärken und in die Stadt hinaustragen sollte.

Anita Zimmerman sagt, dass ungefähr 40 bis 50 Zuhörer am Freitag vor Ort waren.

Anita Zimmerman sagt, dass ungefähr 40 bis 50 Zuhörer am Freitag vor Ort waren.

Grauer Himmel

Möslang und Kessler hatten mit ihrer Soundinstallation durch die Chuchchipati-Trichter eine kreative Idee: Sie wollten dem Skilift eine eigene Klangwelt geben. Am oberen Rad des Lifts montierten sie einen Tonabnehmer aus einem Plattenspieler. An zwei Bügeln befestigten sie Mikrofone. «Jedes Mal, wenn sich die Bügel kreuzten, entstand ein neues Geräusch», erklärte Zimmermann.

Polizei erhielt keine Beschwerden

Anfangs habe der verstärkte Skiliftsound wie eine Sirene getönt, anschliessend habe sich der Ton stetig verändert. «Reaktionen sind erwünscht», betonte Zimmermann. Die Installation habe 20 Minuten gedauert und sei so laut gewesen, dass sie weit über das Skigebiet am gegenüberliegenden Hügel zu hören gewesen sei.

«Das Skiliftprojekt ‹Grauer Himmel› hat weit über die Grenzen viel Beachtung und wir sind stolz auf unseren Skilift.»

Anita Zimmermann

Die Stadtpolizei St. Gallen bestätigte auf Anfrage, dass es keine Lärmklagen wegen des Konzerts gab. «Eine einzige Meldung ging ein – doch die betraf eine Schneekanone, die am Skilift im Einsatz war.»

Wie findest du das Projekt «kleinstes Skigebiet der Welt»?

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